Konferenztage
, 2014
24SepMi
Gewinner und Verlierer „Nach dem Boom” in Westeuropa9:15 - 13:00 Ort: ZHG 102Sektionsleitung: Morten Reitmayer
Event Details
MORTEN REITMAYER (Trier) Einführung. Gewinner und Verlierer „nach dem Boom” in Westeuropa LUTZ RAPHAEL [...]
Event Details
MORTEN REITMAYER (Trier)
Einführung. Gewinner und Verlierer „nach dem Boom” in Westeuropa
CHRISTIAN MARX (Trier)
Gewinner und Verlierer von Multinationalisierung
DIETMAR SÜSS (Augsburg)
Gewinner und Verlierer der Flexibilisierung der Arbeitszeit
STEFANIE MIDDENDORF (Halle-Wittenberg)
Gewinner und Verlierer der kulturellen Moderne in Frankreich
HARTMUT KAELBLE (Berlin)
Kommentar
Abstract:
Die zeithistorische Sektion versucht, Gewinner und Verlierer der wirtschaftlichen und kulturellen Dynamiken seit den 1970er Jahren in den westeuropäischen Gegenwartsgesellschaften zu identifizieren. In Form eines Überblicksvortrags und mehreren Vertiefungen sollen neben den „Verlierern“ der Umbrüche jenes Jahrzehnts auch und vor allem die Aufbrüche, die Möglichkeiten des Gewinns neuer Lebenschancen und die neuen oder sich ausweitenden Partizipationschancen untersucht werden. Das Ziel der Sektion besteht darin, das Verhältnis zwischen „Gewinnern“ und „Verlierern“ überhaupt abschätzbar zu machen. Darüber hinaus soll zum einen darüber Aufschluss gegeben werden, inwieweit die zeitgenössische Wahrnehmung die Gewinner- und Verlierergruppen überhaupt als Gruppe zur Kenntnis genommen hat; zum anderen sollen die Handlungsspielräume, die Erfolgs- und Bewältigungsstrategien von Gewin-ner- wie Verlierergruppen ausgelotet werden.
Die neueste zeithistorische Forschung hat sich der unmittelbaren Vorgeschichte der westeuropäischen Gegenwartsgesellschaften unter dem Stichwort „Nach dem Boom“ anzunähern versucht und damit vor allem den „Strukturbruch“ gegenüber der Epoche des starken Wirtschaftswachstums, des Massenkonsums, des Fortschrittsoptimismus und der sich konsolidierenden Demokratie nach 1945 postuliert. Diese Annahme soll in der beantragten Sektion kritisch überprüft werden.
Zwei zentrale Merkmale der Boom-Epoche waren demnach zum einen das (vorübergehende) Verschwinden der Massenarbeitslosigkeit gewesen, zum anderen eine relative Angleichung der Einkommensgruppen, also ein Rückgang materieller Ungleichheit. Dieser Prozess, der schon im ersten Viertel des 20. Jahrhundert begonnen hatte, kam im Verlauf seines letzten Viertels an sein Ende. Seit dem entstanden nicht nur die „neuen sozialen Ungleichheiten“, auch die „alten“ nahmen zu, kurz: Die Jahrzehnte „nach dem Boom“ brachten in einem für die Zeitgenossen völlig unbekannten Ausmaß Gewinner und Verlierer hervor.
Die zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Untersuchungen haben sich in der Bundesrepublik aus begreiflichen Gründen vorzugsweise mit den Verlierern dieser Prozesse beschäftigt. Dem kam eine massenmedial vermittelte öffentliche Aufmerksamkeit entgegen, die sich in der Bundesrepublik besonders für die Nachfahren der industriellen Aufbaugeneration interessiert, also vor allem für die Stahl- und Bergarbeiter im Ruhrgebiet (etwa beim Arbeitskampf in Duisburg-Rheinhausen 1987/88). Doch Arbeitsplätze gingen nicht nur hier verloren, sondern generell in den Großbetrieben der „alten“ Industrien, also auch im Schiffbau und in der Textilindustrie. Gleichzeitig zeigten sich seit den 1970er Jahren in Westeuropa auch weite Teile der kulturellen Entwicklung als von Märkten angetrieben (Beispiel: Privatfernsehen mit national-spezifisch eigenen Geschwindigkeiten). Auch hier standen „Gewinne“, z.B. der Auswahlmöglichkeiten, „Verlusten“ gegenüber (etwa der Gefahr einer Vereinheitlichung des kulturellen Angebots). Auch diese Prozesse wurden von den Zeitgenossen kontrovers diskutiert.
In den zeitgenössischen Sichtweisen sind allerdings die materiellen Gewinner des wirtschaftlichen Wandels entweder nicht sichtbar oder nur indirekt in den Blick genommen geworden. Aus diesem Grund versucht die Sektion in einem ersten Beitrag zunächst, einen Überblick über die materiellen Gewinner und Verlierer im Prozess des Wandels der Industriearbeit im Westeuropa zu verschaffen, der präziser als bisher vorgenommen die einzelnen sozialen Gruppen im Ausmaß ihrer Betroffenheit identifiziert (Vortrag von Lutz Raphael). Dabei soll auch geklärt werden, welche „assets“ den „Gewinnern“ zu ihrem Erfolg verhalfen, und welche sozialen Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildungstitel, aber auch die Möglichkeit zu räumlicher Mobilität) die Verlierer trugen
In einem zweiten Schritt Aufschluss darüber gegeben werden, welche Strategien den Akteuren zur Verfügung standen, um die Folgen der Umbrüche zu bewältigen. Diese Frage zielt sowohl auf individuelle und kollektive „Gewinner-Strategien“ als auch auf Möglichkeiten und Erfolgschancen kollektiver Protestformen.
Nach dieser „Übersichtsdarstellung“ sollen zwei Beiträge einzelne Problemfelder vertiefend untersuchen. Zum einen erfolgte seit den 1970er Jahren eine Welle der „Multinationalisierung“, also des Versuchs von Unternehmen, durch Fusionen mit bisherigen ausländischen Konkurrenten den sinkenden Wachstumszahlen zu trotzen, Synergieeffekte freizusetzen, billiger zu produzieren, lukrative Märkte erschließen zu können usw. (Christian Marx). Diese Bewegung brachte zweifellos Verlierer hervor, z.B. wenn als unrentabel erachtete Betriebseinheiten oder ganze Werke geschlossen wurden. Andererseits gab es auf allen Ebenen, von Berufsgruppen über neue Marktnischen bis hin zu Regionen, die sich als attraktive Standorte zu profilieren vermochten, auch Gewinner der Multinationalisierung. Hier soll eine Schneise zur Vertiefung des wirtschaftshistorischen Verständnisses der Post-Boom-Epoche und ihrer Gewinner wie Verlierer geschlagen werden.
Zum anderen wurde „Flexibilität“ zu einem entscheidenden Faktor für die Zugehörigkeit zu Gewinner- oder Verlierergruppen, und „Flexibilisierung“ zu einem der wichtigsten Anpassungsmechanismen, der Individuen wie Gruppen, Unternehmen wie staatlichen Regulierungen abverlangt wurde (Dietmar Süß). Hier soll der Frage nachgegangen werden, wie die Flexibilisierung der Arbeitszeit seit den 1970er Jahren Gewinner und Verlierer entstehen ließ. An dieser Stelle ist die Zuordnung von „Gewinnern“ und „Verlierern“ weniger einfach und offensichtlich, da beispielsweise die Flexibilisierung der Arbeitszeit sowohl neue Möglichkeiten als auch neue Zwänge entstehen ließ, die sich als Gegensatzpaare ausdrücken lassen (z.B. Autonomie vs. Sicherheit. Dabei ist daran zu erinnern, dass gerade die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Unternehmen und auf Branchenebene einen heftig umkämpften Gegenstand darstellten, weshalb an dieser Stelle auch kollektive Protestformen und Bewältigungsstrate-gien offenbar werden.
Schließlich soll eine Fallstudie zur französischen Kulturpolitik nach 1970 Aufschluss geben über die semantische Konstruktion von „Gewinnern“ und „Verlierern“ „nach dem Boom“ (Stefanie Middendorf). Hier sind weniger die materiellen als die kulturellen „Gewinner“ und „Verlierer“ von Belang. Bemerkenswerter Weise scheint in der zeitgenössischen Auseinandersetzung über die soziokulturellen Auswirkungen der Moderne in Frankreich der zentrale Bezugspunkt der Diskussion die Kommerzialisierung und Vermarktlichung der Massenmedien bzw. der Kultur überhaupt gewesen zu sein. Deren Auswirkungen wurden jedoch kontrovers diskutiert: Während eine Richtung der kulturpolitischen Diskussion die Märkte für kulturelle Güter als Bedrohung des kulturellen Pluralismus in Frankreich ansahen, sah eine andere Richtung das „Spiel des Marktes“ als Chance, breite Bevölkerungsschichten kulturell zu erreichen. Ungeklärt ist dabei allerdings, inwiefern beide Richtungen die aktive kulturelle Partizipation unterschiedlicher sozialer Gruppen überhaupt ins Auge gefasst haben.
Der abschließende Kommentar stellt sich der Herausforderung, die Einzelbefunde der Vorträge in ein Gesamtbild der europäischen Sozialgeschichte „nach dem Boom“ einzuordnen, sie aber gegebenenfalls auch in der Reichweite ihrer Argumente, vor allem hinsichtlich der An-nahme einer Epochenzäsur, zu korrigieren.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Morten Reitmayer
24SepMi
Siege und Niederlagen, Irrtümer und Erkenntnisse. 30 Jahre Geschlechtergeschichte. Eine Bilanz 9:15 - 13:00 Ort: ZHG 105Sektionsleitung: Claudia Opitz-Belakhal
Event Details
Teil I: Zur Wissenschaftsgeschichte der Geschlechtergeschichte CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel) Einführung ANGELIKA SCHASER (Hamburg) Zur Etablierung [...]
Event Details
Teil I: Zur Wissenschaftsgeschichte der Geschlechtergeschichte
CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel)
Einführung
EVA LABOUVIE (Magdeburg)
Kommentar
Teil II: Roundtable. Siege und Niederlagen, Erträge und (Fehl-)Leistungen der Geschlechtergeschichte
CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel)
Leitung
ELKE HARTMANN (Darmstadt)
Alte Geschichte
ALMUT HÖFERT (Zürich)
Geschichte des Mittelalters, Transkulturelle Geschichte
CLAUDIA ULBRICH (Berlin)
Geschichte der Frühen Neuzeit, Historische Anthropologie
MARTIN LÜCKE (Berlin)
Geschichtsdidaktik, Geschichte der Sexualität(en)
Abstract:
Die Geschlechtergeschichte blickt mittlerweile auf eine mehr als fünf Jahrzehnte überspannende Entwicklung zurück. Wenn Geschlechtergeschichte inzwischen auch bis in die Schulbücher und in die Einführungen zum Geschichtsstudium Eingang gefunden hat, nimmt sie im Fach dennoch weiterhin eine ambivalente Position ein: Sie war einerseits an wichtigen theoretischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt (Alltagsgeschichte, historische Anthropologie, linguistic turn, cultural turn, postcolonial turn), andererseits haftet ihr bis heute der Ruch der politisch gefärbten und daher tendenziösen und „unsoliden“ Wissenschaft an.
Im Panel soll es darum gehen, wichtige Stationen der Entwicklung der Geschlechtergeschichte (von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, von der feministischen zur akademischen Forschung, von der Etablierung zur Kritik der Kategorie Geschlecht, vom Um-Schreiben der Geschichte zur Historiographie der Geschlechtergeschichte usw.) nachzuvollziehen sowie die wichtigsten Erträge der geschlechtergeschichtlichen Forschung zu beleuchten und Felder zu benennen, in denen die geschlechtergeschichtliche Forschung die Geschichtswissenschaft insgesamt beeinflusst und verändert hat.
Dies soll in zwei Etappen realisiert werden: Im ersten Panel sollen wichtige Leistungen der Geschlechtergeschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft beleuchtet und deren Rezeption innerhalb der pluralisierten geschichtswissenschaftlichen Ansätze diskutiert werden. In einem zweiten Schritt sollen wichtige Entwicklungen innerhalb der Geschlechtergeschichte themen- bzw. problemspezifisch präsentiert und diskutiert werden. Dies soll in Form einer round table-Diskussion erfolgen. Dabei richtet sich der Blick v.a. auf den bundesdeutschen Raum, ohne aber internationale Entwicklungen dabei außer Acht zu lassen.
English Version:
There can be no doubt: gender has become a very useful category for historical research since the late 1980s, not only in the US but equally in the German speaking countries. Women and gender history has become part and parcel of all kinds of hand- and textbooks, for the academia as well as for schools. On top of that, gender historians helped to change the whole scientific landscape by engaging in the fields of Alltagsgeschichte, historical anthropology and cultural history, discourse and emotions` history etc. But it still has not lost entirely the image of a one sided or an overty political approach to history. The panel aims at following up the gender history trajectories of the past roughly thirty years, discussing thereby old and new challenges for historical concepts, themes and theories. It aims especially at making visible important scientific impulses of /in gender history as well as discussing new perspectives and challenges.
The panel has two parts: The first one is devoted to a re-asessment of the development of gender history especially in the German speaking countries, ranging from the institutionalization of gender history at Universities up to the re-writing of history and the possibilities of a gendered historiography.
The second part will be a panel-discussion with five participants from different historical fields and epochs aiming at a clarification of todays challenges for gender history as well as new perspectives for its “mainstreaming”.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Claudia Opitz-Belakhal
24SepMi
Fürstliche Verlierer? Europäische Monarch(i)en zwischen Niedergang und Behauptung im 19. Jahrhundert 9:15 - 13:00 Ort: ZHG 002Sektionsleitung: Daniel Schönpflug
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DANIEL SCHÖNPFLUG (Berlin) Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmer HEIDI MEHRKENS (St Andrews)
Event Details
DANIEL SCHÖNPFLUG (Berlin)
Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmer
Abstract:
Das lange 19. Jahrhundert mündete in der Katastrophe eines Weltkriegs, der das Ende für zahlreiche Dynastien und Monarchien bedeutete. Dennoch hat sich die jüngere Forschung von einer Deutung verabschiedet, die diese Epoche allein von ihrem Ausgang her versteht. Vielmehr rücken die Anpassungsleistungen und Behauptungsstrategien der Monarchie in den Fokus. Sie erscheint zunehmend als „Gewinnerin“ oder zumindest nicht mehr als „Verliererin“ des 19. Jahrhunderts. Diese These hat die Forschung bisher vor allem durch die Geschichte von Repräsentationen und Symbolpolitik untermauert. Die Referate der Sektion zeigen, dass es notwendig ist, durch einen europäisch vergleichenden, transnationalen Zugang den Zusammenhang zwischen Monarchie, Politik und Gesellschaft neu zu denken; sie erweitern das Thema in dreifacher Hinsicht:
Erstens eröffnet ein Blick von der Person des Herrschers auf die Dynastie zentrale Aspekte monarchischen Selbstverständnisses auch in der Moderne. Im Anschluss an die Napoleonischen Kriege musste man sich zum einen mit den Standesgenossen auseinandersetzen, die ihren Thron verloren, ihr Herrschaftsgebiet neu definiert hatten oder sich zunehmender Opposition im eigenen Land gegenübersahen. Zum anderen boten neue Staatengebilde erhebliche Chancen.
Eine Neuakzentuierung soll zweitens auch in Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Staatsinteresse und Monarchie vorgenommen werden. Auch hier sind bisher nur Teile des Konflikts aufgedeckt worden. Während sich die Forschung mit der Umwandlung dynastischen Vermögens in Staatsvermögen auseinandergesetzt hat, lässt sich anhand von Schulden- und Entschädigungsprozessen zeigen, dass sich die Monarchie in dem zunehmend verengenden Raum des kodifizierten Rechts gegenüber dem Rechtsstaat neu ausrichten musste.
Die dritte Erweiterung bezieht sich schließlich auf die Grenzen des Politischen. Mit welchem Selbstverständnis sammelten, förderten und unterstützten Monarchen Kunst, Kultur und Wissenschaften? Auch hier erscheint es notwendig, zu hinterfragen, wie sich der Übergang von einer „repräsentativen“ Hofkultur hin zur „modernen“ Kultur- und Wissenschaftsförderung fassen lässt, denn die wissenschaftlichen Institutionen und öffentlichen Sammlungen des 19. Jahrhunderts blieben den dynastischen Kontexten, aus denen sie hervorgingen, noch vielfach verbunden. Damit behauptete die Monarchie einen Platz in für die Gesellschaften des 19. Jahrhunderts zentralen Bereichen.
English Version:
The changing fortunes of a European institution. Legitimating hereditary monarchy during the long 19th century
The long nineteenth century ended in the catastrophe of the Great War. Some of the most powerful monarchies in Europe were swept away by this event, and with them the age of kings and queens. The previously dominant monarchical order dissolved in a whirlwind of social, cultural and political change. Despite this cataclysmic outcome, recent historiography notes that the institution of monarchy enjoyed great popularity during the nineteenth century. Focusing less on the final years than on the period between the Congress of Vienna and the turn of the century, historians have come to appreciate the skill with which dynasties adapted to the variegated challenges of the post-revolutionary era. By aligning monarchical self-legitimation with popular politics, the institution and its protagonists were able to accumulate symbolic capital that more than made up for the loss of constitutional power. So far, however, this line of enquiry has been explored within the specific context of public representation and symbolic politics. The panel seeks to break fresh ground with a comparative, transnational approach to three subsidiary themes.
First, a closer look at the responsibilities of the sovereign as the head of an extended family accentuates more strongly than hitherto the impact of social obligations on monarchical decision-making. We argue that dynastic survival in Europe’s shifting political landscape became contingent on family connections. In the aftermath of the Napoleonic Wars, a large number of dynasties lost their crowns, changed their sovereignty or needed to tackle new forms of opposition. At the same time, new territories emerged which expanded the opportunities available to dynasties for monarchical succession.
Second, the emergence of the modern nation-state affected monarchical rule beyond politics. While current research has done much to explain the transformation of dynastic fortune, we contend that the struggle and, to a large extent, failure of dynasties to defend an exclusive extra-legal judicial position throws into relief a clash between monarchical rule and a modern state based on central administration and codified law.
Third, we will employ a broad definition of politics. While it is widely recognized that monarchical patronage of the arts, architecture, and science served to enhance royal prestige and enriched court culture, there still exists some disagreement as to how the transformation of art and science in turn changed the image of monarchy during the course of the nineteenth century. In engaging with this debate, we will follow up techniques of monarchical self-promotion but also discuss the extent to which royal families mirrored the interests and tastes of their subjects.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Daniel Schönpflug
24SepMi
Gewinner und Verlierer in Wirtschaftskrisen der Neuzeit (16. - 19. Jahrhundert)9:15 - 13:00 Ort: ZHG 006Sektionsleitung: Philip Hoffmann-Rehnitz / Justus Nipperdey
Event Details
PHILIP HOFFMANN-REHNITZ (Münster) Einführung WOLFGANG BEHRINGER (Saarbrücken) Verreckt auf dem Misthaufen [...]
Event Details
PHILIP HOFFMANN-REHNITZ (Münster)
Einführung
ULRICH PFISTER (Münster)
Kommentar
Abstract:
In der Sektion wird am Beispiel von Wirtschaftskrisen danach gefragt, welche Bedeutung der Unterscheidung von Verlierern und Gewinnern in Krisen und für deren Wahrnehmung zukommt. Dies erfolgt in einer historischen Langzeitperspektive, die vom Ende des 16. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reicht. Die Beiträge thematisieren zwei Ausprägungen bzw. Typen von Wirtschaftskrisen: Hunger- bzw. Subsistenzkrisen zum einen, Handels-, Finanz- und Kreditkrisen zum anderen. Beide Krisentypen zogen im untersuchten Zeitraum ein hohes Maß an Aufmerksamkeit innerhalb der öffentlichen Kommunikation auf sich und waren in ausgeprägter Weise moralisch aufgeladen. Zugleich unterscheiden sie sich deutlich in ihren jeweiligen ökonomischen und sozialen Bedingungen und Auswirkungen und repräsentieren zwei Pole gesellschaftlicher Gefährdung.
Wir gehen davon aus, dass Krisen, zumal Wirtschaftskrisen, die Frage nach Gewinnern und Verlierern in einer besonderen Weise evozieren, die sich von „normalen Zeiten“ markant unterscheidet. Im Mittelpunkt der Sektion steht dabei weniger die Identifikation objektiver Gewinner oder Verlierer von Wirtschaftskrisen, sondern die unterschiedlichen Möglichkeiten und Formen, wie Gewinner und Verlierer innerhalb der Krisenkommunikation konstruiert wurden, und wie sich dies zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert wandelte. Zu fragen ist dann, wer solche Konstruktionen in welcher Weise vornahm und welche Interessen damit verbunden waren, inwieweit sich hier konkurrierende Sichtweisen finden lassen und welche Bedeutung und Funktion solchen Gewinner/Verlierer-Konstruktionen für die Krisenkommunikation und -wahrnehmung zukam. Zudem kann das Verhältnis zwischen der Kommunikation während der Krise und ihrer nachträglichen Wahrnehmung in den Blick genommen werden: inwieweit, so lässt sich fragen, präfigurierten die während der Krisen entwickelten Deutungen gerade auch von Gewinnern und Verlierern die Art und Weise, wie Krisen im Nachhinein (nicht zuletzt auch durch die Geschichtsschreibung) wahrgenommen und bewertet wurden?
English Version:
Winners and Losers in Economic Crises (16th–19th century)
The panel deals with the implications of the differentiation between winners and losers for the perception of economic crises from the 16th to the middle of the 19th century. The papers cover two types of economic crisis: on the one hand, hunger- or subsistence-crises, and on the other hand commercial, financial or credit-crises. Both types of crises generated much public attention during the time under consideration. In addition, both were deeply morally charged. At the same time their economic and social preconditions and consequences differed conspicuously, thus representing two opposing types of social hazard.
In our panel, we assume that economic crises evoke the question of winners and losers in a specific way, which clearly differs from ‘normal times’. Therefore, the panel does not so much focus on objective winners and losers, but on the diverse forms and possibilities of constructing winners and losers in the course of communicating about a crisis. Considering the long period spanning the 16th–19th centuries, the aim is to identify changes in this process of construction. Moreover, we ask who embarked on such constructing efforts, in what way, and what kind of interests were involved in the process. How far can competing views as to the allocation of the roles of winner and loser be ascertained and what function did these constructions assume regarding the general perception of the crisis? Furthermore, it will be worth looking at the relationship of the communication about an ongoing crisis to its subsequent perception: how did the interpretations concerning winners and losers that were developed during a crisis prefigure the way it was subsequently perceived and assessed (not least by historians)?
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Philip Hoffmann-Rehnitz / Justus Nipperdey
24SepMi
Herrschaft und ihre Mittlerinstanzen. Lokale Administrationen und Akteure in den im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht besetzten Gebieten9:15 - 13:00 Ort: ZHG 003Sektionsleitung: Tatjana Tönsmeyer / Peter Haslinger
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PETER HASLINGER (Marburg) Moderation TATJANA TÖNSMEYER (Wuppertal/Essen) Einführung HAGEN FLEISCHER (Athen) Die Administration im besetzten Griechenland. Handlanger [...]
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PETER HASLINGER (Marburg)
Moderation
TATJANA TÖNSMEYER (Wuppertal/Essen)
Einführung
HAGEN FLEISCHER (Athen)
Die Administration im besetzten Griechenland. Handlanger oder Puffer?
DIETER POHL (Klagenfurt)
Kommentar
Abstract:
Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist in den vergangenen Jahren vor allem als Geschichte der nationalsozialistischen Expansion geschrieben worden. Einheimische Institutionen als ausführende Organe der Besatzungsmacht haben in der Forschung hingegen bislang wenig Beachtung gefunden. Angesichts eines außerordentlich hohen Personalbedarfs waren die deutschen Besatzer jedoch zur Ausübung ihrer Herrschaft auf diese als Mittlerinstanzen angewiesen. Diesen Mittlerinstanzen, von den Lokalverwaltungen bis hin zu Genossenschaften, wird sich die Sektion annehmen und dabei die Frage nach „Gewinnern“ und „Verlierern“ thematisieren.
Die lokalen Verwaltungen und Akteure erfüllten in den Besatzungsgebieten eine Doppelfunktion: Als Teil gesellschaftlicher Strukturen nahmen sie eine Mittlerstellung zwischen Staat und Bevölkerung ein und eröffneten so Handlungsspielräume für Gruppen und Individuen, die unterschiedlichste politische, soziale oder auch persönliche Ziele verfolgten. Als Teil der administrativen Infrastruktur eines Landes wurden sie aber auch für die Durchsetzung nationalsozialistischer Besatzungspolitik auf lokaler Ebene instrumentalisiert. Angesichts von Amtsenthebungen, Repressionen und Sanktionen einerseits, sowie Chancen auf soziale Mobilität und persönliche Versorgung und Bereicherung andererseits, wurden lokale Funktionsträger zu Akteuren in zum Teil existentiell bedrohlichen Konfliktsituationen.
Die Sektion will in gesamteuropäischer Perspektive der Frage nachgehen, inwieweit einheimische Institutionen intermediäre Funktionen zwischen Besatzern und lokaler Bevölkerung übernahmen und welche sozialen Praktiken hierbei zum Tragen kamen. Des Weiteren wird die Sektion untersuchen, inwieweit es für lokale Akteure möglich war, Kompetenzreservate zu schaffen und Handlungsspielräume auszuschöpfen, wenn es beispielsweise darum ging, die Freilassung von Kriegsgefangenen zu verhandeln, Terrorakte der Besatzer einzudämmen oder Mangelsituationen abzuhelfen. Hier sollen Schlüsselpositionen innerhalb von Verwaltungsstrukturen identifiziert und Bedingungen für Erfolg und Misserfolg von Aushandlungsprozessen oder direktem Widerstand analysiert werden. Schließlich wird die Sektion auf der Grundlage der Betrachtung von Kriegsbiographien auch individuelle Schicksale in den Blick nehmen und ältere, stereotype Vorstellungen von „Kollaboration“ revidieren. Dadurch stellt sie letztendlich auch die Dichotomie zwischen „Tätern“ und „Opfern“ bzw. „Gewinnern“ und „Verlierern“ infrage und ermöglicht so einen differenzierteren Blick auf Besatzungsgeschichte.
English Version:
Rule and its Institutions. Local Administrators and Actors in Occupied Europe during the Second World War
In recent years, the history of the Second World War has tended to be written as, above all, the history of National Socialist expansion. Local institutions have so far received little attention in their role as executive organs of the occupying powers. As a consequence of their extraordinarily high need for personnel, the German occupiers were forced to exercise their rule through these middle-men. This section will examine these intermediaries, from local administrations through to co-operatives, and will thereby seek to answer questions as to who the ‘winners’ and ‘losers’ of the occupation were.
Local administrators and actors in areas under occupation fulfilled a dual function: as part of the societal structures, they took up the position of mediators between the state and society, thereby opening up room for manoeuvre for groups and individuals pursuing the most varying of political, social or even personal aims. However, as part of the administrative structure of the country they were also instrumentalised for the implementation of National Socialist policies of occupation at a local level. In consideration of the dismissals, repressions and sanctions on the one hand, and the chances for social mobility and personal provision and enrichment on the other, local officials were transformed into decisive actors in sometimes existentially-threatening conflict situations.
In a pan-European perspective, this section will seek to explore the question of the extent to which local institutions took over intermediary functions between the occupiers and the local population, and which of the social practices which they employed in this respect came to fruition. Furthermore, this section will also examine how successful local actors were in carving out areas of competence for themselves and exploiting the room for manoeuvre they were offered, for example in relation to negotiating the release of prisoners of war, reducing acts of terror by the occupying forces, or remedying shortages of food and other materials. Key positions within the administrative structures will be identified, and the conditions for the success or failure of negotiating processes or direct resistance analysed. Finally, on the basis of a consideration of wartime biographies, this section will also take into account the fates of individuals during the war, and seek to revise long-standing stereotypical notions of ‘collaboration’. In so doing it will ultimately attempt to challenge the simple dichotomy between ‘perpetrators’ and ‘victims’, ‘winners’ and ‘losers’, thereby paving the way for a more nuanced understanding of the history and dynamic of occupation.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Tatjana Tönsmeyer / Peter Haslinger
24SepMi
Unter deutsch-deutschen Dächern. Die Eigentumsfrage im Spannungsfeld zwischen Aneignung, Enteignung und „Wiedergutmachung“ vor und nach 1989 9:15 - 13:00 Ort: ZHG 104Sektionsleitung: Kerstin Brückweh
Event Details
HENRIK BISPINCK (Berlin) „Republikflucht“ und Eigentum. Enteignung als Ursache und [...]
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UDO GRASHOFF (Leipzig)
Vernachlässigtes Eigentum als Chance. Schwarzwohnen in der DDR
ROBERT KLÜSENER (Gotha)
Grundsatz – Praxis . Alternativen zum Prinzip „Rückgabe vor Entschädigung“
Abstract:
Nach dem Zusammenbruch der DDR stellte sich für die Schaffung rechtsstaatlicher und marktwirtschaftlicher Strukturen die grundsätzliche Frage, was mit dem enteigneten oder staatlich verwalteten Eigentum geschehen sollte. Im Zuge der Verhandlungen zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion wurden die Eigentumsfragen zunächst zurückgestellt, denn der gesamte Komplex war nach Einschätzung von Dieter Grosser „verworren bis zur Unbegreiflichkeit“. Letztlich wurde unter dem Stichwort „offene Vermögensfragen“ das Prinzip „Rückgabe vor Entschädigung“ festgelegt. Über zwei Millionen Immobilien und Grundstücke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurden daraufhin von den Alteigentümern bzw. ihren Erben zurückgefordert. Die Frage des Wohneigentums wurde nach 1989 zum Schauplatz von konträren Ansichten, die mit Gefühlen von Rückeroberung von „Heimat“, mit Profitstreben oder mit Ansprüchen des z.B. durch Flucht oder DDR-Strafprozesse verlorenen Eigentums oder mit Enteignungs- und Entschädigungsfragen aus der NS-Zeit einhergingen und das Grundrecht auf Wohnen zu einem Zeitpunkt betrafen, zu dem die ehemaligen DDR-Bürger einer vielfach unsicheren Zukunft entgegenblickten. Zeitungen in Ost und West sprachen von „kahlfressenden Heuschrecken“ oder „Häuserkrieg“ und zeichneten undifferenzierte Bilder eines Kampfes von „Ossis“ gegen „Wessis“. Während die Rollen im medialen Diskurs klar verteilt waren, wurde in der Praxis anders entschieden. Um den verschiedenen Perspektiven gerecht zu werden, nehmen die Beiträge der Sektion die politischen Entscheidungsprozesse sowie die rechts- und verwaltungstechnische Umsetzung ebenso in den Blick wie die Betroffenen auf beiden Seiten und die (Eigentums-)Objekte selbst sowohl vor als auch nach 1989. In dieser Sektion wird somit ein kontroverses Stück deutsch-deutscher Geschichte thematisiert; zugleich werden Politik- und Rechtsgeschichte mit Erfahrungs- und Alltagsgeschichte verbunden. Eingegliedert ist das Thema in das internationale Forschungsfeld der Transitional Justice.
English Version:
Under German roofs. The restitution of private property before and after 1989
What to do with the private property that had been confiscated by communist authorities during GDR-times? This was a core question after the breakdown of the GDR in 1989. The circumstances of the matter turned out to be extremely convoluted but were finally resolved as part of the talks about a “Waehrungs-, Wirtschafts- und Sozialunion”. The principle of “Rueckgabe vor Entschaedigung” (return before compensation) was established. As a result, former owners of property or their heirs claimed more than two million pieces of property or land in the former GDR. This topic brought together various interests and opinions: some were demanding a right to their “homeland” while others wanted justice for the loss of property through prosecution or flight during GDR-times or even during the NS-regime. The claims for the return of properties affected the people who had lived in them up until then and who were already confronted with an insecure future in many ways. Newspapers in the East and West spoke of “war on houses” and drew a simplified picture of “Ossis” versus “Wessis”. In administrative practise and everyday life the matter took on a different shape. This panel therefore focuses on the political, judicial and administrative processes as well as on the encounters between the former and the current “owners” and the property objects themselves. Under which circumstances did the former owners lose their assets and how did the new owners appropriate the property? How did the encounter between both parties take place after 1989? And how was a decision for return or compensation made? This panel takes up a controversial piece of German history und combines political, judicial and administrative history with the history of everyday life. It is therefore part of the huge international research area of transitional justice.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Kerstin Brückweh
24SepMi
Jenseits von Gewinn und Verlust. Entscheidungsfindung in der Frühen Neuzeit 9:15 - 13:00 Ort: ZHG 101Sektionsleitung: Maria Rhode
Event Details
RONALD G. ASCH (Freiburg i.Br.) Der Wert des [...]
Event Details
BARBARA STOLLBERG-RILINGER (Münster)
Kommentar
Abstract:
Wie kommen Körperschaften in der Frühen Neuzeit zu ihren Entscheidungen? Wann folgen sie dem Mehrheits-, wann dem Konsens- und Sanioritätsprinzip, wann ziehen sie gar das Los vor oder legen ein Veto ein? Wer sind die Gewinner und Verlierer der jeweiligen Verfahren und wie wird die Legitimität der Entscheidungen her- und dargestellt? In welche Tausch-, Loyalitäts- und Verflechtungsgeschichten ist das Prozedere der Beschlussfassung eingebettet? Und ganz grundsätzlich: Welche Rolle spielt Wettbewerb bei der Entwicklung von Verfahren und dem Fällen von Entscheidungen? Dieses Bündel an Fragen steht am Anfang der Sektion Jenseits von Gewinn und Verlust: Entscheidungsfindung in der Frühen Neuzeit, die nach den Entstehungskontexten, dem sozialen Sinn und den Logiken und Rhetoriken der jeweiligen Verfahren fragt.
Ausgehend von der für das Reich bereits durch umfangreiche Forschung gestützten Beobachtung, dass konsensuale Entscheidungen in der politischen Kultur der Frühen Neuzeit einen eminent hohen Wert darstellten und nicht zuletzt über ihre performative Vermittlung integrativ wirkten, wird die Sektion nach den jeweiligen Formen, Ausprägungen und Folgen von Entscheidungsfindungen in Korporationen des frühneuzeitlichen Europa am Beispiel Frankreichs, des Reiches und Polens fragen. Mit den unterschiedlichen geographischen Räumen werden Fallbeispiele betrachtet, die sowohl Parallelen erkennen lassen als auch einen kontrastiven Vergleich erlauben.
English Version:
Beyond winning and losing: Decision-making in Early Modern Societies
How did decision-making work in Early Modern societies? At what point did parliaments, estates and other corporate associations decide by majority, when did they prefer unanimity, and when did they insist on having a veto or else preferred principles of saniority or drawing lots? Who are the winners and losers in all these different procedures and how was legitimacy being produced and performed? In what kind of exchange processes, affirmations of loyalty and relational networks were decision-making procedures embedded? And finally, how important was competition for decision-making processes and the creation and institutionalization of decision-making procedures?
These questions form the starting point for case studies concerning Early modern French, German and Polish institutions and corporations in order to discover similarities and differences therein.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Maria Rhode
24SepMi
Wertsachen. Gewinn und Verlust im „global life of things"9:15 - 13:00 Ort: ZHG 103Sektionsleitung: Sünne Juterczenka / Kim Siebenhüner
Event Details
KIM SIEBENHÜNER (Bern) und SÜNNE JUTERCZENKA (Berlin) Einführung LUCAS BURKART (Basel)
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Sünne Juterczenka / Kim Siebenhüner
24SepMi
Vertreibungen und Zwangsmigrationen im 20. Jahrhundert. Gewinner und Verlierer im deutsch-polnischen Kontext9:15 - 11:00 Ort: ZHG 005Sektionsleitung: VHD / PTH
Event Details
MARTIN SCHULZE WESSEL (München) und KRZYSZTOF ZAMORSKI (Krakau) Einführung JAN M. PISKORSKI (Stettin) Gesprächsteilnehmer ROBERT TRABA (Berlin) Gesprächsteilnehmer MICHAEL SCHWARTZ (München/Berlin) Gesprächsteilnehmer CLAUDIA KRAFT (Siegen)
Event Details
MARTIN SCHULZE WESSEL (München) und KRZYSZTOF ZAMORSKI (Krakau)
Einführung
JAN M. PISKORSKI (Stettin)
Gesprächsteilnehmer
ROBERT TRABA (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
MICHAEL SCHWARTZ (München/Berlin)
Gesprächsteilnehmer
CLAUDIA KRAFT (Siegen)
Gesprächsteilnehmerin
JÖRG HACKMANN (Stettin)
Moderation
Abstract:
Die Debatten über den Zweiten Weltkrieg und seine Konsequenzen beschäftigen und polarisieren die deutsche und polnische Öffentlichkeit wie kaum ein anderes historisches Thema. Trotz der beachtlichen Fortschritte in der historischen Forschung in den vergangenen Jahren über die Genese der Zwangsaussiedlungen im Europa des 20. Jahrhunderts sind jedoch über die Grenzen der jeweiligen nationalen Öffentlichkeit hinausreichende Diskussionen nach wie vor überschaubar.
Dennoch zeichnen sich auch Umrisse einer transnationalen Dimension ab, die nicht mehr allein um die kollektive (d.h. nationale) politisch-juristische und ethische Verantwortung zentriert ist, sondern kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven auf das Problem entwickelt. Das Prisma von Verlust und Gewinn eignet sich, um das Spektrum dieser Aspekte sichtbar zu machen: Dazu zählen etwa die gesellschaftliche Integration der Vertriebenen, Karriereauf- und abstiege ebenso wie die kritische Betrachtung von Erinnerungskulturen und Opfernarrativen.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
VHD / PTH
24SepMi
Gewinner und Verlierer im Normenwandel? Spätmittelalterliche Praktiken der Güterwegnahme an Land und auf See im Vergleich9:15 - 13:00 Ort: ZHG 007Sektionsleitung: Michael Jucker / Gregor Rohmann
Event Details
JAN RÜDIGER (Basel) Moderation MICHAEL JUCKER (Luzern) und GREGOR ROHMANN (Frankfurt am Main/Köln) Einführung
Event Details
JAN RÜDIGER (Basel)
Moderation
MICHAEL JUCKER (Luzern) und GREGOR ROHMANN (Frankfurt am Main/Köln)
Einführung
CHRISTINE REINLE (Gießen)
Kommentar
Abstract:
Wenn Einer dem Anderen etwas wegnimmt, gibt es immer Gewinner und Verlierer. Und jede Gesellschaft bringt Spielregeln hervor, die bestimmen, welche Formen von Gütertransfer erlaubt und welche verboten sind. Juristisch wie ethisch begründete Normierungsversuche definieren die Legitimität der Wegnahme, sind dabei jedoch permanent dem aktuellen machtpolitischen Diskurs ausgesetzt. Deshalb sind Eingrenzungsversuche in der vormodernen Gesellschaft stets situativ umstritten.
Die Ausführung der Güterwegnahme wird in der Vormoderne häufig an Gewaltdienstleister delegiert. Sie wählen je nach Opportunität die Formen der Güterallokation; und die sie umgebende Gesellschaft beurteilt die Legitimität dieser Formen jeweils unterschiedlich. Wenn sich die Spielregeln der Güterwegnahme ändern, ändert sich die Geschäftsgrundlage der Gewaltdienstleister und ihrer Auftraggeber: Manche werden zu Verlierern, andere zu Gewinnern des Normenwandels. Die Unterscheidung von Räuber und Gendarm, von Pirat und Admiral war normativ seit der Antike bekannt, in der Praxis aber blieb sie noch lange eine theoretische Kategorie. Die Aushandlungsprozesse lebten gerade davon, dass die Normen längst formuliert waren, aber zunächst nur taktisch eingesetzt wurden.
Für das Binnenland werden diese Probleme in der historischen Forschung seit langem diskutiert. Weniger beachtet wurde bisher der maritime Raum des Mittelalters, der doch für die ökonomische Distribution ungemein wichtig war: Ungeachtet der Tatsache, dass kaufmännisches Recht und internationale Rechtspraxis auf See eine vielfältig differenzierte Skala von Formen der legitimierbaren Güterwegnahme kannten, geht die Forschung immer noch fast durchgehend von der anachronistischen Unterscheidung von verbotener „Piraterie“ und erlaubter „Kaperfahrt“ aus.
An diesem Punkt möchten wir ansetzen, indem wir anhand von ausgewählten Fallbeispielen Normen und Praxis an Land und auf See vergleichen: Waren die Geschäftsbedingungen für Auftraggeber, Gewaltdienstleister und Geschädigte die gleichen oder bildete das Meer normativ und praktisch eine eigene Sphäre? Wie war der Gewaltmarkt organisiert? Wie wurden welche Sachgüter transferiert, wie Personen? Ging man mit der inhärenten Gewaltförmigkeit des Rechtsaustrags an Land und auf See ähnlich um? Wie stellte man fest, wer Gewinner und wer Verlierer war?
English Version:
If one takes from another, there is always a winner and a loser. And every society tends to bear rules that determine which forms of material transfer are legitimate and which are not. However, juridical and ethical attempts to standardise the legitimacy of divestement are permanently influenced by discourses of power. Efforts to define legitimacy are therefore always contentious and depending on the situation, especially in premodern societies.
Actors often delegate the realisation of divestments to service providers. They chose special forms of allocation of goods depending on opportunity. And the society around them estimates the legitimacy of these forms differently. When the rules of divestment alternate, the basis of contract between providers and employers changes: Some become losers, other winners of change. The difference between police and thiefs, admiral and pirate was well known since antique times in normative terms; in practice it remained a theoretical category for a long time though. The processes of negotiation depended on the fact that the norms were already defined, but for the time being were used only tactically.
These problems have been well discussed by scholars for a long time concerning the inland sphere. Far less attention has been paid to the maritime realm, which was yet extraordinary important for the distribution of goods. Notwithstanding the fact, that merchant’s law and international customary law as well knew manifold different forms of legitimate divestments at sea, scholars until today tend to use only the anachronistic confrontation of criminal “piracy” and lawful “privateering”.
At this point we want to commence by comparing norms and practices on land and at sea on the basis of cases studies. Were the terms of business the same for sponsors, service providers and claimants, or did the sea constitute a sphere of its own in normative and practical terms? How was the violence market organized? How were goods and persons seized and transfered? Did people deal similarly with the inherent violence of the practice of customary law on land and at sea? How did they discern winners and losers?
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Michael Jucker / Gregor Rohmann
24SepMi
Neue Arbeitsformen in der Geschichtswissenschaft. Was gewinnt und was verliert die historische Forschung durch Science 2.0?9:15 - 13:00 Ort: ZHG 008Sektionsleitung: Mareike König / Simone Lässig
Event Details
SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) Einführung MAREIKE KÖNIG (Paris) und SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) Moderation Teil 1 TORSTEN SCHRADE (Mainz) Potenziale [...]
Event Details
SIMONE LÄSSIG (Braunschweig)
Einführung
MAREIKE KÖNIG (Paris) und SIMONE LÄSSIG (Braunschweig)
Moderation Teil 1
TORSTEN SCHRADE (Mainz)
Potenziale und Grenzen virtueller Forschungsumgebungen & Forschungsportale
MAREIKE KÖNIG (Paris)
Soziale Netze: Potenziale und „dunkle Seiten” des Web 2.0
KLAUS GRAF (Aachen)
Filtern und Qualitätssicherung im Web 2.0
Diskussion:
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Mareike König / Simone Lässig
24SepMi
Verlierer in der „Konkurrenz unter Anwesenden“. Agonalität in der politischen Kultur des antiken Rom9:15 - 13:00 Ort: ZHG 001Sektionsleitung: Karl-Joachim Hölkeskamp
Event Details
KARL-JOACHIM HÖLKESKAMP (Köln) Einführung. Verlierer in der „Konkurrenz unter Anwesenden“. Probleme und Perspektiven
Event Details
EGON FLAIG (Rostock) und MARTIN JEHNE (Dresden)
Rück-, Seiten- und Ausblicke
Abstract:
Die der „Vergesellschaftung unter Anwesenden“ eigentümliche politische Kultur der unmittelbaren, präsentisch-performativen Interaktion setzt eine besondere räumliche und personale Verdichtung voraus. Damit verlangt sie eine direkte, individuell wie kollektiv (er-)lebbare Sichtbarkeit, Hörbarkeit und Erfahrbarkeit allen öffentlichen Handelns, ritueller Praktiken wie politischer Entscheidungsprozesse. Diese Sichtbarkeit muß zu einer dementsprechenden spezifischen Ausprägung des Handlungsmodus ‚Konkurrenz’ führen – und dies gilt vor allem in einer politischen Kultur, in der die wichtigsten und sozial profitabelsten Prominenzrollen in kompetitiven Verfahren wie Wahlen vergeben werden: Die Sichtbarkeit der Akteure, die auf der ‚Bühne’ der Öffentlichkeit als ‚Konkurrenten’ handeln, und diese ‚Bühnen’ selbst bestimmen nicht nur die konkreten Modi des Austrags – Wahlen, Gerichtsverfahren etc. – und ihre dynamische ‚Ver-Regelung’, sondern auch Habitus, Verhaltensmodi dieser Akteure. Die Sieger treten unmittelbar als solche auf – und mutatis mutandis sind die Verlierer ihrer Sichtbarkeit geradezu schmerzlich ausgesetzt.
Das der politischen Kultur eingeschriebene Problem, daß das Prinzip ‚Wahl’ als alternativenloses Verfahren der Reproduktion von aristokratischem Status, Rang und Reputation, regelmäßig Jahr für Jahr zwangsläufig eine erhebliche Zahl von Verlierern produzierte, ist als solches bislang in der Forschung kaum begriffen worden – und erst recht ist noch gar nicht erkannt worden, daß darin ein zentrales Problem einer hochgradig kompetitiven politischen Kultur besteht, das im Interesse der Stabilität eines solchen Systems gelöst werden muß. Gerade weil es einerseits für individuelle Angehörige der politischen Klasse der römischen Republik, die sich als ‚meritokratisch’ legitimierter Amtsadel permanent reproduzierte, bei den Wahlen zu eben diesen Ämtern um die Konstitution ihres Status und um ihren Rang innerhalb dieser Elite ging; gerade weil es andererseits zumindest bis in die späte Republik keine alternativen Karriereoptionen gab, die ein vergleichbares Prestige und symbolisches Kapital einbringen konnten, ist in dieser politischen Kultur mit einem hohen Potential an Gefährdung durch Strittigkeit der Geltung der Regeln bzw. ihrer konkreten Anwendung zu rechnen.
Daher ist danach zu fragen, welche Faktoren geeignet waren, den Ausgang einer Wahl für die Verlierer akzeptabel zu machen: Dazu könnten etwa der jährliche Takt der ‚Auslobung’ und die Quantität der ‚Siegesprämien’ (in Gestalt der Praeturen) zählen. Darüber hinaus ist nach der Möglichkeit zu fragen, ob und gegebenenfalls ab wann sich die Entstehung von Alternativen in Gestalt von neuen Distinktionsmerkmalen und Lebensentwürfen abzuzeichnen begann, die zunächst neben das klassische Karrieremuster des agonalen Erwerbs von honores traten, es später partiell ergänzten und womöglich schließlich gar ersetzten. Damit eröffnet sich eine über das ‚republikanische’ Projekt hinausgehende weitere Perspektive, die den besonderen Charakter der kulturspezifischen römischen ‚Agonalität’ und dessen Wandel in den Mittelpunkt stellen muß.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Karl-Joachim Hölkeskamp
24SepMi
Die Hochschule nach 2017. Eine Diskussionsrunde zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems11:00 - 13:00 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: VHD
Event Details
Uhrzeit:
(Mittwoch) 11:00 - 13:00
Sektionsleitung
VHD
24SepMi
Fühlen wir (jetzt auch noch) Geschichte? Emotionsforschung als Erkenntnisgewinn oder Orientierungsverlust11:00 - 13:00 Ort: ZHG 009Sektionsleitung: Ute Frevert
Event Details
DOROTHEE WIERLING (Hamburg) Moderation FRANK BÖSCH (Potsdam) Gesprächsteilnehmer UTE FREVERT (Berlin) Gesprächsteilnehmer BENNO GAMMERL (Berlin) Gesprächsteilnehmer VALENTIN GROEBNER (Bern) Gesprächsteilnehmer LYNDAL ROPER (Oxford) Gesprächsteilnehmer
Event Details
DOROTHEE WIERLING (Hamburg)
Moderation
FRANK BÖSCH (Potsdam)
Gesprächsteilnehmer
UTE FREVERT (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
BENNO GAMMERL (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
VALENTIN GROEBNER (Bern)
Gesprächsteilnehmer
LYNDAL ROPER (Oxford)
Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Die Geschichte der Gefühle rückt Phänomene ins Zentrum des Interesses, die lange Zeit als unzugänglich oder irrelevant galten. Sie erforscht etwa Wut und Liebe als Mittel monarchischer Herrschaft, Neid als Katalysator konsumorientierter Wirtschaftsformen oder die Rolle der Angst im Kalten Krieg. Dabei verwendeten und entwickelten Historiker_innen verschiedene Konzepte: Sie untersuchten das emotionale Repertoire verschiedener sozialer Gruppen (emotional communities), verwarfen die strikte Trennung zwischen Emotion und Kognition (cogmotion) und historisierten das Verständnis von Gefühlen als rein innerlichen und subjektiven Empfindungen, indem sie sich entweder mit gesellschaftlichen Standards (emotionology) oder mit Emotionen als habitualisierten Praktiken beschäftigten. Daraus ergibt sich eine Reihe wichtiger Fragen: Wie lassen sich Gefühle auf historiographisch sinnvolle Weise theoretisch definieren und empirisch fassen? Sucht die Emotionengeschichte jenseits von linguistic turn und Poststrukturalismus nach einer eindeutigen, universellen und neuro-wissenschaftlich grundierten Wirklichkeit? Verspricht sie einen Erkenntnisgewinn in der Erforschung körper-, subjekt-, kultur-, wirtschafts- und politikhistorischer Dynamiken? Oder birgt die Beschäftigung mit letztlich belanglosen Mikro-Phänomenen die Gefahr eines Orientierungsverlusts, der die eigentlich wichtigen Fragen nach sozialer Ungleichheit und Macht aus dem Blick geraten lässt? Über diese und andere Fragen diskutieren Frank Bösch, Ute Frevert, Benno Gammerl, Valentin Groebner, Lyndal Roper und Dorothee Wierling, die sich in ihren Arbeiten mit verschiedenen emotionalen Phänomenen in unterschiedlichen Epochen, Regionen und Kontexten beschäftigt haben.
English Version:
The history of emotions focuses on phenomena that have long been considered unapproachable or irrelevant. It explored how anger and love were used as instruments of monarchic rule, how envy functioned as a catalyst on consumer-oriented economies, or what role fear played in the Cold War. In pursuing such research, historians have developed a range of different concepts: They explored the emotional repertoire of different emotional communities. They condemned the strict separation between emotion and cognition (cogmotion). And furthermore, they historicized the understanding of feelings as purely internal and subjective sensations by either emphasizing the role of social standards (emotionology) or by conceiving of feelings as habitualized practices. Several important questions result: How can feelings be theoretically defined and empirically grasped in a historically meaningful and sensible way? Does the history of emotions search for a clear, universal, and neuroscientifically grounded reality beyond the confines of the linguistic turn and poststructuralism? Does historical research on emotions foster valuable and fresh vistas into the history of bodies and subjectivities, as well as into cultural, economic, and political dynamics? Or do such endeavors rather concern themselves with insignificant micro-social phenomena, thus bearing the danger of forfeiting orientation and losing sight of actually relevant phenomena like social inequality and power struggles? These and other questions will be discussed by Frank Bösch, Ute Frevert, Benno Gammerl, Valentin Groebner, Lyndal Roper, and Dorothee Wierling, whose work has centered on a variety of emotional phenomena in different ages, regions, and contexts.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 11:00 - 13:00
Sektionsleitung
Ute Frevert
24SepMi
Gewinner und Verlierer im medialen Geschichtsunterricht. Personalisierung von historischen Persönlichkeiten in den öffentlich-rechtlichen Medien15:15 - 18:00 Ort: ZHG 104Sektionsleitung: Christian Jung / Niko Lamprecht
Event Details
CHRISTIAN JUNG (Bietigheim-Bissingen) Einführung
Event Details
CHRISTIAN JUNG (Bietigheim-Bissingen)
Einführung
Abstract:
Die Darstellung von Gewinnern und Verlierern der Geschichte gibt es in vielen medialen historischen Angeboten, die auch auf den Geschichtsunterricht zielen und trotzdem populärwissenschaftlich konzipiert sind. Geschichte soll für jeden begreifbar sein, bilden und unterhalten. In den vergangenen Jahren ist dabei eine verstärkte Personalisierung von historischen Persönlichkeiten – nicht nur in den öffentlich-rechtlichen Medien – zu verzeichnen, wodurch die Prozesse und Ereignisse in den Hintergrund treten und durch das Subjektive in der Erzählstruktur und bei den Ich-Erzählungen die ebenso einseitigen und reduzierten Geschichtsdarstellungen entstehen.
Der Verband der Geschichtslehrer hat sich in der Vergangenheit trotz immer nötiger Überprüfung bzw. Evaluation einigen Kooperationen mit öffentlich-rechtlichen Sendern gestellt und dazu wie bei den Geschichtsserien „Die Deutschen I + II“ stark nachgefragte Unterrichts-Materialien im Internet zur Verfügung gestellt. Diese wurden in der Praxis positiv aufgenommen, aber auch aus verschiedener Perspektive kritisiert. Mit den TV-Angeboten, die auch per Internet abrufbar sind, konnte wie beim ZDF und dem MDR ein Millionenpublikum erreicht werden, was die These der Verbandes unterstrich, dass man mit modernen Medien und dem Mittel der Personalisierung Schülerinnen und Schüler für die Geschichte und den Unterricht begeistern kann und dadurch auch wichtige Angebote für einen vielfältigen und multimedialen Geschichtsunterricht schafft. Dieser setzt nicht nur auf „Filmdidaktik“ und „Internetrecherchen“, schließt diese aber auch zur Kompetenzorientierung nicht aus.
In der Sektion sollen neue Kooperations-Projekte vorgestellt und zusammen mit Referenten und Publikum kritisch reflektiert werden. Die Schwerpunkte sollen dabei auf „Eure Geschichte – Das Schulprojekt zur DDR“ (MDR) sowie der Reihe „Frauen, die Geschichte machten“ (am Beispiel von Sophie Scholl) und aktuellen Angeboten zum Ersten Weltkrieg (ZDF) liegen. Neben allgemeinen Informationen und der Vorstellung der Projekte wird es auch eine kritische Analyse aus geschichtsdidaktischer Perspektive geben. Die mediale Sicht wird durch Stefan Brauburger (ZDF) und Joachim Horn (MDR) dargestellt. Grundsätzliche Fragen werden in einem Kommentar von Prof. Dr. Vadim Oswalt angesprochen. Eine pädagogisch-didaktische Anbindung bzw. Dimension erbringen Dr. Christian Jung, Dr. Ralph Erbar und Niko Lamprecht.
English Version:
Winners and losers in history are represented in diverse ways through many media products targeting history education on a popular scientific basis striving to make history easily accessible, educating and entertaining at the same time. In recent years, a tendency to personalize historical figures can be observed – not only in public broadcasting – pushing processes and events further to the background and, on the other hand, strengthening the subjective narrative and one-sided and reduced presentations shown from a first-person perspective.
The Association of German History Teachers has cooperated with broadcasting stations from the public-legal sector several times, though, of course, constant evaluation has always been necessary, and has developed very popular lesson materials to go along with the history series “The Germans, parts I + II”. There has been very positive feedback as well as criticism from different perspectives. These products which are also available on the web have reached a vast audience, which underlines the Association´s thesis that it is possible to motivate students for the learning of history with the help of modern media and through the means of personalization. That way it is also possible to create a pool of important tools for diverse lesson types on the basis of modern media, not exclusively focused on the didactics of films and the technique of searching the web for information but certainly including them for skills acquisition.
This section is going to present new projects for cooperation, aiming at a critical discussion by speakers as well as the audience. The projects “Your (hi)story – a school project on the history of the GDR” (MDR) and “Women who made history” (ZDF) using the example of Sophie Scholl, as well as current productions in the context of World War I are going to be the focus of this section, offering more general information on these productions as well as a critical analysis from the perspective of history didactics. The perspective of the media is going to be represented by Stefan Brauburger (ZDF) and Joachim Horn (MDR). Prof. Dr. Vadim Oswalt is going to tackle fundamental aspects. The link to paedagogical and didactical issues is going to be presented by Dr. Christian Jung, Dr. Ralph Erbar and Niko Lamprecht.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Christian Jung / Niko Lamprecht
24SepMi
Europa 1914 - 201415:15 - 18:00 Ort: ZHG 105Sektionsleitung: VHD
Event Details
MACIEJ GORNY (Warschau) Gesprächsteilnehmer MIKHAIL A. BOYTSOV (Moskau) Gesprächsteilnehmer ETIENNE FRANCOIS (Berlin) Gesprächsteilnehmer DOROTHEE WIERLING (Hamburg) Gesprächsteilnehmerin JÖRN LEONHARD (Freiburg) Gesprächsteilnehmer MARIE-JANINE CALIC (München) Moderatorin [...]
Event Details
MACIEJ GORNY (Warschau)
Gesprächsteilnehmer
MIKHAIL A. BOYTSOV (Moskau)
Gesprächsteilnehmer
ETIENNE FRANCOIS (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
DOROTHEE WIERLING (Hamburg)
Gesprächsteilnehmerin
JÖRN LEONHARD (Freiburg)
Gesprächsteilnehmer
MARIE-JANINE CALIC (München)
Moderatorin und Gesprächsteilnehmerin
Abstract:
Der Erste Weltkrieg ist 2014 Gegenstand eines Erinnerungsbooms geworden, der über die übliche Gedenkroutine zu Jahrestagen weit hinausgeht. Dabei ist der Krieg kaum europäisch erinnert worden, vielmehr folgen die historischen Debatten und Erinnerungen des Weltkriegs verschiedenen nationalen Deutungsschemata. Angesichts der neuen Komplexität der internationalen Ordnung drängt sich die Frage auf, welchen Einfluss die Erinnerungen an den Ersten Weltkriegs auf die Analyse unserer Gegenwart haben. Wird das hohe Interesse am Ersten Weltkrieg durch die Krise der internationalen Ordnung heute befördert? Welche spezifischen Ursachen gibt es in den nationalen Öffentlichkeiten Europas für den Erinnerungsboom des Jahres 2014?
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
VHD
24SepMi
Wie schreibt man eine europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts?15:15 - 18:00 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: Felix Schnell
Event Details
WOLFGANG KNÖBL (Göttingen) Gesprächsteilnehmer BERND GREINER (Hamburg) Gesprächsteilnehmer JÖRG BABEROWSKI (Berlin) Gesprächsteilnehmer ULRICH HERBERT (Freiburg i.Br.) Gesprächsteilnehmer MICHAEL RIEKENBERG (Leipzig) Gesprächsteilnehmer FELIX SCHNELL (Berlin) Moderator [...]
Event Details
WOLFGANG KNÖBL (Göttingen)
Gesprächsteilnehmer
BERND GREINER (Hamburg)
Gesprächsteilnehmer
JÖRG BABEROWSKI (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
ULRICH HERBERT (Freiburg i.Br.)
Gesprächsteilnehmer
MICHAEL RIEKENBERG (Leipzig)
Gesprächsteilnehmer
FELIX SCHNELL (Berlin)
Moderator und Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Gewaltforschung wird sowohl mit makro-, als auch mit mikro-sozialen Ansätzen betrieben. Letztere Variante ist eine jüngere Erscheinung, die im deutschen Raum vor allem mit der „Neuen Gewaltsoziologie“ und den Namen Trutz von Trotha, aber auch Randall Collins verbunden ist. Die mikro-soziologische Gewaltforschung hat in den letzten beiden Dekaden zweifellos einige wichtige Erkenntnisse zutage gefördert. Sie ist aber überwiegend eine Einzelfallforschung, die möglicherweise angesichts ähnlicher theoretischer Prämissen zu ähnlichen Ergebnissen gelangt und dazu tendiert, Gewaltprozesse sozial, epochal, kulturell zu dekontextualisieren und zu anthropologisieren. Auf der anderen Seite aber haben viele Autoren auf gegenseitige transnationale und transkulturelle Lernprozesse und Wechselwirkungen der Gewalt hingewiesen. Das gilt nicht zuletzt für die europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Offenbar gibt der mikro-soziologische Blick nicht alles preis, was in dieser Hinsicht über Gewalt zu sagen ist. Das gilt aber auch für die makro-soziologische Perspektive, die sich immer dann schwer tut, wenn es um Verläufe von Gewaltprozessen geht und wenn Politik oder Ideologie konkrete Entwicklungen nicht befriedigend erklären können. Da grundsätzlich viel für eine „verflochtene“ europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts spricht, stellt sich die Frage, wie makro- und mikro-soziologische Ansätze der Gewaltforschung fruchtbar miteinander verbunden werden können. Diese Frage soll auf dem Panel von Historikern und Soziologen diskutiert werden.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Felix Schnell
24SepMi
The Psychology of National Difference in the Mid-20th Century Crisis15:15 - 18:00 Ort: ZHG 103Sektionsleitung: VHD / Royal Historical Society
Event Details
JOHANNES PAULMANN (Mainz) Chair PETER MANDLER (Cambridge) Introduction MICHAELA HOENICKE-MOORE (Iowa City) The Political Psychology of National Difference
Event Details
JOHANNES PAULMANN (Mainz)
Chair
PETER MANDLER (Cambridge)
Introduction
MICHAELA HOENICKE-MOORE (Iowa City)
The Political Psychology of National Difference
PETER MANDLER (Cambridge)
Cultural Relativism and National Difference in the Mid-Century Crisis
DANIEL PICK (London)
Reflections on Psychoanalysis and National Culture in a Time of Cold War
NICHOLAS STARGARDT (Oxford)
Comment
Die Sektion wird in englischer Sprache stattfinden.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
VHD / Royal Historical Society
24SepMi
Lebensraum und Volksgemeinschaft 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 009Sektionsleitung: Daniel Siemens / Gerhard Wolf
Event Details
SUSANNE HEIM (Berlin) Moderation und Einführung DANIEL SIEMENS (Bielefeld) Schwert und Pflug. [...]
Event Details
SUSANNE HEIM (Berlin) Moderation und Einführung DANIEL SIEMENS (Bielefeld) Schwert und Pflug. Die Ansiedlung von SA-Männern in den eroberten Ostgebieten, 1938-1944 ARMIN NOLZEN (Warburg) Organisierte „Volksgemeinschaft“. Volksdeutsche Sammlungsbewegungen als Vorfeldorganisationen der NSDAP, 1939-1945 GERHARD WOLF (Sussex) “Volksgemeinschaft” ohne Grenzen. Die besetzten westpolnischen Gebiete als Experimentierfeld ALEXA STILLER (Bern) „Menscheneinsatz” und „Volksgemeinschaft” . Die Siedlungspolitik und -praxis des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums MICHAEL WILDT (Berlin) Kommentar
Abstract:
Seit einigen Jahren wird in der Geschichtswissenschaft intensiv über die Reichweite und den analytischen Mehrwert des Konzepts der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ debattiert. Unbestritten ist dabei, dass dieses Ideal, verstanden als ethnisch und politisch homogene Gemeinschaft, bei vielen Deutschen zwischen 1933 und 1945 breiten Anklang fand. Unbestritten ist auch, dass damit Energien freigesetzt wurden, welche die destruktiven Potentiale des NS-Regimes erst voll zur Entfaltung brachten. In der bisherigen Forschung ist dies jedoch vor allem an Ein- und Ausschließungsprozessen innerhalb des Deutschen Reiches untersucht worden. Was dabei verlorenzugehen droht sind die Radikalisierungsimpulse für die deutsche Besatzungs- und Germanisierungspolitik, vor allem in Osteuropa. Hier setzen die Beiträge dieses Panels an. Von der Prämisse ausgehend, dass der nationalsozialistische Drang nach „Lebensraum“ immer schon eine konkrete Vorstellung von Gemeinschaft implizierte und nicht unabhängig von dieser zu untersuchen ist, nehmen sie die Akteure des Regimes in den Blick, die an zentraler Stelle die Ausweitung der „Volksgemeinschaft“ auf die besetzten Gebiete jenseits der Reichsgrenzen vorantrieben. Besonders wichtig ist es uns, die Verschränkungen zwischen der täglichen Praxis der Besetzungsherrschaft und den zugrundliegenden utopischen Zielvorstellungen eines „großgermanischen Reiches deutscher Nation“ herauszuarbeiten. Die Vorträge dieses Panels zeigen insgesamt die hohe Bedeutung einer volksgemeinschaftlich ausgerichteten Germanisierungspolitik im „Dritten Reich“, und zwar in doppelter Perspektive: sie fungierte sowohl als Erfahrungs- wie Erwartungsraum (Reinhart Koselleck) der Zeitgenossen wie auch als verbindendes Glied zwischen Innen- und Außenpolitik, die im Hinblick auf das NS-Regime stets zusammengedacht werden müssen. Damit leistet dieses Panel nicht zuletzt auch einen Beitrag zur bislang erst rudimentären Historisierung dieses Verhältnisses.
English Version:
Lebensraum and People’s Community Over the last few years, historians engage in a heated debate about the reach and analytical value of the notion of the National Socialist Volksgemeinschaft. The fact that the ideal of an ethnically and politically homogenous community has been largely popular with the Germans in the years between 1933 and 1945 remains as uncontested as the fact that the energies released by this imaginary crucially contributed to an unfolding of the destructive potential of the NS regime. Past research, however, has investigated this issue largely in terms of processes of inclusion and exclusion within the German Reich, thus risking a marginalisation of the radicalising impulses that had been vital to German occupation and Germanisation policies, above all in Eastern Europe. This is where this panel seeks to intervene. Starting from the premise that the National Socialist quest for Lebensraum had always involved a concrete ideal of community that cannot be analysed apart from it, our contributions focus on the actors of the regime crucial in expanding the Volksgemeinschaft beyond the borders of the Reich to include the occupied territories. In this context we will stress the entanglement between ordinary practices of occupational rule, on the one hand, and its utopian telos of a ‘Great Germanic Reich of German Nationality’, on the other. The contributions of this panel make the impact of the notion of Volksgemeinschaft on the Third Reich’s Germanisation policies plain: firstly, for the contemporaries it functioned as a ‘space for experiences and expectations’ (Reinhart Koselleck) and secondly, it served as a link between foreign and domestic politics. Arguing that the internal and foreign matters of the Third Reich cannot be understood apart from each other, this panel also seeks to advance a more nuanced understanding of this relationship, which, hitherto, has not been sufficiently explored.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Daniel Siemens / Gerhard Wolf
24SepMi
Sportliche Wettbewerbe in der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Gewinnen und Verlieren im Kontext städtischer und ständischer Selbstdarstellung 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 005Sektionsleitung: Wolfgang Behringer / Angela Schattner
Event Details
WOLFGANG BEHRINGER (Saarbrücken) Einleitung – Sportifizierung als Konzept. Das Beispiel der Ballspiele
Event Details
REBEKKA VON MALLINCKRODT (Bremen)
Wettläufe im 18. Jahrhundert – ein deutsch-englischer Vergleich
Abstract:
Im Zeitalter der Renaissance setzte eine Entwicklung ein, die zum einen den Bereich des militär-ähnlichen Kampfes, zum anderen den Bereich der populären Spiele einer neuen Form der Agonalität zuführt, die sich seither zu einer autonomen Sphäre des Sports mit eigenen Regeln der friedlichen Konfliktaustragung entwickelt hat. Gewinnen und Verlieren führt in dieser neuen Sphäre des Sports nicht mehr zu tödlichen Verletzungen oder dauerhaften kriegerischen Fehden, sondern ist Bestandteil eines regelmäßigen Kräftemessens zwischen Nachbarstädten, Stadtteilen oder Individuen. Während man in Teilen der Sportwissenschaft und der Sportsoziologie der Ansicht ist, dass diese „Spiele“ vor dem Zeitalter der Industrialisierung in einem religiös-rituellen Kontext stattgefunden hätten (Elias, Eichberg, Guttmann, etc.), können Frühneuzeithistoriker durch die Analyse serieller Quellen zeigen, dass die frühneuzeitlichen Wettkämpfe eine vollkommen säkulare Form des Sports repräsentieren. Diese nahmen freilich unter den Bedingungen der frühneuzeitlichen Gesellschaft andere Formen an, als wir dies seit dem 20. Jahrhundert gewöhnt sind. Die Sportgeschichte hat – trotz ihrer Fixierung auf sportlichen Begegnungen in Wettkämpfen – bisher kaum die sozialen Modalitäten und die Kategorie des Wettkampfs hinterfragt.
Die Sektion widmet sich der Kontextualisierung sportlicher Wettbewerbe in der Frühen Neuzeit. Die Referenten fragen, wie sich Wettkämpfe konstituierten, welche kulturellen und gesellschaftlichen Funktionen diese Wettbewerbe erfüllten und welche Vorstellungen die Zeitgenossen mit dem Wettbewerb, Gewinnen und Verlieren verbanden. Dazu werden nach einer konzeptuellen Einleitung zum Prozess der „Sportifizierung“ in der Frühen Neuzeit die sozialen Kontexte frühneuzeitlicher sportlicher Wettbewerbe an vier Beispielen beleuchtet. Untersucht werden die Wechselverhältnisse zwischen sozialem Stand, städtischer und männlicher Ehre, Beruf und Sport und wie diese wiederum die Wahrnehmung von Gewinnen und Verlieren prägten.
English Version:
The Renaissance saw a new development in which military-style contests and popular games were transformed by new modes of competition, leading to the development of sport as an autonomous sphere of non-violent conflict resolution with distinct rules. Winning and losing in this new area of sport no longer involved fatal injuries or long-lasting military feuds, but formed part of regular trials of strength between neighbouring cities, districts and individuals. While some historians and sociologists of sport hold the view that before industrialisation these ‘games’ took place in a religious or ritual context (Elias, Eichberg, Guttmann, etc.), new research by historians of the early modern period working on serial sources has shown that early modern sporting competitions were totally secular. Certainly, in the context of early modern society these competitions were different from what we are accustomed to in their twentieth-century counterparts. However, historians of sport – although they concentrate on various forms of sports competitions – have so far hardly examined social modalities or the category of competition as such.
This panel contextualises early modern sporting competitions. The speakers ask how they were socially constituted; what social and cultural functions they fulfilled; and what ideas contemporaries associated with them, and with winning and losing. After an introduction on the concept of ‘sportification’ in the early modern period, four case studies will analyse the social contexts of early modern sports competitions. The focus will be on the interrelationships between social standing, concepts of municipal and masculine honour, and sport and profession, and how they influenced perceptions of winning and losing.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Wolfgang Behringer / Angela Schattner
24SepMi
Aufstieg und Fall frühmittelalterlicher Warlords 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 006Sektionsleitung: Matthias Becher / Guido M. Berndt
Event Details
MATTHIAS BECHER (Bonn) Einführung. Frühmittelalterliche Warlords GUIDO M. BERNDT (Erlangen-Nürnberg) Kampf, Beute, Ehre.
Event Details
MATTHIAS BECHER (Bonn)
Einführung. Frühmittelalterliche Warlords
MATTHIAS HARDT (Leipzig)
Warlords bei den frühen Slawen
Abstract:
Das Wirken von Warlords und ihren Kriegergruppen im Frühmittelalter ist ein Thema, das sich besonders gut eignet, um dem Phänomen „Gewinner und Verlierer“ auf den Grund zu gehen. Warlords machen sich die politisch-militärische Schwäche von sogenannten „failed states“ zunutze, um ihre Macht in geeigneten Regionen zunächst zu etablieren und dann auch zu institutionalisieren. Das Weströmische Reich trägt Züge eines solchen gescheiterten Staatswesens, zu dessen Untergang Warlords und ihre militärischen Verbände entscheidend beitrugen. Auch wenn die neuere Forschung den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter zu Recht vor allem als Transformationsprozess sieht, war er doch auch von kriegerischen Aktionen und der gewaltsamen Etablierung neuer Herrschaftsgebiete geprägt. Die ältere Forschung sah hier militärische Gefolgschaften insbesondere germanischer Herkunft und ihre Anführer am Werk, die das Imperium von der Peripherie her bedrängt hätten. Bei dieser Sichtweise wurden jedoch die zentrifugalen Tendenzen innerhalb des Reiches und die allmähliche Militarisierung der römischen Gesellschaft vernachlässigt. Demgegenüber bietet das zunächst allein auf die kriegerische Funktion abhebende Wort „Warlord“ den Vorteil, gerade diese, das gesamte Frühmittelalter prägenden Entwicklungen besser analysieren zu können.
In einem einleitenden Beitrag wird Matthias Becher die Bedeutung des Begriffs „Warlord“ und seine Verwendung in der Geschichtsforschung im Zusammenhang mit dem Untergang des weströmischen Imperiums analysieren. Guido M. Berndt wird seine These vorstellen, dass vor allem die individuelle Gewaltfähigkeit eines Warlords entscheidend für die Beantwortung der Frage war, ob er ein „Gewinner“ oder „Verlierer“ wurde. Anschließend wird sich Laury Sarti in ihrem Vortrag auf Warlords in Gallien und archäologische Befunde konzentrieren. Zum Schluss wird Matthias Hardt das Phänomen der Warlords bei den frühmittelalterlichen Slawen untersuchen.
English Version:
A central element of the analysis of the deeds of Early Medieval warlords and their followers is the subject „Gewinner und Verlierer“. Warlords exploit the political and military weakness of so called “failed states” in order to establish and then institutionalise their power in suitable regions. The Western Roman Empire could be characterized as such a failed state in whose fall warlords and their warbands played a crucial role. Although recent research interprets the transition from Late Antiquity to the Early Middle Ages as a process of transformation, this process was influenced by military action and the violent formation of new dominions nevertheless. In this regard older research literature stresses the impact of (especially Germanic) Gefolgschaften who would have threatened the Empire from the periphery. However, this notion disregards the centrifugal tendencies of the Empire and the gradual militarisation of the Roman society. In contrast the term “warlord” has the advantage that it emphasises the martial connotation which is central for the developments in the Early Middle Ages.
In the opening paper Matthias Becher will define the term “warlord” and illustrate its significance in the context of the decline of the Western Roman Empire. Guido M. Berndt is going to demonstrate that the individual ability for violence was a crucial factor concerning whether a warlord would be a “Gewinner” or a “Verlierer”. In her paper Laury Sarti will focus upon Gaul and archaeological evidence. Matthias Hardt will be discussing the phenomenon of warlords in the Early Medieval History of the Slaves.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Matthias Becher / Guido M. Berndt
24SepMi
Close Reading and Distant Reading. Methoden der Altertumswissenschaften in der Gegenwart15:15 - 18:00 Ort: ZHG 008Sektionsleitung: Tanja Scheer / Charlotte Schubert
Event Details
WOLFGANG SPICKERMANN (Graz) und CHRISTOPH SCHÄFER (Trier) Vernetzter Alltag in den Germanischen Provinzen. Ein AIDA Projekt
Event Details
MARTIN LANGNER (Göttingen)
Archäologische Datenbanken als virtuelle Museen
DIETA-FRAUKE SVOBODA (Tübingen)
Ein Schwabe im Orient. Auf den Spuren von Julius Euting
Abstract:
Ausgangspunkt dieser Sektion sind die von Franco Moretti so eindrücklich als ‚distant reading’ beschriebenen Auswirkungen von quantitativen Analysemodellen in Verbindung mit graphischen Visualisierungen. Unter dem Schlagwort ‚distant reading’ sind neue Möglichkeiten diskutiert worden, aus der Menge von Daten durch die Anwendung algorithmenbasierter Auswertung mit den Methoden des Textmining, des Clusterings oder des Topic Modeling neue Zusammenhänge aus sehr großen Text- und Datenmengen zu erkennen.[1] Komplexitätsreduktion, Visualisierung und exploratives Experimentieren haben aber auch auf ganz neue Fragen geführt, von denen nicht zuletzt die Qualität der zugrunde gelegten Daten eine wesentliche ist. Diese prägnanten Ausführungen zur Taxonomie der Formen in Morettis Graphs, Maps, Trees lassen sich verallgemeinern und auch auf ganz andere Visualisierungsformen übertragen, die für das neue Feld der Digital Humanities aber auch für ganz andere disziplinäre Traditionen von Bedeutung sind. Die Fragen, die dabei im Vordergrund stehen, sind, welche Art von Information wird verwendet, wie wird sie verarbeitet, welche Formalisierungen werden eingesetzt und vor allem, welche impliziten Bedeutungen werden mitgetragen. Wie schließlich verhält sich dieser Ansatz zu dem close reading, wie es bspw. in der traditionellen, historisch-philologischen Textanalyse praktiziert wird?
Alle Beiträge der Sektion stammen aus der Arbeitsgemeinschaft „Digital Humanities in den Altertumswissenschaften“ der Mommsen-Gesellschaft e.V. und greifen diese Zusammenhänge auf. Dabei ist es ein Anliegen der Sektion, die neuen Ergebnisse des letzten Jahres und gleichzeitig die Arbeit der Mommsengesellschaft den Mitgliedern des Historikerverbandes vorzustellen und zu diskutieren.
Die Visualisierung von räumlichen und zeitlichen Veränderungen von „Objekten“ und „Vorgängen“ und die Möglichkeit, historische Prozesse und Entwicklungen zu vermitteln, wird in dem Beitrag von Wolfgang Spickermann (Graz) und Christoph Schäfer (Trier) thematisieren. Mit Hilfe der Webble-Technologie (WEB-Based Life-like Entities), ist es möglich diese mit öffentlich zugänglichen (z.B. den großen Münz- und Inschriftendatenbanken) sowie weiteren lokalen Datenbanken (z.B. der Datenbank zu Heiligtümern in den Nordwestprovinzen) zu verbinden. Durch den Einsatz von Webble ist nicht nur die Integration unterschiedlichster verteilter Datenquellen möglich, sondern auch die dynamische Nutzung verschiedener Werkzeuge zur Geo- und Netzwerkanalyse. Durch diese Kombination bestehender, jedoch bis dato noch nicht verknüpfter digitaler Analyseverfahren können neue Fragestellungen und Perspektiven generiert werden. Dabei geht es vor allem um neue Arten der Hypothesenbildung, Perspektivenverschiebung durch die Genese explorativer Räume sowie die Visualisierung komplexer Räume, die rein textuell nicht in gleichem Maße umsetzbar sind.
Andreas Hartmann / Sabine Thänert (Augsburg) und Werner Rieß (Hamburg) gehen auf den methodischen Aspekt semantischer Vernetzung von genreübergreifenden, multirelationalen Datenbanken ein. Andreas Hartmann und Sabine Thänert werden Visualisierungsmöglichkeiten vorstellen (Graphen bzw. Tag Clouds), die einen neuartigen Zugriff des Benutzers auf bibliographische Informationen ermöglichen. Von besonderer methodischer Bedeutung für die Alte Geschichte ist auch die Verbesserung des systematischen Zugriffs auf die von der Klassischen Archäologie erschlossenen Sachquellen: Die Beiträge von Martin Langner und Matthias Lang zeigen, wie eine digitale Benutzerführung durch Virtualisierung ermöglicht wird: Martin Langner (Göttingen) schlägt am Beispiel archäologischer Datenbanken vor, diese Daten durch verstärkte Anstrengungen zur Kontextualisierung und Vernetzung zukünftig in der Art eines Virtuellen Museums zu präsentieren. Der Beitrag von Matthias Lang wird am Beispiel der Reisen des Orientalisten Julius Euting zeigen, wie Raum, Zeit und Objekt in einem gemeinsamen Interface visualisiert werden können und so einen vielfältigen Zugriff auf die Tagebücher des Forschers zulassen.
Im Hamburger Informationssystem zur Gewalt in der griechisch-römischen Antike, ERIS, das Werner Rieß vorstellt, werden verschiedenartigste Facetten der Gewaltausübung, die antiken Textstellen entnommen werden können, in Form von Objekten, Kategorien und „Informationen“ multirelational so miteinander vernetzt, dass sich Semantiken der Gewalt epochen- und genreübergreifend erkennen und zum ersten Mal visuell darstellen lassen. In einem ersten Schritt des Projekts soll das Material mit Hilfe soziologischer Parameter erschlossen werden.
Die Möglichkeiten der graphischen Visualisierung in Verbindung mit quantitativen Auswertungen mit Hilfe der Methoden aus dem Information Retrieval (insb. des Textmining) sowie die damit verbundenen Änderungen der Wissensrepräsentation zeichnet der Beitrag von Alexander Weiß (Leipzig) nach. Das Ziel ist es, Einsatzmöglichkeiten der automatischen Zitationsanalyse für Autoren mit umfänglichen Werken – hier Clemens’ „Teppiche“ und die Moralia des Plutarch- zu analysieren, um anhand des Vergleichs der Arbeitsweise deren Verankerung in kulturellen Praktiken zu erschließen; das Vorgehen basiert auf der Hypothese, daß es spezifische Muster des Zitierens gibt und diese Ausdruck einer zeitgenössisch geprägten Praxis sind.
Die Sektionsleiterinnen (Tanja Scheer, Göttingen; Charlotte Schubert, Leipzig) werden aus unterschiedlicher Perspektive kurz in das Thema einführen sowie die Diskussionsleitung übernehmen.
[1] Die Formulierung ‚distant reading’ stammt von F. Moretti, Graphs, Maps, Trees, London/New York 2007; zu der Methodendiskussion vgl. v.a. L. Manovich, The language of new media, MIT Press 2007 und G. Crane, What Do You Do with a Million Books? D-Lib Magazine, Vol. 12/3 March 2006 (http://www.dlib.org/dlib/march06/crane/03crane.html, 26.4. 2013).
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Tanja Scheer / Charlotte Schubert
24SepMi
Viele Verlierer, wenige Gewinner? Staatsverschuldung als Geschichte wert- und zweckrationalen Handelns in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts15:15 - 18:00 Ort: ZHG 002Sektionsleitung: Julia Laura Rischbieter / Hans-Peter Ullmann
Event Details
WERNER PLUMPE (Frankfurt am Main) Moderation
Event Details
WERNER PLUMPE (Frankfurt am Main)
Moderation
ADAM TOOZE (New Haven)
Kommentar
Abstract:
Die Geschichte der Staatsverschuldung, so scheint es, kennt viele Verlierer und wenige Gewinner. Auf dem Höhepunkt der Krise oder im Rückblick auf vergangene Staatsbankrotte gab es, folgt man der Selbstbeschreibung der Zeitgenossen, oft nur Verlierer – oder aber die Gewinner schweigen lieber über ihren Profit. Auch im gegenwärtigen Ringen um die Konditionen der Konsolidierung öffentlicher Schulden in Europa verweisen alle beteiligten Akteure auf ihre Verluste. Die Sektion hinterfragt dieses Narrativ, indem sie die Prämissen und die Handlungskontexte untersucht, auf deren Grundlage von historischen Akteuren Entscheidungen getroffen worden sind, die sie oder andere zu Gewinnern oder Verlierern öffentlicher Verschuldung gemacht haben.
In den Fokus rücken damit einerseits Fragen nach den unterschiedlichen politischen Zielen, die unter Hinnahme von Finanzierungsdefiziten erreicht werden sollten und inwiefern Bürgerinnen und Bürger in ihrem Spar- und Wahlverhalten diese Politik mittrugen oder sich ihr verweigerten. Andererseits werden die Vorträge der Sektion exemplarisch diskutieren, auf welchen internationalen Trends, Veränderungen des Marktes für Staatsverschuldungsinstrumente und globalen ökonomischen Krisen die Ausweitung der nationalstaatlichen Haushaltsspielräume durch öffentliche Kredite fußte und ob einzelne Politiker, Parteien, gesellschaftliche Gruppen und Unternehmen Profiteure oder Leidtragende dieses Prozesses gewesen sind. Ziel der Sektion ist es, die langfristigen Ursachen und Auswirkungen chronisch unterfinanzierter Haushalte demokratischer Staaten in Zeiten liberalisierter Finanzmärkte aus der Perspektive nationaler und internationaler Handlungslogiken unterschiedlicher Akteure zu betrachten.
English Version:
Public debt, it would seem, is a constant in the history of humanity – and one with lots of losers and nearly no winners. Contemporary accounts at the height of crisis, as well as those looking back at national bankruptcies of the past, tend to suggest that there were only losers – or perhaps that the winners just preferred to keep quiet about their profits. In the current struggle over the conditions for consolidating public debts in Europe, almost all of the protagonists point to their losses. The Panel will be calling this narrative of national indebtedness as a purely loss-making affair into question by explicitly examining the premises and social and economic contexts in which historical actors reached the decisions that made them or others into winners or losers in the realm of public debt. National debt will thus be analyzed as more than just the result of macroeconomic constraints: it will be conceptualized as a history of social action as well.
The papers will concentrate, on the one hand, on the varied political aims pursued in accepting financial deficits: How and by way of which concessions were governments able to build parliamentary majorities? And to what extent did citizens support or reject these policies through their savings and voting behavior? On the other hand, the papers will use examples to discuss which international trends, changes in the market for national-debt instruments, and global economic crises the expansion of nation-state budget margins through public loans have been based upon. They will also investigate whether individual politicians, parties, social groups, and enterprises have been profiteers or victims of these processes. The overall aim is to consider, from the perspective of various protagonists’ national and international logics of action, the causes and effects of democratic states having chronically underfinanced budgets.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Julia Laura Rischbieter / Hans-Peter Ullmann
24SepMi
„Sicherheit & Geheimnis in der Demokratie“. Geheimdienste in der Bundesrepublik seit 1945 im transatlantischen Kontext15:15 - 18:00 Ort: ZHG 101Sektionsleitung: Constantin Goschler / Michael Wala
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CONSTANTIN GOSCHLER (Bochum) Einführung und Moderation MICHAEL WALA (Bochum) Transatlantische Sicherheitsarchitektur im frühen [...]
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CONSTANTIN GOSCHLER (Bochum)
Einführung und Moderation
Abstract:
In jüngerer Zeit wendet sich die zeithistorische Forschung verstärkt den geheimen Nachrichtendiensten in der Bundesrepublik zu. Mehrere Forschungsprojekte widmen sich so gegenwärtig unter anderem der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamtes für Verfassungsschutz. In dieser Sektion soll die Geschichte der Geheimdienste in der Bundesrepublik aber nicht nur als Nachgeschichte des Nationalsozialismus oder Folge des Kalten Krieges, sondern vor allem als Vorgeschichte des nach wie vor aktuellen Spannungsverhältnisses von Sicherheit und Geheimnis in der Demokratie diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Vorträge steht die Gegensätzlichkeit von staatlicher Sicherheitsproduktion und behördlicher Geheimniskultur einerseits und demokratischen Partizipationsansprüchen und gesellschaftlichen Forderungen nach Öffentlichkeit andererseits. Die Beschäftigung mit diesem bisher weitgehend verborgenen Arkanbereich der Geschichte der Bundesrepublik erschließt ein neues zeithistorisch hochrelevantes Themenfeld.
Unsere Sektion wird sich diesem Themenfeld über die politische Geschichte und die Geschichte der internationalen Beziehungen nähern. Ausgehend von der Zeit des Kalten Krieges werden die grundsätzlichen Veränderungen in der sich daran anschließenden Epoche untersucht und mit Aspekten der Wissensgeschichte in einem doppelten Zugriff verbunden: Erstens geht es um das Spannungsverhältnis von Sicherheit und Gefahr. Aus dieser Perspektive sollen die bundesdeutschen Inlands- und Auslandsnachrichtendienste nach 1945 als Orte der Sicherheits- und Gefahrenproduktion wie auch der Sicherheits- und Gefahrenkommunikation betrachtet werden. Ein zweiter damit eng verbundener Aspekt betrifft das Spannungsverhältnis von Öffentlichkeit und Geheimnis. Hier geht es um den Konflikt zwischen dem Selbstverständnis der Nachrichtendienste als Produzenten eines für die Souveränität des modernen Staates notwendigen Arkanwissens und dem Anspruch demokratischer Gesellschaften auf Öffentlichkeit und Kontrolle dieser Wissensproduktion und seiner Methoden.
English Version:
Contemporary history only recently started investigating intelligence agencies in the Federal Republic of Germany. Currently, two research projects are devoted to the history of the Federal Intelligence Service and the Federal Office for the Protection of the Constitution. This section will discuss the history of intelligence agencies in the Federal Republic as a post-“Third Reich” history and as part of the Cold War, as well as a seminal part of the prehistory of the Federal Republic thus also addressing the contemporary dichotomy of security and arcanum in liberal democracies. The focus of the papers will be on the conflict of governmental security production and administrative cultures of secrets on the one hand and democratic expectations for participation and societal insistence on public assessment of secret knowledge on the other. Recently granted access to hitherto unavailable sources will shed light on this so-far mostly neglected aspect of the history of the Federal Republic, thus opening up a new and highly relevant field of inquiry for historical research.
Our panel will put this field of investigation both in the perspective of political history and of the history of international relations. Starting with Cold War history, the fundamental developments of the following decades will be discussed, and in combination with aspects of history of knowledge a double approach shall be proposed: West German internal and external intelligence agencies after 1945 will be analyzed as places both of production and communication of security and risks, addressing the tension between safety and danger. Closely related is the contrariness of arcanum and public knowledge, the conflict between the self-conception of intelligence agencies as producers of security by utilization of secret knowledge and methods held to be essential for the sovereignty of the modern state, and the expectation of liberal democratic societies to publically assess and control this arcanum.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Constantin Goschler / Michael Wala
24SepMi
The Biggest Loser. Gewinnen und Verlieren durch Diäten in Deutschland und den USA zwischen 1860 und 200415:15 - 18:00 Ort: ZHG 007Sektionsleitung: Olaf Stieglitz
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OLAF STIEGLITZ (Köln) Einführung NINA MACKERT [...]
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Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Olaf Stieglitz
24SepMi
State and Capitalism in China and Europe 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 001Sektionsleitung: Dominic Sachsenmaier
Event Details
KENNETH POMERANZ (Chicago) The Great Divergence. Fifteen Years Later. New Positions [...]
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Dominic Sachsenmaier
24SepMi
Von Verlierern der Moderne zu Gewinnern der Post-Moderne? Die Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 102Sektionsleitung: Norman Domeier / Rainer Nicolaysen
Event Details
FRANZ X. EDER (Wien) Moderation RÜDIGER LAUTMANN (Bremen) und CLAUDIA BRUNS (Berlin) Kommentar NORMAN DOMEIER [...]
Event Details
FRANZ X. EDER (Wien)
Moderation
RÜDIGER LAUTMANN (Bremen) und CLAUDIA BRUNS (Berlin)
Kommentar
MARIA BOROWSKI (Berlin)
Lesben und Schwule in der frühen DDR
Abstract:
Lange Zeit galt es in der deutschen Geschichtswissenschaft als ein wenig seriöses Unterfangen und geradezu karriereschädlich, (Homo-)Sexualitätsgeschichte zu betreiben, egal, ob in eigenständiger Form oder integriert in eine umfassendere Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte. Dies hat sich erst in den letzten Jahren mit zahlreichen innovativen Arbeiten aus allen Epochen geändert. Doch nach wie vor hinkt die deutsche Forschung der amerikanischen und britischen Geschichtswissenschaft hinterher, in der sich Ansatz, Thema und Erkenntnisinteresse inzwischen zu einer historischen Subdisziplin spezialisiert haben, die überdies in regem Austausch mit benachbarten Fächern wie Politikwissenschaft, Soziologie, Literaturwissenschaft, Sexualwissenschaft, Jura und Psychologie steht.
In unserer Sektion wollen wir die Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf dem ‘Gewinner-Verlierer’-Muster in den Blick nehmen. Trotz eines fulminanten Starts der deutschen Schwulenbewegung um 1900 (im Jahr 1897 wurde in Berlin mit dem Wissenschaftlich-humanitären Komitee die weltweit erste Schwulen-Lobby gegründet), ließen die Rückschläge nicht lange auf sich warten. Mit einem zunehmenden homosexuellen (Selbst-)Bewusstsein bildete sich auch eine spezifisch moderne Homophobie heraus, durch deren gesellschaftliche Verbreitung bereits am Ende des Kaiserreichs eine Reform oder Abmilderung des berüchtigten Strafparagraphen 175 in weite Ferne rückte. Er wurde in seiner von den Nationalsozialisten verschärften Fassung erst 1969 und 1972 reformiert und 1994 ersatzlos gestrichen.
In der Sektion wollen wir das Augenmerk auf eine Geschichte der Homosexualitäten richten, die sich immer auch im Wechselspiel mit der Geschichte der Heterosexualitäten vollzog; mitunter deckungsgleich oder komplementär, mitunter gegenläufig und widerstreitend.
In der gemeinsamen Diskussion wird sich auch die neue Bundesstiftung Magnus Hirschfeld vorstellen und Fördermöglichkeiten für HistorikerInnen und Kooperationsmaßnahmen für GeschichtslehrerInnen präsentieren.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Norman Domeier / Rainer Nicolaysen
24SepMi
Vom Verlust als Erfolg erzählen. Erfahrungen und Wahrnehmungen jüdischer Migrationsbewegungen im 20. Jahrhundert 15:15 - 18:00 Ort: Theologicum T01Sektionsleitung: Simone Lässig / Miriam Rürup
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STEFANIE SCHÜLER-SPRINGORUM (Berlin) Einführung SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) Moderation Teil 1 CHRISTINE VON OERTZEN (Berlin) Doppelte Verliererinnen? [...]
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STEFANIE SCHÜLER-SPRINGORUM (Berlin)
Einführung
SIMONE LÄSSIG (Braunschweig)
Moderation Teil 1
ANNA MENNY (Hamburg)
Zwischen Verlust und Bedrohung. Die Wahrnehmung jüdischer Migration in Spanien
AXEL SCHILDT (Hamburg)
Kommentar Teil 1
MIRIAM RÜRUP (Hamburg)
Moderation Teil 2
AXEL SCHILDT (Hamburg)
Kommentar Teil 2
Abstract:
Das Leitthema des Historikertags 2014 lenkt den Blick fast zwangsläufig auf zentrale Aspekte der jüdischen Geschichte und ihrer wissenschaftlichen wie populären Reflexion. Diese nämlich hat sich über Jahrzehnte hinweg zwischen zwei nur scheinbar gegensätzlichen Topoi bzw. Deutungen bewegt – Verlust und Gewinn: Verlust von Religiösität und „Jüdischkeit“ einerseits, Gewinn von Gleichheit und bürgerlicher Sekurität andererseits – bzw. die von außen aufgezwungene brutale Veränderung von beidem: dem Verlust der Gleichheit und Sicherheit bzw. des Lebens durch die nationalsozialistische Verfolgung, die bei den Überlebenden in den westlichen Emigrationsländern sowie in Israel, oftmals eine Stärkung der eigenen jüdischen Identität zur Folge hatte.
Den zentralen Rahmen für beide, in der jüngeren Forschung zunehmend ausdifferenzierte Paradigmen jüdischer Historiographie bildeten die zahlreichen Migrationsbewegungen, von denen die jüdische Geschichte bestimmt gewesen ist – einige davon als Arbeits- und Aufstiegsmigration auf der Suche nach einem besseren Leben, einige als Fluchtbewegung in Reaktion auf Verfolgungen, wieder andere auch als Rückkehrbewegungen nach einiger Zeit in der Emigration. Eine solche Rückkehrbewegung konnte aus verschiedenen Motiven erfolgen: sei es, weil die erhoffte Statusverbesserung ausblieb war, weil Pläne scheiterten, weil die Rückkehr nach politischem Wandel im Herkunftsland wieder möglich war oder schlicht das Heimweh die Oberhand gewann.
Dabei bewegte sich die jüdische Migration vor allem in einem Dreieck, das aus der Auswanderung aus Osteuropa, der Ein- und Durchwanderung aus/durch Deutschland, und der Einwanderung in zwei neue Welten bestand: die USA oder nach Eretz Israel/Palästina in der Hoffnung, dort eine neue Gesellschaft aufzubauen. Migration war dabei immer vielfältig motiviert und reichte von Migration als Emigration und Flucht bis zur freiwilligen Auswanderung aus verschiedenen Gründen, die mit der zionistischen Migration auch eine spezifisch jüdische Komponente erhielt. Wenn man so will, handelt es sich dabei also um eine jüdische Variante der klassischen und inzwischen längst von der Forschung zugunsten differenzierender Zugänge überholten Gegenüberstellung von Push- und Pull-Faktoren.
In der hier vorgeschlagenen Sektion wollen wir zwei Perspektiven miteinander verzahnen, die beide für sich genommen bislang wenig Aufmerksamkeit in der Forschung gefunden haben und daher erst recht in ihrer Verschränkung neue Einsichten versprechen: Zum einen jüdische Migration als Erfahrungsgeschichte und zum anderen jüdische Migration als Wahrnehmungsgeschichte bzw. Geschichte zweiter Ordnung. Dementsprechend wollen wir unter anderem danach fragen, wie Emigranten „Scheitern“ erfahren haben, inwieweit bzw. wie sie Resilienzressourcen mobilisierten (oder auch nicht), um reale Verluste (an Status und Besitz, an „Heimat“, an sozialen Beziehungen und kulturellem Kapital, an Zukunftserwartungen und -plänen, an Familienbindungen etc.) zu verarbeiten und in bestimmten Konstellationen als Gewinn für das eigene Leben und das der Familie deuten zu können. Die Sektion, die sich auf erzwungene Migration konzentrieren, aber nicht beschränken will, fragt also nach – in der Forschung bisher wenig thematisierten – Erfahrungen des Scheiterns in der jüdischen Migration. Dabei geht es um Innen-, aber auch um Außenperspektiven und deren Rückwirkung auf jüdische Biographien oder Gruppenerfahrungen. Wurde, um nur ein Beispiel zu nennen, eine etwaige Rückkehr aus der Emigration als Scheitern gedeutet und wenn ja: von wem? Fühlten sich Westemigranten – verglichen mit Palästinaauswanderern – eher als Gewinner und welche Rolle spielte die Shoah als Folie für die Neu-Deutung der eigenen Lebenssituation in und nach der Emigration?
Den unterschiedlichen Erfahrungen von Scheitern und Verlieren sowie den damit verbundenen Verarbeitungsstrategien wollen wir uns aus verschiedenen Perspektiven zuwenden: Erstens der erfahrungsgeschichtlich ausgerichteten Binnenperspektive: Migrationen, die von den Akteuren nicht nur prozessual als Verlust in Bezug auf die eigene Biographie, sondern auch im Ergebnis als „gescheitert“ eingestuft und wahrgenommen wurden; entweder weil sie oder ihre Familienangehörigen im Zielland gar nicht ankamen, weil sie nicht das gewünschte Zielland erreichten, weil staatliche Hürden, Abschiebemaßnahmen und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten bzw. Qualifikationen die Sicherheit der Existenz bedrohten oder aber weil sich identitätsstiftende Faktoren grundlegend und offenbar auf längere Sicht bzw. dauerhaft wandelten. Zu denken wäre hier etwa an den sozialen Status und berufliche wie gesellschaftliche Anerkennung von Männern und Frauen, Jungen und Alten; an neu zu ordnende Geschlechtermodelle, an die fremde Sprache oder an etablierte kulturelle Praktiken, für die es im Emigrationsland plötzlich keinen oder nur einen eingeschränkten Resonanzboden gab.
Zweitens soll der Blick Außenperspektiven einschließen, also auch auf die Wahrnehmungsgeschichte jüdischer Migration gerichtet werden. Dabei geht es sowohl um jüdische als auch um andere Repräsentationen. Gefragt werden soll zum einen nach Strategien der biographischen Verarbeitung von „Verlieren“ und von „Scheitern“ durch ehemalige Migrant_innen und deren Nachkommen: Wie wandelte sich jüdische Erinnerung an Migration, wie veränderten sich dominante Narrative von Verlust oder Erfolg in nachfolgenden Lebensperioden. Welche Umdeutungs-, Übersetzungs- und Überschreibungsprozesse sind fassbar und können ggf. als typisch verstanden werden? Zum anderen interessiert uns das – zuweilen spannungsreiche und von erheblichen Diskrepanzen geprägte – Verhältnis von Erfahrungs- und Wahrnehmungsgeschichte. Wir fragen, wie jüdische Migrationen, Migrationserfahrungen und Remigration nach der Shoah in verschiedenen Bezugsfeldern der Gesamtgesellschaft, insbesondere in gesellschaftlichen Diskursen, Bildung, Kunst, Kultur und Medien, aber auch in der Geschichtswissenschaft repräsentiert wurden; wie und warum sich hegemoniale Deutungen ausformten und (nicht) wandelten, und welche Typen von Migranten in welchen Perioden der jüngsten Geschichte überhaupt Aufmerksamkeit auf sich zogen: die – wieder – Erfolgreichen, die Gescheiterten, die Ausnahmeerscheinungen, frühere bzw. wieder etablierte Eliten oder eher ganz gewöhnliche Juden, Westemigranten oder Auswanderer nach Palästina, Remigranten? Gefragt wird des Weiteren, welche Migranten Agency zugesprochen bekamen und welche aus dem kulturellen Gedächtnis der jüdischen wie nichtjüdischen Gemeinschaften gerade deshalb herausgefallen sind, weil sie als „Verlierer“ oder „Gescheiterte“ wahrgenommen worden sind.
English Version:
The central theme of 2014’s Historikertag conference impels us almost inevitably to turn towards key aspects of Jewish history and the ways in which it has been reflected in the academic and popular arenas; it appears as if, over a period of decades, this history has been told almost exclusively in terms of two, only seemingly opposing, topoi and interpretations: gain and loss. The loss, initially, was a loss of religious tradition and “Jewishness”, the gain that of equality and security in the heart of the educated middle classes. There followed the brutal rupture and overturning, forced upon the Jews from without, of both these changes, with equality and security, indeed life itself, lost once again at the hands of the Nazis, and, in many cases, a rediscovery and regaining of Jewish identity by the survivors who found sanctuary in Israel and the West.
Both paradigms of Jewish historiography, between which recent research has begun to distinguish in a more nuanced manner than hitherto, are located in the crucial context of the migration which has accompanied Jewish history throughout its course. Some of this migration took place in search of work and a better life, some as flight from persecution, some as a return from a period of emigration due to hopes of improved status in the country of emigration having remained unfulfilled, political change having made a return possible or the simple longing for home having prevailed.
Jewish migration largely took place within a triangle consisting of emigration from Eastern Europe, passing in many cases through Germany, and from Germany itself, and immigration to the two “new worlds” of the US and, in hopes of founding a new society, Eretz Israel/Palestine. Jewish migration has always been driven by diverse sets of motives, and some of it, specifically Zionist migration, has taken on a particular Jewish dimension. We might class the view academia has taken of these movements of migration to date as a specifically Jewish variation on a conventional comparison and contrast of push and pull factors, a contrast long since abandoned by the research in favour of more nuanced approaches to the issues.
The panel we propose to conduct will interlink two specific views on this area of research, neither of which have as yet received a great deal of attention from scholars in the field, meaning their interconnection is extremely likely to open the way to new insights: these are the view of the history of Jewish migration as a history of experience and that of this history as a history of perception, or as a second-order history. We will accordingly explore the ways in which migrants have experienced “failure” in emigration, and investigate the extent to and manner in which they were able to mobilise their resources to remain resilient in the face of the loss of status, possessions, a place to call home, familial and social relationships and cultural capital, and hopes and expectations for the future, and in some specific cases and situations to interpret these losses as gains for their own lives and those of their families. In other words, the panel, which will focus on, but not restrict itself to, forced migration, will raise issues around experiences of failure in connection with Jewish migration which have found little consideration in research to date. We will examine views both from within this context and without, and the impact of these views on the lives of Jewish individuals or groups. We will, for instance, be considering whether returning from emigration was perceived as failure, and if so, who perceived it in this manner; whether migrants to the West felt more like “winners” than did those who left for Palestine; and to which extent the Shoah acted as a backdrop to people’s reinterpretations of their lives and situations during and after emigration.
We will take a range of differing approaches to the multiplicity of experiences of loss and failure sustained by Jewish people in this context and the coping strategies these experiences engendered. One approach, based on the interpretation of this history as a history of experience, will revolve around the view from within these situations: We will be exploring experiences of migration categorised and perceived by those who lived them as not only a process of loss in the context of their lives, but also as “failed” in terms of their outcomes, either because the migrants or members of their families did not reach any or the desired destination, because barriers set up by states, deportations, and a lack of employment or qualifications threatened their security of residence or livelihoods, or because factors around which the migrants had built their identities changed fundamentally and evidently for the long term or indeed permanently. Specific issues in this context might be around the contrasting social and professional status of men and women, young and older people, or around changes in gender roles, struggles with new languages, and established cultural practices which were not or barely recognised or reflected in the countries to which those who identified with them emigrated.
Additionally, we will examine outside perspectives on Jewish migration, that is the history of its perception, as held by both Jewish and non-Jewish individuals and groups. We will investigate the strategies deployed by former migrants and their descendants in the process of coming to terms with “losing” and “failure”, looking at how Jewish memories of migration changed over time, how prevailing narratives of loss or success rewrote themselves in the later lives of those who experienced them, and which processes of translation, reinterpretation and reformulation we can observe and potentially identify as typical of this group of people. Further, we will engage with the relationship between histories of experience and of perception, a relationship occasionally marked by considerable tension and discrepancies in its assessment. We will explore representations of Jewish experiences of migration and remigration after the Shoah in a range of societal fields, particularly in social discourse, education, art, culture and the media, but also in academic history; likewise, we will retrace the development of hegemonic interpretations, how and why they emerged, changed or remained constant, and which types of migrants attracted discursive attention in which periods of recent and contemporary history: was it those who had attained or reattained success, the “failures”, the exceptions to the rule; former or re-established elites or ordinary Jews; those who had emigrated to the West or to Palestine; or remigrants? We will also be considering which migrants were viewed as being possessed of agency and which were perceived as “losers” or “failures” and therefore excluded from the cultural memory of Jewish and non-Jewish communities.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Simone Lässig / Miriam Rürup