Sektionen des Wissenschaftlichen Programmes – Podiumsdiskussionen
, 2014
24SepMi
Neue Arbeitsformen in der Geschichtswissenschaft. Was gewinnt und was verliert die historische Forschung durch Science 2.0?9:15 - 13:00 Ort: ZHG 008Sektionsleitung: Mareike König / Simone Lässig
Event Details
SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) Einführung MAREIKE KÖNIG (Paris) und SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) Moderation Teil 1 TORSTEN SCHRADE (Mainz) Potenziale [...]
Event Details
SIMONE LÄSSIG (Braunschweig)
Einführung
MAREIKE KÖNIG (Paris) und SIMONE LÄSSIG (Braunschweig)
Moderation Teil 1
TORSTEN SCHRADE (Mainz)
Potenziale und Grenzen virtueller Forschungsumgebungen & Forschungsportale
MAREIKE KÖNIG (Paris)
Soziale Netze: Potenziale und „dunkle Seiten” des Web 2.0
KLAUS GRAF (Aachen)
Filtern und Qualitätssicherung im Web 2.0
Diskussion:
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Mareike König / Simone Lässig
24SepMi
Vertreibungen und Zwangsmigrationen im 20. Jahrhundert. Gewinner und Verlierer im deutsch-polnischen Kontext9:15 - 11:00 Ort: ZHG 005Sektionsleitung: VHD / PTH
Event Details
MARTIN SCHULZE WESSEL (München) und KRZYSZTOF ZAMORSKI (Krakau) Einführung JAN M. PISKORSKI (Stettin) Gesprächsteilnehmer ROBERT TRABA (Berlin) Gesprächsteilnehmer MICHAEL SCHWARTZ (München/Berlin) Gesprächsteilnehmer CLAUDIA KRAFT (Siegen)
Event Details
MARTIN SCHULZE WESSEL (München) und KRZYSZTOF ZAMORSKI (Krakau)
Einführung
JAN M. PISKORSKI (Stettin)
Gesprächsteilnehmer
ROBERT TRABA (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
MICHAEL SCHWARTZ (München/Berlin)
Gesprächsteilnehmer
CLAUDIA KRAFT (Siegen)
Gesprächsteilnehmerin
JÖRG HACKMANN (Stettin)
Moderation
Abstract:
Die Debatten über den Zweiten Weltkrieg und seine Konsequenzen beschäftigen und polarisieren die deutsche und polnische Öffentlichkeit wie kaum ein anderes historisches Thema. Trotz der beachtlichen Fortschritte in der historischen Forschung in den vergangenen Jahren über die Genese der Zwangsaussiedlungen im Europa des 20. Jahrhunderts sind jedoch über die Grenzen der jeweiligen nationalen Öffentlichkeit hinausreichende Diskussionen nach wie vor überschaubar.
Dennoch zeichnen sich auch Umrisse einer transnationalen Dimension ab, die nicht mehr allein um die kollektive (d.h. nationale) politisch-juristische und ethische Verantwortung zentriert ist, sondern kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven auf das Problem entwickelt. Das Prisma von Verlust und Gewinn eignet sich, um das Spektrum dieser Aspekte sichtbar zu machen: Dazu zählen etwa die gesellschaftliche Integration der Vertriebenen, Karriereauf- und abstiege ebenso wie die kritische Betrachtung von Erinnerungskulturen und Opfernarrativen.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
VHD / PTH
24SepMi
Siege und Niederlagen, Irrtümer und Erkenntnisse. 30 Jahre Geschlechtergeschichte. Eine Bilanz 9:15 - 13:00 Ort: ZHG 105Sektionsleitung: Claudia Opitz-Belakhal
Event Details
Teil I: Zur Wissenschaftsgeschichte der Geschlechtergeschichte CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel) Einführung ANGELIKA SCHASER (Hamburg) Zur Etablierung [...]
Event Details
Teil I: Zur Wissenschaftsgeschichte der Geschlechtergeschichte
CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel)
Einführung
EVA LABOUVIE (Magdeburg)
Kommentar
Teil II: Roundtable. Siege und Niederlagen, Erträge und (Fehl-)Leistungen der Geschlechtergeschichte
CLAUDIA OPITZ-BELAKHAL (Basel)
Leitung
ELKE HARTMANN (Darmstadt)
Alte Geschichte
ALMUT HÖFERT (Zürich)
Geschichte des Mittelalters, Transkulturelle Geschichte
CLAUDIA ULBRICH (Berlin)
Geschichte der Frühen Neuzeit, Historische Anthropologie
MARTIN LÜCKE (Berlin)
Geschichtsdidaktik, Geschichte der Sexualität(en)
Abstract:
Die Geschlechtergeschichte blickt mittlerweile auf eine mehr als fünf Jahrzehnte überspannende Entwicklung zurück. Wenn Geschlechtergeschichte inzwischen auch bis in die Schulbücher und in die Einführungen zum Geschichtsstudium Eingang gefunden hat, nimmt sie im Fach dennoch weiterhin eine ambivalente Position ein: Sie war einerseits an wichtigen theoretischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt (Alltagsgeschichte, historische Anthropologie, linguistic turn, cultural turn, postcolonial turn), andererseits haftet ihr bis heute der Ruch der politisch gefärbten und daher tendenziösen und „unsoliden“ Wissenschaft an.
Im Panel soll es darum gehen, wichtige Stationen der Entwicklung der Geschlechtergeschichte (von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, von der feministischen zur akademischen Forschung, von der Etablierung zur Kritik der Kategorie Geschlecht, vom Um-Schreiben der Geschichte zur Historiographie der Geschlechtergeschichte usw.) nachzuvollziehen sowie die wichtigsten Erträge der geschlechtergeschichtlichen Forschung zu beleuchten und Felder zu benennen, in denen die geschlechtergeschichtliche Forschung die Geschichtswissenschaft insgesamt beeinflusst und verändert hat.
Dies soll in zwei Etappen realisiert werden: Im ersten Panel sollen wichtige Leistungen der Geschlechtergeschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft beleuchtet und deren Rezeption innerhalb der pluralisierten geschichtswissenschaftlichen Ansätze diskutiert werden. In einem zweiten Schritt sollen wichtige Entwicklungen innerhalb der Geschlechtergeschichte themen- bzw. problemspezifisch präsentiert und diskutiert werden. Dies soll in Form einer round table-Diskussion erfolgen. Dabei richtet sich der Blick v.a. auf den bundesdeutschen Raum, ohne aber internationale Entwicklungen dabei außer Acht zu lassen.
English Version:
There can be no doubt: gender has become a very useful category for historical research since the late 1980s, not only in the US but equally in the German speaking countries. Women and gender history has become part and parcel of all kinds of hand- and textbooks, for the academia as well as for schools. On top of that, gender historians helped to change the whole scientific landscape by engaging in the fields of Alltagsgeschichte, historical anthropology and cultural history, discourse and emotions` history etc. But it still has not lost entirely the image of a one sided or an overty political approach to history. The panel aims at following up the gender history trajectories of the past roughly thirty years, discussing thereby old and new challenges for historical concepts, themes and theories. It aims especially at making visible important scientific impulses of /in gender history as well as discussing new perspectives and challenges.
The panel has two parts: The first one is devoted to a re-asessment of the development of gender history especially in the German speaking countries, ranging from the institutionalization of gender history at Universities up to the re-writing of history and the possibilities of a gendered historiography.
The second part will be a panel-discussion with five participants from different historical fields and epochs aiming at a clarification of todays challenges for gender history as well as new perspectives for its “mainstreaming”.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 9:15 - 13:00
Sektionsleitung
Claudia Opitz-Belakhal
24SepMi
Fühlen wir (jetzt auch noch) Geschichte? Emotionsforschung als Erkenntnisgewinn oder Orientierungsverlust11:00 - 13:00 Ort: ZHG 009Sektionsleitung: Ute Frevert
Event Details
DOROTHEE WIERLING (Hamburg) Moderation FRANK BÖSCH (Potsdam) Gesprächsteilnehmer UTE FREVERT (Berlin) Gesprächsteilnehmer BENNO GAMMERL (Berlin) Gesprächsteilnehmer VALENTIN GROEBNER (Bern) Gesprächsteilnehmer LYNDAL ROPER (Oxford) Gesprächsteilnehmer
Event Details
DOROTHEE WIERLING (Hamburg)
Moderation
FRANK BÖSCH (Potsdam)
Gesprächsteilnehmer
UTE FREVERT (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
BENNO GAMMERL (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
VALENTIN GROEBNER (Bern)
Gesprächsteilnehmer
LYNDAL ROPER (Oxford)
Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Die Geschichte der Gefühle rückt Phänomene ins Zentrum des Interesses, die lange Zeit als unzugänglich oder irrelevant galten. Sie erforscht etwa Wut und Liebe als Mittel monarchischer Herrschaft, Neid als Katalysator konsumorientierter Wirtschaftsformen oder die Rolle der Angst im Kalten Krieg. Dabei verwendeten und entwickelten Historiker_innen verschiedene Konzepte: Sie untersuchten das emotionale Repertoire verschiedener sozialer Gruppen (emotional communities), verwarfen die strikte Trennung zwischen Emotion und Kognition (cogmotion) und historisierten das Verständnis von Gefühlen als rein innerlichen und subjektiven Empfindungen, indem sie sich entweder mit gesellschaftlichen Standards (emotionology) oder mit Emotionen als habitualisierten Praktiken beschäftigten. Daraus ergibt sich eine Reihe wichtiger Fragen: Wie lassen sich Gefühle auf historiographisch sinnvolle Weise theoretisch definieren und empirisch fassen? Sucht die Emotionengeschichte jenseits von linguistic turn und Poststrukturalismus nach einer eindeutigen, universellen und neuro-wissenschaftlich grundierten Wirklichkeit? Verspricht sie einen Erkenntnisgewinn in der Erforschung körper-, subjekt-, kultur-, wirtschafts- und politikhistorischer Dynamiken? Oder birgt die Beschäftigung mit letztlich belanglosen Mikro-Phänomenen die Gefahr eines Orientierungsverlusts, der die eigentlich wichtigen Fragen nach sozialer Ungleichheit und Macht aus dem Blick geraten lässt? Über diese und andere Fragen diskutieren Frank Bösch, Ute Frevert, Benno Gammerl, Valentin Groebner, Lyndal Roper und Dorothee Wierling, die sich in ihren Arbeiten mit verschiedenen emotionalen Phänomenen in unterschiedlichen Epochen, Regionen und Kontexten beschäftigt haben.
English Version:
The history of emotions focuses on phenomena that have long been considered unapproachable or irrelevant. It explored how anger and love were used as instruments of monarchic rule, how envy functioned as a catalyst on consumer-oriented economies, or what role fear played in the Cold War. In pursuing such research, historians have developed a range of different concepts: They explored the emotional repertoire of different emotional communities. They condemned the strict separation between emotion and cognition (cogmotion). And furthermore, they historicized the understanding of feelings as purely internal and subjective sensations by either emphasizing the role of social standards (emotionology) or by conceiving of feelings as habitualized practices. Several important questions result: How can feelings be theoretically defined and empirically grasped in a historically meaningful and sensible way? Does the history of emotions search for a clear, universal, and neuroscientifically grounded reality beyond the confines of the linguistic turn and poststructuralism? Does historical research on emotions foster valuable and fresh vistas into the history of bodies and subjectivities, as well as into cultural, economic, and political dynamics? Or do such endeavors rather concern themselves with insignificant micro-social phenomena, thus bearing the danger of forfeiting orientation and losing sight of actually relevant phenomena like social inequality and power struggles? These and other questions will be discussed by Frank Bösch, Ute Frevert, Benno Gammerl, Valentin Groebner, Lyndal Roper, and Dorothee Wierling, whose work has centered on a variety of emotional phenomena in different ages, regions, and contexts.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 11:00 - 13:00
Sektionsleitung
Ute Frevert
24SepMi
Die Hochschule nach 2017. Eine Diskussionsrunde zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems11:00 - 13:00 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: VHD
Event Details
Uhrzeit:
(Mittwoch) 11:00 - 13:00
Sektionsleitung
VHD
24SepMi
Europa 1914 - 201415:15 - 18:00 Ort: ZHG 105Sektionsleitung: VHD
Event Details
MACIEJ GORNY (Warschau) Gesprächsteilnehmer MIKHAIL A. BOYTSOV (Moskau) Gesprächsteilnehmer ETIENNE FRANCOIS (Berlin) Gesprächsteilnehmer DOROTHEE WIERLING (Hamburg) Gesprächsteilnehmerin JÖRN LEONHARD (Freiburg) Gesprächsteilnehmer MARIE-JANINE CALIC (München) Moderatorin [...]
Event Details
MACIEJ GORNY (Warschau)
Gesprächsteilnehmer
MIKHAIL A. BOYTSOV (Moskau)
Gesprächsteilnehmer
ETIENNE FRANCOIS (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
DOROTHEE WIERLING (Hamburg)
Gesprächsteilnehmerin
JÖRN LEONHARD (Freiburg)
Gesprächsteilnehmer
MARIE-JANINE CALIC (München)
Moderatorin und Gesprächsteilnehmerin
Abstract:
Der Erste Weltkrieg ist 2014 Gegenstand eines Erinnerungsbooms geworden, der über die übliche Gedenkroutine zu Jahrestagen weit hinausgeht. Dabei ist der Krieg kaum europäisch erinnert worden, vielmehr folgen die historischen Debatten und Erinnerungen des Weltkriegs verschiedenen nationalen Deutungsschemata. Angesichts der neuen Komplexität der internationalen Ordnung drängt sich die Frage auf, welchen Einfluss die Erinnerungen an den Ersten Weltkriegs auf die Analyse unserer Gegenwart haben. Wird das hohe Interesse am Ersten Weltkrieg durch die Krise der internationalen Ordnung heute befördert? Welche spezifischen Ursachen gibt es in den nationalen Öffentlichkeiten Europas für den Erinnerungsboom des Jahres 2014?
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
VHD
24SepMi
Wie schreibt man eine europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts?15:15 - 18:00 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: Felix Schnell
Event Details
WOLFGANG KNÖBL (Göttingen) Gesprächsteilnehmer BERND GREINER (Hamburg) Gesprächsteilnehmer JÖRG BABEROWSKI (Berlin) Gesprächsteilnehmer ULRICH HERBERT (Freiburg i.Br.) Gesprächsteilnehmer MICHAEL RIEKENBERG (Leipzig) Gesprächsteilnehmer FELIX SCHNELL (Berlin) Moderator [...]
Event Details
WOLFGANG KNÖBL (Göttingen)
Gesprächsteilnehmer
BERND GREINER (Hamburg)
Gesprächsteilnehmer
JÖRG BABEROWSKI (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
ULRICH HERBERT (Freiburg i.Br.)
Gesprächsteilnehmer
MICHAEL RIEKENBERG (Leipzig)
Gesprächsteilnehmer
FELIX SCHNELL (Berlin)
Moderator und Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Gewaltforschung wird sowohl mit makro-, als auch mit mikro-sozialen Ansätzen betrieben. Letztere Variante ist eine jüngere Erscheinung, die im deutschen Raum vor allem mit der „Neuen Gewaltsoziologie“ und den Namen Trutz von Trotha, aber auch Randall Collins verbunden ist. Die mikro-soziologische Gewaltforschung hat in den letzten beiden Dekaden zweifellos einige wichtige Erkenntnisse zutage gefördert. Sie ist aber überwiegend eine Einzelfallforschung, die möglicherweise angesichts ähnlicher theoretischer Prämissen zu ähnlichen Ergebnissen gelangt und dazu tendiert, Gewaltprozesse sozial, epochal, kulturell zu dekontextualisieren und zu anthropologisieren. Auf der anderen Seite aber haben viele Autoren auf gegenseitige transnationale und transkulturelle Lernprozesse und Wechselwirkungen der Gewalt hingewiesen. Das gilt nicht zuletzt für die europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Offenbar gibt der mikro-soziologische Blick nicht alles preis, was in dieser Hinsicht über Gewalt zu sagen ist. Das gilt aber auch für die makro-soziologische Perspektive, die sich immer dann schwer tut, wenn es um Verläufe von Gewaltprozessen geht und wenn Politik oder Ideologie konkrete Entwicklungen nicht befriedigend erklären können. Da grundsätzlich viel für eine „verflochtene“ europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts spricht, stellt sich die Frage, wie makro- und mikro-soziologische Ansätze der Gewaltforschung fruchtbar miteinander verbunden werden können. Diese Frage soll auf dem Panel von Historikern und Soziologen diskutiert werden.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Felix Schnell
24SepMi
»Ein Arsenal der Erkenntnis: Jüdische Geschichte in einer ambivalenten Moderne«. Dan Diner im Gespräch mit Jürgen Kaube19:00 - 20:30 Ort: PaulinerkircheSektionsleitung: Historikertag / Literarisches Zentrum Göttingen
Event Details
DAN DINER (Jerusalem/Leipzig) Gesprächsteilnehmer JÜRGEN KAUBE (Frankfurt a.M.) Gesprächsteilnehmer Abstract: Der diasporischen Erfahrung der Juden ist eine universelle Perspektive eigen. Sie stellt einen Modus [...]
Event Details
DAN DINER (Jerusalem/Leipzig)
Gesprächsteilnehmer
JÜRGEN KAUBE (Frankfurt a.M.)
Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Der diasporischen Erfahrung der Juden ist eine universelle Perspektive eigen. Sie stellt einen Modus historischen Verstehens bereit, der strikte Vorstellungen von Räumlichkeit und Zeitlichkeit übersteigt. Zum Verständnis der Moderne und ihrer Verwerfungen kommt der jüdischen Existenzerfahrung eine über sie hinausweisende Erkenntnisbedeutung zu. Hierüber spricht Dan Diner, Professor an der Hebräischen Universität zu Jerusalem und scheidender Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Sein Gesprächspartner ist Jürgen Kaube, Leiter des Ressorts Geisteswissenschaften der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
TeilnehmerInnen des Historikertages können zum Sonderpreis von 5 € an der Veranstaltung teilnehmen.
Veranstaltungsbeschreibung auf der Website des Literarischen Zentrums Göttingen.
Uhrzeit:
(Mittwoch) 19:00 - 20:30
Sektionsleitung
Historikertag / Literarisches Zentrum Göttingen
25SepDo
Verflochtene Umbrüche? West- und Ostdeutschland seit den 1970er Jahren9:15 - 11:00 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: Frank Bösch
Event Details
FRANK BÖSCH (Potsdam) Einführung / Politische Kulturen ANDRÉ STEINER (Potsdam) Wirtschaft und Konsum FRANK UEKÖTTER (Birmingham) Umwelt
Event Details
FRANK BÖSCH (Potsdam)
Einführung / Politische Kulturen
ANDRÉ STEINER (Potsdam)
Wirtschaft und Konsum
FRANK UEKÖTTER (Birmingham)
Umwelt
WILFRIED RUDLOFF (Kassel)
Schule und Bildung
LUTZ RAPHAEL (Trier)
Kommentar
Abstract:
Die 1970/80er Jahre werden in der Zeitgeschichtsforschung derzeit intensiv als Phase grundlegender Umbrüche diskutiert, die auf die Gegenwart verweisen. Sie gelten als Krisenzeit „nach dem Boom“, in der ein „Shock of the Global“ und der Strukturwandel am Ende des Industriezeitalters mit grundlegenden sozio-ökonomischen, kulturellen und politischen Veränderungen einhergingen. Auffälliger Weise konzentrieren sich die aktuellen Forschungen dazu fast durchweg auf die Bundesrepublik oder westliche Nachbarländer. Entsprechend werden die Veränderungen mit spezifisch westlichen Kontexten und Begriffen interpretiert, die oft bereits zeitgenössisch aufkamen – wie Demokratisierung und Liberalisierung, Postmaterialismus und Postmoderne, Individualisierung und Pluralisierung, Risiko- oder Dienstleistungsgesellschaft. Studien zur DDR der 1970/80er Jahre und zum Sozialismus machen zwar ebenfalls Krisen und Veränderungen aus, analysieren diese jedoch vornehmlich als spezifische Probleme des Sozialismus. Eine integrierte deutsch-deutsche Gesellschaftsgeschichte dieser Wandlungsprozesse steht dagegen noch aus.
Die Podiumsdiskussion geht der Frage nach, inwieweit für die künftige Erforschung der jüngsten Zeitgeschichte eine systemübergreifende Analyse sinnvoll und ergiebig sein kann. Sie fragt, inwiefern seit den 1970er Jahren systemübergreifende „verflochtene Umbrüche“ den eisernen Vorhang durchdrangen und damit eine Annäherung der beiden deutschen Teilstaaten bzw. zwischen Ost- und Westeuropa förderten – wie etwa die Finanzkrisen, die Krise traditioneller Industriezweige und der Aufstieg der Mikroelektronik, die proklamierte neue „Wissensgesellschaft“, steigende Energiekosten und Umweltprobleme oder auch der Wandel des Politischen im Zeitalter des Fernsehens und neuartiger Partizipationsformen. Dabei ist zu diskutieren, in welchem Maß die vielfältigen Krisenperzeptionen Pfadwechsel ermöglichten, die andernfalls kaum denkbar gewesen wären. Damit verbunden ist die Frage, inwieweit derartige Entwicklungen den Niedergang des Sozialismus förderten, auch weil sie die Verflechtung mit dem Westen stärkten. Zudem wird konzeptionell erörtert, welche Begriffe mit mittlerer Reichweite die zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Termini ergänzen und ersetzen könnten, um den Wandel in beiden Systemen zu fassen.
Die Podiumsdiskussion soll sich nicht auf die 1970/80er Jahre beschränken, sondern zugleich mit Blick auf die Zeit nach 1989 fragen, inwieweit über die bekannte Wiedervereinigungspolitik hinaus zwischen Ost und West eine doppelte Transformation auszumachen ist. Während die sozialwissenschaftliche Transformationsforschung den ostdeutschen Wandel als schwierigen Anschluss an die Bundesrepublik betrachtete, wird so überlegt, in welchem Maße sich damit verbunden auch Westdeutschland veränderte, was wiederum unter dem Einfluss globaler Trends geschah. Kritisch zu diskutieren ist, ob es sich in Ostdeutschland nicht nur um eine „nachgeholte Modernisierung“ handelte, sondern durch den Sozialismus und die Transformation auch subkutan Trends vorweg genommen wurden. Damit zielt die Sektion darauf ab, die Geschichte der Wiedervereinigung nicht nur als Politik-, Protest- und Transformationsgeschichte in der DDR zu thematisieren, sondern in einer langen gesamtdeutschen gesellschaftsgeschichtlichen Perspektive, ohne neue Teleologien, vereinfachte Gleichsetzungen und nationale „Master Narratives“ zu konstruieren.
Die Frage nach „Gewinnern und Verlierern“ durchzieht diese deutsch-deutsche Perspektive, ohne sie vereinfacht auf Verlierer der Vereinigung in den neuen Bundesländern und Gewinnern aus dem Westen zu beschränken. Vielmehr wird für beide Teile diskutiert, wie strukturelle Wandlungsprozesse langfristig die Verteilung von ökonomischem, politischem und kulturellem Kapital beeinflussten. Vier Bereiche werden in den max. 10-minütigen Eingangsstatements exemplarisch vertieft betrachtet:
(1) Die politische Kulturen: Die systembedingten Unterschiede sind hier besonders groß. Protestkulturen, die traditionelle politische Eliten herausforderten, entstanden zwar in beiden Teilen Deutschlands, hatten aber eine unterschiedliche Struktur und Bedeutung. Zu diskutieren sind jedoch ähnliche Wandlungsprozesse, die über 1989 hinaus reichen: etwa die Medialisierung der Politik, die in Ost und West übergreifend ihre Responsivität und politische Praktiken beeinflusste; die Rolle und Vermessung der „Silent Majority“, die sich von staatlichen Institutionen abwandte; oder die Folgen von konsumorientierten Logiken für die politische Kultur, die nicht nur entpolitisierten, sondern auch Alltagsfragen potentiell politisieren konnten.
(2) Wirtschafts- und Konsumgeschichte: Beide deutschen Volkswirtschaften mussten sich ökonomischen Herausforderungen stellen, die an den Systemgrenzen nicht haltmachten und die Rahmenbedingungen und Grundlagen des Wirtschaftens im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts prägten: Die einsetzende neue Globalisierungswelle, die weltweite Beschleunigung der technischen Entwicklung und die Veränderungen in der Konsumnachfrage prägten den wirtschaftlichen Strukturwandel in West und Ost sowohl in der Phase der Teilung als auch der Vereinigung in unterschiedlichem Maße. Der Beitrag diskutiert über 1989 hinaus die Folgen dieser Reaktionen.
(3) Umweltgeschichte: Die ökologische Krise ist als Zeitdiagnose ein „Gewinner“ der jüngsten Zeitgeschichte. Seit 1970 entwickelte sich das Wissen um die ökologische Selbstgefährdung des Menschen von einem Anliegen weniger Pioniere zu einem weithin akzeptierten Problemkomplex. Der Blick auf die Umweltgeschichte verbindet die deutsch-deutsche Protestgeschichte mit der materiellen Problemgeschichte, wo die Verflechtungen von der Verschmutzung von Elbe und Weser bis zum Mülltransfer nach Schönberg reichen. Dies wird als deutsch-deutsche Geschichte beständiger Improvisationen interpretiert, die eigenwillig unverbunden neben dem Ruf nach langfristiger Nachhaltigkeit stehen.
(4) Die Schul- und Bildungsgeschichte: Unabhängig von dem Auseinanderlaufen der äußeren Schulstrukturen beider Bildungssysteme lassen sich bereits vor 1989 beiderseits der Mauer Parallelentwicklungen beobachten, die als analoge, wiewohl nicht gleichartige Antworten auf systemübergreifende Herausforderungen des „wissenschaftlich-technischen Zeitalters“ verstanden werden können. Die Frage nach den bildungspolitischen Antworten beider Systeme wird für Problembereiche wie die Begabungsförderung und innere Differenzierung, die Neujustierung und „Verwissenschaftlichung“ des Wissensbegriffs und Fächerkanons, die Koordination von Bildung und Beschäftigung sowie die Entwicklung der inneren Schulkultur und Aufwertung der Unterrichtsqualität diskutiert.
Die Referenten präsentieren in max. 10 Minuten Thesen zu ausgewählten Feldern, für die sie ausgewiesene Experten sind, dann erfolgt ein kritischer Kommentar und eine Diskussion mit den Zuhörern.
Uhrzeit:
(Donnerstag) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
Frank Bösch
25SepDo
Hans-Ulrich Wehlers Sonderwegsthese neu diskutiert9:15 - 11:00 Ort: ZHG 104Sektionsleitung: VHD
Event Details
MANFRED HETTLING (Halle) Gesprächsteilnehmer SANDRINE KOTT (Geneve) Gesprächsteilnehmerin CHRISTINA VON HODENBERG (London) Gesprächsteilnehmerin JOHANNES PAULMANN (Mainz) Gesprächsteilnehmer JÜRGEN KOCKA (Berlin) Gesprächsteilnehmer FRANZISKA AUGSTEIN (München) Moderatorin [...]
Event Details
MANFRED HETTLING (Halle)
Gesprächsteilnehmer
SANDRINE KOTT (Geneve)
Gesprächsteilnehmerin
CHRISTINA VON HODENBERG (London)
Gesprächsteilnehmerin
JOHANNES PAULMANN (Mainz)
Gesprächsteilnehmer
JÜRGEN KOCKA (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
FRANZISKA AUGSTEIN (München)
Moderatorin und Gesprächsteilnehmerin
Abstract:
Die These vom deutschen Sonderweg ist in besonderer Weise mit dem Oeuvre Hans-Ulrich Wehlers verbunden. Während die These in der Geschichtsschreibung der Bundesrepublik zunächst weithin Akzeptanz fand, begann seit den 1980er Jahren eine kritische Diskussion wesentlicher Aspekte der Sonderwegsthese. Nicht nur der Tod Hans-Ulrich Wehlers, sondern auch die Relativierung der These der deutschen Kriegsschuld in Folge der Rezeption von Christopher Clarkes Werk “Die Schlafwandler” lassen eine neue Auseinandersetzung mit den Spezifika der deutschen Gesellschaft im Kaiserreich nötig erscheinen. Ist die Verantwortung Deutschlands für den Ersten Weltkrieg nur im Hinblick auf die Interaktionen des europäischen Staatensystems zu beschreiben oder erfordert sie einen historischen Tiefenblick in die deutsche Gesellschaftsgeschichte?
Uhrzeit:
(Donnerstag) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
VHD
25SepDo
Woher bekomme ich Geld für meine Forschung? Ein Service-Panel zum Thema Forschungsfinanzierung für Promovierende und PostDocs9:15 - 11:00 Ort: ZHG 005Sektionsleitung: VHD
Event Details
DAGMAR ELLERBROCK (Berlin) Moderation GUIDO LAMMERS und TORSTEN FISCHER (Bonn) Deutsche Forschungsgemeinschaft SYBILLE WÜSTEMANN (Düsseldorf) Gerda Henkel Stiftung JOACHIM TURRÉ (Bonn) Max Weber Stiftung WOLFGANG [...]
Event Details
DAGMAR ELLERBROCK (Berlin)
Moderation
GUIDO LAMMERS und TORSTEN FISCHER (Bonn)
Deutsche Forschungsgemeinschaft
SYBILLE WÜSTEMANN (Düsseldorf)
Gerda Henkel Stiftung
JOACHIM TURRÉ (Bonn)
Max Weber Stiftung
WOLFGANG LEVERMANN (Hannover)
Volkswagen-Stiftung
CHRISTOPHER WERTZ (Bonn)
Projektträger DLR / BMBF
NICOLA STAECK (Bonn)
Alexander von Humboldt-Stiftung
Abstract:
Welche Förderinstrumente stehen jungen Historikerinnen und Historikern zur Verfügung, um eine Promotion oder ein Nachfolgeprojekt durchzuführen? Was muss ich bei der Antragstellung beachten? Welche Projekte werden grundsätzlich (nicht) gefördert? Wie sind die Chancen für die Bewilligung meines Projektes? Welche Voraussetzungen muss ich für eine Förderung mitbringen?
Diese und weitere Fragen werden von Vertreterinnen und Vertreter der DFG, der Gerda-Henkel-Stiftung, der Max Weber Stiftung, der Volkswagen-Stiftung, des BMBF/ Nationale Kontaktstelle Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie der Alexander-von-Humboldt-Stiftung durch eine kurze Vorstellung ihrer Institution und bei der sich anschließende Diskussion mit dem Publikum beantwortet.
Dieses Panel ist eine Informationsveranstaltung für Absolventen und Absolventinnen eines Geschichtsstudiums, die eine Promotion anstreben, sowie promovierte und habilitierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Postdoc-Projekt planen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Anträge im Detail besprechen können.
Uhrzeit:
(Donnerstag) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
VHD
25SepDo
Konstruktionen des Heroischen. Transformation und Niedergang einer politischen Kategorie im 20. Jahrhundert11:30 - 13:15 Ort: ZHG 011Sektionsleitung: Christoph Classen
Event Details
CHRISTOPH CLASSEN (Potsdam) und MAJA BÄCHLER (Berlin) Einführung und Moderation HERFRIED MÜNKLER (Berlin) JAN-PHILIPP REEMTSMA (Hamburg) UTE FREVERT (Berlin) Abstract: „Unglücklich das Land, das [...]
Event Details
CHRISTOPH CLASSEN (Potsdam) und MAJA BÄCHLER (Berlin)
Einführung und Moderation
JAN-PHILIPP REEMTSMA (Hamburg)
Abstract:
„Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!“ – Der Ausruf, den Bertolt Brecht seinem Galilei Galileo in den Mund gelegt hat, akzentuierte noch während des II. Weltkriegs die Skepsis gegenüber dem überkommenen Heldenkult. Tatsächlich gehörten „Helden“ als Vorbilder ihrer jeweiligen sozialen Gefüge seit der Antike zum festen Inventar politischer Kulturen. Ganz gleich, ob es sich dabei um mythische oder historisch verbürgte Personen handelte: Die jeweiligen Inszenierungen zielten stets auf personifizierte und ins Außerordentliche gesteigerte Repräsentation kollektiv geteilter oder jedenfalls erwünschter Tugenden. Damit bieten sie einen Ansatzpunkt für kulturgeschichtliche Analysen zu den normativen Grundlagen von Vergemeinschaftung.
Die Podiumsdiskussion widmet sich dem Wandel von Heldenbildern vom Ersten Weltkrieg bis zu medialen Inszenierungen in der Gegenwart. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Ausbreitung moderner Massenmedien und die Vergesellschaftung von Politik im 20. Jahrhundert in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht neue Voraussetzungen für die Inszenierung und Verbreitung von Heldenbildern geschaffen haben. Zugleich unterlag der auf antiken, christlichen und literarischen Stereotypen beruhende Kanon des Heldenbildes dabei erheblichen Aufweichungs-, Umdeutungs- und – siehe oben – auch Verfallsprozessen. Beispielsweise wurde der Archetyp des heldenhaften Kriegers im I. und II. Weltkrieg auf alle Gefallenen erweitert und damit zu einer inflationären posthumen Ehrzuweisung bagatellisiert. Dies deutet auf ein grundsätzliches Paradox des Heroischen im 20. Jahrhundert hin: Einerseits wird die Spannung zwischen außerordentlicher, übermenschlicher Leistung des Individuums betont, andererseits sollen damit Kollektive angesprochen und auf homogene Normen oder Ziele verpflichtet werden. An der Spannung zwischen individueller Auszeichnung und kollektivem Gleichheitspostulat krankten nicht nur die kommunistischen Stachanow-Kampagnen, auch zum demokratischen Ideal besteht eine nicht leicht zu überbrückende Kluft. Damit stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis das Heroische zu den konkurrierenden politischen Ordnungen und Normen des vergangenen Jahrhunderts steht.
Ziel der interdisziplinär besetzten Podiumsdiskussion ist es, die Transformation des Heroischen als Teil des grundlegenden Wandels des Politischen im 20. Jahrhundert zu diskutieren. Aus den unterschiedlichen, geschichts-, politik- und literaturwissenschaftlichen Perspektiven der Teilnehmer soll die Transformation dieser Kategorie sowohl inhaltlich beschrieben als auch im Hinblick auf ihre Grundlagen untersucht werden. Wie veränderten sich die Inszenierungen des Heroischen, etwa bezogen auf Geschlechter- und Körperdarstellung? Welche Normen waren zu unterschiedlichen Zeiten in den europäischen Kulturen daran geknüpft und wie wirkten diese auf den Heldentopos zurück? War es am Ende die Inflationierung dieser Kategorie durch ihre propagandistische Instrumentalisierung, die ihren Niedergang herbeigeführt hat? Oder muss dies eher als Folge der Gewaltexzesse des letzten Jahrhunderts interpretiert werden? Nicht zu übersehen ist auch eine Spannung zu den umfassenden Sicherheitsbedürfnissen in modernen Industriegesellschaften.
Zugleich stellt sich die Frage, ob die Rede vom Übergang ins „postheroischen Zeitalter“ für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg überhaupt zutreffend ist. So deutet manches darauf hin, dass das Bedürfnis nach Helden weiterhin lebendig ist, jedenfalls stellt ihre Inszenierung weltweit einen stabilen Topos populärer Kulturen dar. Und sind unsere gegenwärtigen Demokratien tatsächlich frei von Heldeninszenierungen? Hier ist nach den Traditionen und Transformationen, nach Sublimierungen und Schwundstufen dieser Kategorie in unterschiedlichen Ländern zu fragen, nach dem Pathos des charismatischen Politikers bzw. Kriegshelden, des „Opfers“, des „Stars“, und von „modernen“ Tugenden wie „Zivilcourage“.
Uhrzeit:
(Donnerstag) 11:30 - 13:15
Sektionsleitung
Christoph Classen
25SepDo
Der Konflikt um die Ukraine. Historische Hintergründe aus ukrainischer, russischer und deutscher Perspektive13:15 - 14:45 Ort: ZHG 104Sektionsleitung: VHD
Event Details
KARL SCHLÖGEL (Frankfurt/Oder) Gesprächsteilnehmer ANDRIY V. PORTNOV (Berlin) Gesprächsteilnehmer NIKOLAY MITROKHIN (Bremen) Gesprächsteilnehmer TANJA PENTER (Heidelberg) Gesprächsteilnehmerin GERHARD GNAUCK (Die Welt) Moderator und Gesprächsteilnehmer
Event Details
KARL SCHLÖGEL (Frankfurt/Oder)
Gesprächsteilnehmer
ANDRIY V. PORTNOV (Berlin)
Gesprächsteilnehmer
NIKOLAY MITROKHIN (Bremen)
Gesprächsteilnehmer
TANJA PENTER (Heidelberg)
Gesprächsteilnehmerin
GERHARD GNAUCK (Die Welt)
Moderator und Gesprächsteilnehmer
Abstract:
Im Konflikt um die Ukraine stoßen nicht nur verschiedene Interessen, sondern auch unterschiedliche Sichtweisen aufeinander, die historisch begründet sind. In der Podiumsdiskussion “Der Konflikt um die Ukraine” soll es darum gehen, die handlungsleitenden Vorstellungswelten der beteiligen Akteure zu diskutieren. Dafür wurden mit Andriy V. Portnov, Nikolay Mitrochin, Tanja Penter und Karl Schlögl profiliierte Historiker aus der Ukraine, Russland und Deutschland gewonnen.
Uhrzeit:
(Donnerstag) 13:15 - 14:45
Sektionsleitung
VHD
26SepFr
Im Gespräch mit den DFG-Fachkollegiaten9:15 - 11:00 Ort: ZHG 005Sektionsleitung: VHD
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AXEL SCHILDT (Hamburg) GUIDO LAMMERS (Bonn) BETTINA WAHRIG (Braunschweig) BIRGIT EMICH (Erlangen-Nürnberg) SIMONE LÄSSIG (Braunschweig) ANDREAS RANFT (Halle-Wittenberg) Abstract: Das Fachkollegium 102 (Geschichtswissenschaften) der [...]
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BIRGIT EMICH (Erlangen-Nürnberg)
ANDREAS RANFT (Halle-Wittenberg)
Abstract:
Das Fachkollegium 102 (Geschichtswissenschaften) der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist ein von allen Historikerinnen und Historikern an Universitäten und außeruniversitären Instituten für jeweils vier Jahre gewähltes Gremium mit zwölf Mitgliedern, die auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. Das Fachkollegium tritt mehrmals jährlich zusammen, um über Anträge auf Förderung in der Mittelalterlichen Geschichte, der Geschichte der Frühen Neuzeit, der Neueren und Neuesten sowie der Wissenschaftsgeschichte (die Alte Geschichte, aber auch die Wirtschaftsgeschichte sind anderen Fachkollegien zugeordnet) zu beraten, die zuvor bereits von Gutachterinnen und Gutachtern bewertet wurden – die endgültige Entscheidung trifft der Hauptausschuss der DFG. Dem Fachkollegium ist eine Geschäftsstelle zugeordnet, die auch der Beratung von Antragstellern dient. Die Sektion soll die Transparenz des Verfahrens erhöhen und die Kommunikation zwischen Fachkollegium und Historiker-Community intensivieren. Es besteht die Gelegenheit, mit Mitgliedern des Fachkollegiums sowohl über systemische und strategische Fragen der Förderung als auch über praktische Probleme des gesamten Verfahrens zu diskutieren.
Uhrzeit:
(Freitag) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
VHD
26SepFr
Von der Literaturversorgung zum Informationsservice. Fachinformationsdienst(e) für die Geschichtswissenschaft9:15 - 11:00 Ort: Theologicum T01Sektionsleitung: Gregor Horstkemper
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GREGOR HORSTKEMPER (München) Moderation DANIEL SCHLÖGL (München) KAROLINE DÖRING (München) ANNE LIPP (Bonn) KEVIN RICK (Marburg) MARTIN SCHULZE WESSEL (München) WILFRIED ENDERLE (Göttingen) Abstract:
Event Details
GREGOR HORSTKEMPER (München)
Moderation
MARTIN SCHULZE WESSEL (München)
Abstract:
Angesichts des tiefgreifenden Wandels der wissenschaftlichen Informations-, Kommunikations- und Publikationsstrukturen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft beschlossen, das bisherige System der Sondersammelgebiete und der darauf aufbauenden überregionalen Literaturversorgung in ein Netz von Fachinformationsdiensten (FID) zu überführen. Da über die entsprechende Etablierung von Informationsservices für die Geschichtswissenschaft im Lauf des Jahres 2015 entschieden werden wird, können und sollen die Interessen und Bedürfnisse des Fachs artikuliert werden, um Zuschnitt und Ausgestaltung der entstehenden Dienste entsprechend justieren zu können. Ausgehend von einer kurzen Bestandsaufnahme der Ausgangssituation und der Zielsetzungen der Reform sollen insbesondere drei Themenkomplexe im Mittelpunkt stehen. Zum Ersten steht die Frage im Raum, ob aus Sicht der Geschichtswissenschaft neben einem grundsätzlich fachlich definierten FID “Geschichte” auch regional – und damit transdisziplinär – definierte Fachinformationsdienste (z. B. FID “Osteuropa”) als notwendig betrachet werden. Zum Zweiten wird darüber diskutiert werden, welchem Wandlungsprozess wissenschaftliche Informationsbedürfnisse gegenwärtig und in naher Zukunft unterworfen sind, und welche Folgen das für die Wahl und Gestaltung geeigneter Instrumente zur Abdeckung dieser Bedürfnisse hat. Zum Dritten soll abschließend die Frage gestellt werden, auf welche Weise das für die Fachinformationsdienste geforderte besonders hohe Maß der Ausrichtung am konkreten Bedarf der Wissenschaft sichergestellt werden kann.
Strukturierung der Diskussion:
1. Sondersammelgebiete wandeln sich zu Fachinformationdiensten
2. Fachprinzip und Regionalprinzip
3. Wandel der Informationsbedürnisse angesichts sich dynamisch entwickelnder Informations- und Kommunikationskanäle
4. Enger Wissenschaftsbezug der Fachinformationsdienste
Uhrzeit:
(Freitag) 9:15 - 11:00
Sektionsleitung
Gregor Horstkemper
26SepFr
Einer wird gewinnen? Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften11:00 - 13:00 Ort: ZHG 010Sektionsleitung: Kärin Nickelsen / Margit Szöllösi-Janze
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KÄRIN NICKELSEN (München) und MARGIT SZÖLLÖSI-JANZE (München) Moderation CASPAR HIRSCHI (St.Gallen) KATHARINA LANDFESTER (Mainz) SABINE MAASEN (München) BÉNÉDICTE SAVOY (Berlin) Abstract: Wer „gewinnt“ eigentlich [...]
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KÄRIN NICKELSEN (München) und MARGIT SZÖLLÖSI-JANZE (München)
Moderation
Abstract:
Wer „gewinnt“ eigentlich in der Wissenschaft? Und gewinnt dann immer „einer“ – und alle anderen „verlieren“? Die Dynamik der modernen Wissenschaften wird verbreitet auf den Antrieb durch Konkurrenz zurückgeführt (während sie andererseits dem Paradox unterliegt, dass die konkurrierende Auseinandersetzung eine Einbindung der Akteure in kooperative Strukturen erfordert). Aber ist dieses Konzept angemessen, wenn man einmal über den Horizont deutscher Exzellenzinitiativen hinausdenkt? Folgt Wissenschaft – verstanden als Institution, soziales System und kulturelle Praxis – den Spielregeln eines Wettbewerbs mit Gewinnern und Verlierern?
Dieses Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft steht im Zentrum dieser Sektion. Sie möchte in historischer Perspektive prüfen, ob und wie im gesellschaftlichen Feld „Wissenschaft“ Akteure trotz gemeinhin unterstellter Wettbewerbssituation kooperierten und wie sie mit dem inhärenten Konfliktpotential umgingen. Wie viel Kooperation findet sich in den Wissenschaften – und wie viel Konkurrenz? Welcher Handlungsmodus ist unter welchen Umständen dominant, und wann schlägt der eine in den anderen um? Wie reagieren die Wissenschaften auf veränderte Rahmenbedingungen: Diktaturen, (Kalter) Krieg, Agenda-Setting? Ziel der Sektion ist es, diese Prozesse in verschiedenen Kontexten zu identifizieren, in ihrer Dynamik zu beschreiben und die zugrunde liegenden Konventionen zu verstehen. Dabei stellt die Historizität von Konkurrenz als Handlungsmodus eine conditio sine qua non dar, denn Kooperation und Konkurrenz dürfen keinesfalls essentialistisch aufgefasst werden.
Um die gemeinsame Diskussion zu fördern, die auch die Zuhörer/innen der Sektion einbezieht, sind keine hintereinander geschalteten Vorträge vorgesehen, sondern ein Round Table-Gespräch mit vier Expert/innen, die sich aus den unterschiedlichen Perspektiven ihrer Forschungsfelder mit dem Spannungsverhältnis von Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft befassen.
English Version:
Are there “winners“ and “losers” in the sciences? [„Sciences“ is to be read in the broad sense of the German „Wissenschaften“.] Does a single person win, while all the others lose? Competition between scientists is often portrayed as the single most important dynamic factor defining the modern sciences. But paradoxically, even fierce competition usually hinges on scientists being embedded in collaborative structures that enable them to attain their specific goals. How germane, then, is the concept of competition when understanding the sciences, if we look beyond the familiar pressures of German “excellence initiatives”? Does science—understood as institutions, social systems, and cultural practices—follow the rules of outright competition? Are there really losers, are there true winners?
This session is devoted to the dialectics of collaboration and competition in the natural and social sciences. Looking at the history, how did scientists collaborate despite apparent competition, and how did they cope with potential conflicts with fellow scientists arising from their work? How much collaboration is there in the sciences—and how much competition? Which mode of operation is dominant, and under which circumstances? When does collaboration turn into fierce competition? How did the sciences react to changing boundary conditions: dictatorship, war, political agendas? The goal of this session is to describe such processes in different historical contexts, to analyze their dynamics, and to understand the norms and conventions upon which they are ultimately based. The notions of “collaboration” and “competition” cannot be conceived of as immutable, essentialist categories. Rather, they need to be thoroughly historicized, as their mutability is a sine qua non for understanding the dynamics of their conflicting roles in the sciences.
In order to foster a broad discussion of the topic among the speakers and the audience, the session will not consist of a series of talks, rather it will be structured as a round-table discussion involving four experts, whose work addresses the question of collaboration and competition in the sciences from various different perspectives.
Uhrzeit:
(Freitag) 11:00 - 13:00
Sektionsleitung
Kärin Nickelsen / Margit Szöllösi-Janze
26SepFr
„Gewinner“ und „Verlierer“ des Versailler Vertrages 15:15 - 18:00 Ort: ZHG 103Sektionsleitung: VHD / Les Rendez-vous de l'histoire
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Uhrzeit:
(Freitag) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
VHD / Les Rendez-vous de l'histoire
26SepFr
Erster Weltkrieg digital. Perspektiven der transnationalen Forschung und Vernetzung in den Geschichtswissenschaften15:15 - 18:00 Ort: ZHG 101Sektionsleitung: Oliver Janz / Gregor Horstkemper
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OLIVER JANZ (Berlin) und GREGOR HORSTKEMPER (München) Einführung ALEKSANDRA PAWLICZEK (Berlin)
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OLIVER JANZ (Berlin) und GREGOR HORSTKEMPER (München)
Einführung
JÜRGEN DANYEL (Potsdam)
Kommentar
Abstract:
Die Sektion „Erster Weltkrieg digital – Perspektiven der transnationalen Forschung und Vernetzung in den Geschichtswissenschaften“ stellt am Beispiel von vier digitalen Projekten zum Ersten Weltkrieg aktuelle Entwicklungen im Bereich der E-History vor. Sie entwickelt und diskutiert Perspektiven und Anwendungsmöglichkeiten für die Digital Humanities. Folgende Leitfragen stehen dabei im Vordergrund:
1. Welche Chancen für die Forschung zum Ersten Weltkrieg bieten diese Online-Projekte? Können Sie zur Identifizierung von Forschungslücken beitragen? Was sind ihre Risiken und Grenzen?
2. Wie können Sprachbarrieren überwunden werden? Welche Chancen bieten Online-Projekte für transnationale und globale Ansätze?
3. Wie lassen sich virtuelle Arbeitsumgebungen und Werkzeuge für die Zusammenarbeit in großen internationalen Verbundprojekten nutzen? Inwieweit lassen sich dadurch neue Forschungsfelder für die Geschichtswissenschaft erschließen?
4. Inwiefern eröffnen diese Projekte neue Perspektiven für die Digital Humanities insgesamt? Können sie Modellfunktion für ein im Entstehen begriffenes Feld übernehmen?
Die insgesamt zweistündige Sektion besteht aus zwei, jeweils einstündigen, Teilen: Der erste Teil wird eingeleitet durch eine kurze Einführung (20 Minuten) zum Thema „Erster Weltkrieg digital – Perspektiven der transnationalen Forschung und Vernetzung in den Geschichtswissenschaften“. Im Anschluss daran werden in kurzen, jeweils zehnminütigen, Impulsreferaten aktuelle Entwicklungen im Bereich der E-History am Beispiel von vier digitalen Projekten zum Ersten Weltkrieg vorgestellt. Im zweiten Teil der Sektion, die eingeleitet wird durch einen externen Kommentar, ist eine Diskussion der Perspektiven und Anwendungsmöglichkeiten für die Digital Humanities vorgesehen.
English Version:
Digital First World War – Perspectives for Transnational Research and Digital Networking in Historical Studies
The panel “Digital First World War – Perspectives for Transnational Research and Digital Networking in Historical Studies” presents four digital projects on the First World War, showcasing recent developments in the field of E-History. The panel explores and discusses perspectives and potential application scenarios in the Digital Humanities. Key questions will be:
1. What research opportunities for the First World War are created by these online projects? Can they help to identify gaps in research? What constitute their risks and limits?
2. How can language barriers be overcome? What kind of opportunities do online projects offer for transnational and global approaches?
3. How can virtual work environments and tools be employed to support the collaborative work in large international joint projects? To what extent do these virtual work environments open up new fields of research in Historical Studies?
4. Can these projects generate new perspectives for the field of Digital Humanities as a whole? Can they serve as best practice models in this emerging new field?
The two-hour panel discussion consists of two parts, each lasting one hour. The first part will begin with a short introduction (20 minutes) on “Digital First World War – Perspectives for Transnational Research and Digital Networking in Historical Studies.” This will be followed by short, ten-minute presentations on four digital projects on the First World War as examples of current developments in the field of E-History. The second part will be introduced by an external commentary and will allow for the discussion of perspectives and possible applications of the Digital Humanities.
Uhrzeit:
(Freitag) 15:15 - 18:00
Sektionsleitung
Oliver Janz / Gregor Horstkemper