September
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Joint Session VHD, Indian Council
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Joint Session VHD, Indian Council for Historical Research, Indian History Congress
Round table
– Ishrat Alam, Aligarh
– Ravindram Gopinath, Neu Delhi
– Arun Kumar Bandopadhyaya, Kalkutta
– Andreas Gestrich, London
– Harriet Rudolph, Regensburg
– Herman Kulke, Kiel
– Lutz Raphael, Trier
– Y. Sudershan Rao, Neu-Delhi
– Narayan Rao, Neu-Delhi
– Ishwar Sharan Vishwakarma, Gorakhpur
Welcome speech: Y. Sudershan Rao, Neu Delhi; Martin Schulze Wessel, München
Moderation: Andreas Eckert, Berlin
Zeit
(Mittwoch) 9:00 - 12:00
Ort
H-Hörsaal M
Hauptgebäude
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Joint Session VHD, German Book
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Joint Session VHD, German Book Office, Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Podiumsdiskussion:
Moderation: Nora Hilgert, VHD
Detlef Felken, C. H. BECK
Tanja Hommen, S. Fischer
Thedel von Wallmoden, Wallstein
Indira Chandresekhar, Tulika Books
Sunandan Roy Chowdhury, Sampark
Mandira Sen, Stree/Samya
Zeit
(Mittwoch) 9:00 - 11:00
Ort
H-Hörsaal J
Hauptgebäude
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(Peter Haslinger, Marburg/Gießen, Christoph Schäfer, Trier) Podiumsdiskussion - Mareike König, Paris - Christoph Schäfer,Trier - Karoline Döring, Innsbruck - Joachim Berger, Mainz - Charlotte Jahnz, Bonn - Annalena Schmidt, Bautzen - Simone Lässig, Washington
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(Peter Haslinger, Marburg/Gießen, Christoph Schäfer, Trier)
Podiumsdiskussion
– Mareike König, Paris
– Christoph Schäfer,Trier
– Karoline Döring, Innsbruck
– Joachim Berger, Mainz
– Charlotte Jahnz, Bonn
– Annalena Schmidt, Bautzen
– Simone Lässig, Washington
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(Deutsch-Ukrainische Historikerkommission) Die Schlucht von Babyn
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(Deutsch-Ukrainische Historikerkommission)
Die Schlucht von Babyn Jar war im September 1941 der Schauplatz der größten einzelnen Mordaktion an jüdischen Männern, Frauen und Kindern im Zweiten Weltkrieg, die unter der Verantwortung des Heeres der Wehrmacht durchgeführt wurde. Babyn Jar wurde nach dem Krieg Gegenstand der juristischen Aufarbeitung und des Gedenkens. In Deutschland ist in der jüngeren Vergangenehit vor allem Katja Petrowskajas Text „Vielleicht Esther“ (2013) bekannt geworden, in dem sie die Erschießung ihrer jüdischen Urgroßmutter 1941 in Kiew thematisiert.
Auf dem Historikertag soll es 75 Jahre nach dem Massaker um die jüdischen, ukrainischen und deutschen Erinnerungen an Babyn Jar gehen.
Round table:
– Guido Hausmann, Regensburg
– Yaroslav Hrytsak, Lwiw
– Vladyslav Hrynevych, Kiew
– Martin Schulze Wessel, München
– Igor Shchupak, Dnipro
– Kai Struve, Halle an der Saale
– Anna Veronika Wendland, Marburg
Zeit
(Mittwoch) 11:15 - 13:15
Ort
H-Hörsaal J
Hauptgebäude
Überblick
(Martin Schulze Wessel, VHD) Podiumsdiskussion - Nobert
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(Martin Schulze Wessel, VHD)
Podiumsdiskussion
– Nobert Röttgen
– Andreas Wirsching
– Gernot Erler
– Martin Schulze Wessel
Moderation: Klaus Wiegrefe
Die erhitzten Diskussionen um TTIP einerseits und die Sanktionen gegen Russland andererseits zeigen, dass die Beziehungen Deutschlands zu den USA und zu Russland in ungewöhnlichem Maße emotional aufgeladen sind und die deutsche Gesellschaft polarisieren. So verschieden die historischen Beziehungen und die aktuelle Rolle der USA und Russlands in der deutschen Sicherheitspolitik sind, so vergleichbar sind doch die Bedeutungen der beiden Mächten auch nach dem Ende des Kalten Krieg für die politische Identität Deutschlands. In der Diskussion sollen die Traditionen der deutsch-russischen und deutsch-amerikanischen Beziehungen diskutiert und zu aktuellen Fragen der internationalen Politik in Beziehung gesetzt werden.
Zeit
(Mittwoch) 16:00 - 18:00
Ort
SPIEGEL-Haus
Ericusspitze
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(VHD) Informationsveranstaltung mit: -Torsten Fischer, DFG -Sybille Wüstemann,
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(VHD)
Informationsveranstaltung mit:
-Torsten Fischer, DFG
-Sybille Wüstemann, Gerda-Henkel-Stiftung
-Tina Rudersdorf, Max Weber-Stiftung
-Johanna Brumberg, Volkswagen-Stiftung
-Christa Engel, EU-Rahmenprogramm/EU-Förderung
-Christopher Wertz, BMBF-Förderung
-Nicola Staeck, Alexander von Humboldt-Stiftung
-Moderation: Ulrike Ludwig, Dresden
Welche Förderinstrumente stehen jungen Historikerinnen und Historikern zur Verfügung, um eine Promotion oder ein Nachfolgeprojekt durchzuführen? Was muss ich bei der Antragstellung beachten? Welche Projekte werden grundsätzlich (nicht) gefördert? Wie sind die Chancen für die Bewilligung meines Projektes? Welche Voraussetzungen muss ich für eine Förderung mitbringen?
Diese und weitere Fragen werden von Vertreterinnen und Vertreter der DFG, der Gerda-Henkel-Stiftung, der Max Weber Stiftung, der Volkswagen-Stiftung, des BMBF/ Nationale Kontaktstelle Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie der Alexander-von-Humboldt-Stiftung durch eine kurze Vorstellung ihrer Institution und bei der sich anschließende Diskussion mit dem Publikum beantwortet.
Dieses Panel ist eine Informationsveranstaltung für Absolventen und Absolventinnen eines Geschichtsstudiums, die eine Promotion anstreben, sowie promovierte und habilitierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Postdoc-Projekt planen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Anträge im Detail besprechen können.
Zeit
(Donnerstag) 9:00 - 11:00
Ort
Hörsaal B
Hauptgebäude
Überblick
(Ulrich Herbert, Freiburg, Andreas Wirsching,
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(Ulrich Herbert, Freiburg, Andreas Wirsching, München)
Podiumsdiskussion
– Ulrich Herbert, Freiburg
– Konrad Jarausch, Chapel Hill
– Jürgen Kaube, Frankfurt/M
– Birthe Kundrus, Hamburg
– Andreas Wirsching, München
Abstract
Ausgangspunkt der hiermit vorgeschlagenen Podiumsdiskussion ist die gegenwärtig zu beobachtende neue „Hitler-Welle“ in Wissenschaft und Öffentlichkeit. In jüngster Zeit sind mehrere neue wissenschaftliche Hitler-Biographien erschienen, weitere sind angekündigt. Zugleich erzeugen die Diskussion um die im Januar 2016 erscheinende kritische Edition von Hitlers „Mein Kampf“, aber auch entsprechende massenkulturelle Tendenzen („Er ist wieder da“, Rimini- Projekt) einige mediale Aufmerksamkeit. Aus mehreren Gründen ist es unabdingbar, diesen Trend kritisch zu diskutieren. Erstens besteht die Gefahr, dass in der interessierten Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, die Quellen des Nationalsozialismus und seiner Verbrech en lägen primär oder sogar ausschließlich bei Hitler und seiner engsten Entourage. Dies wäre ein fataler Rückschritt hinter den erreichten Forschungsstand zur Politik- und Täter-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte des NS-Regimes. Einer gegenwärtig zu beobachtenden Verkürzung der öffentlichen Wahrnehmung auf ein Hitler-zentriertes Bild des Nationalsozialsozialismus sollte also entgegengewirkt werden. Zugleich ist eine Dekontextualisierung der Schriften und Reden Hitlers festzustellen, die der Suggestion der Originalität aufsitzt und Hitler aus dem Zusammenhang der dominierenden Denk- und Sprechweisen der deutschen Rechten der 19 20er und 30er Jahre herauslöst. Hitler als politische Figur wie als Projektionsfläche zu historisieren ist daher eine ebenso aktuelle Aufgabe wie die Beantwortung der Frage nach der Bedeutung Hitlers für die Dynamik, Etablierung und Radikalisierung des NS-Regimes. Insbesondere gilt dies vor dem Hintergrund jüngerer Debatten um das Problem, welche spezifische Struktur von „Staatlichkeit“ die NS-Diktatur aufwies und welche Selbstermächtigungs- und Selbstmobilisierungsprozesse („Volksgemeinschaft“) ihre Dynamik erzeugten. Schließlich muss angesichts der jüngeren Forschungen erneut nach der Bedeutung Hitlers bei der Ingangsetzung des Judenmords gefragt werden. Einerseits hat die Forschung die Initiativen und autonomen Vorgehensweisen regionaler und lokaler Akteure zum Teil sehr detailliert herausgearbeitet. Andererseits aber zeigt die systematische Arbeit an den Quellen auch in aller Klarheit den entscheidenden Einfluss der Zentrale: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden erscheinen als ein im Kern gleichgerichtetes europäisches Geschehen, das den Rhythmen des Zweiten Weltkrieges und dem deutschen Vormarsch folgte. Welches Gewicht hier der Bezug auf den „Führer“ besaß und in welchem Maß exakte oder symbolische Initiativen von Hitler ausgingen, bedarf einer erneuten, sorgfältigen Austarierung. Ausgehend von diesen Leitfragen bietet die wissenschaftliche Problematisierung der gegenwärtigen „Hitler-Welle“ einen aktuellen Beitrag zu dem historiographischen Grundproblem von Persönlichkeit und Geschichte. Als solche liegt die vorgeschlagene Podiumsdiskussion am Schnittpunkt von Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit. Es geht dabei sowohl um die Bewertung neuer Forschungsergebnisse als auch um die Dis kussion der geschichtskulturell dominierenden Bilder und ihrer Auswirkungen auf unser Gegenwartsbewusstsein. Um eine lebhafte Diskussion zu erzielen, wird das Format einer freien Diskussion gewählt. Von längeren Einführungsstatements der Podiumsteilnehmer wird abgesehen, allerdings soll die moderierte Diskussion entlang von Leitfragen strukturiert werden, die den oben genannten Ausführungen folgen.
Zeit
(Donnerstag) 9:00 - 11:00
Ort
Hörsaal M
Hauptgebäude
Überblick
(Michael Kiss, VGD LV Schleswig-Holstein) Podiumsdiskussion -Lale
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(Michael Kiss, VGD LV Schleswig-Holstein)
Podiumsdiskussion
-Lale Akgün, MdB
-Benjamin Stello, CAU, IQSH
-G. Schlaber, Deutsches Gymnasium Apenrade, Dänemark
-Rabeya Müller, Imamin, Schulbuchautorin
-Daniel Mourkojannis, ev.-luth. Kirche Norddeutschland, Leiter der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum 2017
Leitung: Michael Kiss, VGD
Abstract
Die Reformation leitete nicht nur die Spaltung der christlichen Religion ein, sondern stieß in der Folge eine Reihe von Entwicklungen im politischen und gesellschaftlichen Leben Europas an. Mit Podiumsteilnehmern soll unter verschiedenen Aspekten erörtert werden, welche grundlegenden Veränderungen bis heute nachwirken und das politische und gesellschaftliche Leben des modernen Europas beeinflussen. Glaubensfragen sind nach und vor der Reformation Machtfragen, die in religiösen und politischen Konflikten münden. In der Folge entstehen Konzepte für einen modernen Rechts- und Verfassungsstaat, die bis heute unser tägliches Leben bestimmen. Neu ist zudem, dass die Gewissensfreiheit und das Toleranzprinzip als Prinzipien des Zusammenlebens formuliert werden. Der Reformation und den Reformatoren wird vorgeworfen, sie hätten eine Zivilreligion entstehen lassen, die die Glaubensinhalte bei Mitgliedern der christlichen Religionen zu einer sehr persönlichen Entscheidung werden ließen. Dies könnte sich aktuell auch an dem modernen (gewalttätigen) Islamismus nachweisen lassen.
Welche gegenseitigen Anregungen gehen von unterschiedlichen Religionen aus, die dann u. U. zu interkonfessionellen Angleichungen führen? Wie gehen wir mit den Wertvorstellungen und den religiösen Praktiken um, die auf unsere grundgesetzliche Ordnung treffen? Die Neugestaltung der Lehrpläne für Geschichte gibt die Möglichkeit, auch die Folgen der Reformation unter dem Aspekt der Kompetenzorientierung neu und anders für und im Unterricht zu untersuchen. Es gilt also, das didaktische Potenzial zu diskutieren, das sich aus christlicher und islamischer Sicht nutzen lässt. Die thematische Klammer der Reformation und der Glaubens- und Machtfragen trägt durch verschiedene Epochen. Es kann Fremdverstehen ebenso gefördert werden wie das Nachdenken über die eigenen Werte und Standpunkte. Ebenso kann nachgewiesen werden, inwieweit in unterschiedlichen Epochen geschichtliche Abläufe eingesetzt worden sind, um Macht zu sichern und damit zweck- und perspektivgebunden verwendet wurden, was Dekonstruktion durch die Lernenden fördert und fordert.
Zeit
(Donnerstag) 9:00 - 12:00
Ort
Phil-E
Philosophenturm
Überblick
VHD Gerda-Henkel-Stiftung Körber-Stiftung Podiumsdiskussion Moderation: Gerhard Gnauck, Warschau • Thomas
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VHD
Gerda-Henkel-Stiftung
Körber-Stiftung
Podiumsdiskussion
Moderation: Gerhard Gnauck, Warschau
• Thomas Mergel, Berlin
• Heidemarie Uhl, Wien
• Adam Krzeminski, Warschau
• Thomas Serrier, Frankfurt/ Oder
• Kiran Klaus Patel, Maastricht
• Karin Priester, Münster
Nicht nur in Europa geht das Gespenst des Populismus um. Dabei ist es nicht einfach, „Populismus“ zu definieren. Populismus kann auch als Kampfbegriff verwendet werden, um legitime Ansprüche in der Demokratie abzuwehren. Doch ist der Anspruch, das „wahre“ Volk zu vertreten, zu einer Signatur einer Reihe von Bewegungen geworden, welche die Zurückweisung repräsentativer Demokratie mit antipluralistischen Einstellungen verbinden. Dies macht den Kern von Populismus aus, der in der Podiumsdiskussion „Von Haider bis Brexit“ auch als Problem der Europäischen Union diskutiert werden soll, deren supranationale Ordnung von populistischen Bewegungen attackiert wird.
Das international besetzte Podium nimmt sich dieses Themas auf dem 51. Deutschen Historikertag in Kooperation mit der Veranstaltungsreihe „History@Debate“ an. „History@Debate“ wird von der Gerda Henkel Stiftung und der Körber-Stiftung durchführt.
Zeit
(Donnerstag) 11:15 - 13:15
Ort
H-Hörsaal A
Hauptgebäude
DON22SEP11:15- 13:15Im Gespräch mit den DFG-Fachkollegiaten11:15 - 13:15 Hörsaal B
Überblick
(VHD) Das Fachkollegium 102 (Geschichtswissenschaften) der
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(VHD)
Das Fachkollegium 102 (Geschichtswissenschaften) der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist ein von allen Historikerinnen und Historikern an Universitäten und außeruniversitären Instituten für jeweils vier Jahre gewähltes Gremium mit zwölf Mitgliedern, die auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. Das Fachkollegium tritt mehrmals jährlich zusammen, um über Anträge auf Förderung in der Mittelalterlichen Geschichte, der Geschichte der Frühen Neuzeit, der Neueren und Neuesten sowie der Wissenschaftsgeschichte (die Alte Geschichte, aber auch die Wirtschaftsgeschichte sind anderen Fachkollegien zugeordnet) zu beraten, die zuvor bereits von Gutachterinnen und Gutachtern bewertet wurden – die endgültige Entscheidung trifft der Hauptausschuss der DFG. Dem Fachkollegium ist eine Geschäftsstelle zugeordnet, die auch der Beratung von Antragstellern dient. Die Sektion soll die Transparenz des Verfahrens erhöhen und die Kommunikation zwischen Fachkollegium und Historiker-Community intensivieren. Es besteht die Gelegenheit, mit Mitgliedern des Fachkollegiums sowohl über systemische und strategische Fragen der Förderung als auch über praktische Probleme des gesamten Verfahrens zu diskutieren.
Podiumsdiskussion
Dirk van Laak, Geißen
Birgit Emich, Erlangen-Nürnberg
Joachim von Puttkamer, Jena
Andreas Ranft, Halle an der Saale
Peter Burschel, Wolfenbüttel
Andreas Rödder, Mainz
Guido Lammers, DFG/Bonn
Torsten Fischer, DFG/Bonn
Zeit
(Donnerstag) 11:15 - 13:15
Ort
Hörsaal B
Hauptgebäude
Überblick
(Andreas Gestrich, London, Eckhardt Fuchs,
Überblick
(Andreas Gestrich, London, Eckhardt Fuchs, Braunschweig)
Podiumsdiskussion
-Neeladri Bhattacharya, Delhi
-Janaki Nair, Delhi
-Daniel Lindmark, Umea (angefragt)
-Miranda Johnson, Sidney (angefragt)
Abstract:
A panel discussion jointly organised by the German Historical Institute London and the Georg Eckert Institute for International Textbook Research.
This panel discussion will look at contemporary textbook controversies focusing the issue of an adequate representation of ethnic, regional or religious minorities or lower casts in text books. At the same time and intertwined with many of these issues, the panel will discuss the problems arising in this context from a critical historical assessment of the validity of many regional – frequently oral – traditions and/or religious texts. The panel will include examples of recent textbook controversies from Australia, Europe and India.
Zeit
(Donnerstag) 12:15 - 13:45
Ort
PHIL-G
Philosophenturm
Veranstalter
Überblick
(Deutsch-Polnische Schulbuchkommission) Podiumsdiskussion -Claudia Kraft, Siegen -Robert Traba,
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(Deutsch-Polnische Schulbuchkommission)
Podiumsdiskussion
-Claudia Kraft, Siegen
-Robert Traba, Berlin
-Katrin Steffen, Lüneburg
-Zdzisław Krasnodebski, Bremen
Moderation: Hans-Jürgen Bömelburg, Gießen
Abstract:
Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik sind – dies zeigen die aktuellen politischen Debatten in Europa – Teil von pluralistischen und in Demokratien unvermeidbaren Diskussionen. Dabei geht es sowohl um „richtige“ historische Positionen (und nicht zuletzt auch um Glaubensfragen), aber auch um Identitätsdiskurse. Gerade in den vielfach verflochtenen deutsch-polnischen Beziehungen, die durch Kulturtransfer und friedlichen Austausch, aber auch durch Völkermord, ethnische Säuberungen und Grenzverschiebungen gezeichnet sind, besitzen diese Fragen eine erhebliche Brisanz.
Kehren in den aktuellen Debatten über patriotische Erziehung und Fundamentalismus die Politikmuster der Zwischenkriegszeit wieder? Wie sehen die Rahmenbedingungen und Bedeutungen von Geschichtsproduktion in vielfach miteinander verflochtenen pluralistischen Nachbargesellschaften aus, die Geschichte immer auch als Identitätsdiskurs benutzen? Welche Rolle spielen staatlich verordnete „Erinnerungsgesetze“, Tabus und weisungsgebundene halbstaatliche Einrichtungen? Wie kann in diesem Umfeld ein deutsch-polnisches Projekt wie das gemeinsame curriculare Geschichtsschulbuch entstehen?
Und schließlich: Folgen mediale Diskurse nicht Identitätsdiskursen, aber auch Skandalisierungsimperativen, wie zuletzt in der ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ zu sehen? Welche Rolle können unter diesen Bedingungen fachhistorische Initiativen wie die „Deutsch-Polnischen Erinnerungsorte“ oder die „Deutsch-Polnische Geschichte“ spielen?
Für die Diskussion wurden markante Stimmen aus den deutschen und polnischen Geschichts- und Kulturwissenschaften gewonnen, die diese Probleme gemeinsam mit der fachhistorischen Öffentlichkeit diskutieren werden.
Zeit
(Freitag) 9:00 - 11:00
Ort
H-Hörsaal M
Hauptgebäude
Überblick
Podiumsdiskussion -Dieter Gosewinkel, Berlin -Barbara Lochbihler, Brüssel -Jochen
Überblick
Podiumsdiskussion
-Dieter Gosewinkel, Berlin
-Barbara Lochbihler, Brüssel
-Jochen Oltmer, Osnabrück
Moderation: Johannes Paulmann, Mainz
Abstract:
„Über Grenzen“, das Motto des Deutschen Historikertages 2010 in Berlin, hat eine drängende politische Aktualität gewonnen wie kaum ein anderes Thema, mit dem sich Historikerinnen und Historiker in den letzten Jahrzehnten befassten.
Historische Forschungen widmen sich Migrationsströmen und Fluchtbewegungen über lange Zeiträume und in großen geographischen Räumen. Sie vermitteln Erfahrungen über gelingende und fehlschlagende Integration in sehr verschiedenen kulturellen Kontexten. Sie zeigen die Bedeutung von Grenzziehungen für die Konstituierung staatlicher Herrschaft und von Entgrenzungen für die Integration großer politischer Räume. Die politische Relevanz dieses historischen Wissens liegt auf der Hand – doch wird sie erkannt und genutzt? Während die einen nicht selten zwischen Gleichgültigkeit und selektivem Interesse gegenüber historischer Erfahrung changieren, fürchten die anderen tagespolitische Vereinnahmung und die Beeinträchtigung ihres wissenschaftlichen Erkenntnisinteresses. Derart unproduktive Grenzziehungen will dieses Panel überwinden. Eine Politik, ob sie nun Grenzen aufhebt oder zieht, begegnet tiefgehenden historischen Mustern und Erfahrungen, die zu verstehen und zu diskutieren für die Politik und die Geschichtswissenschaft bedeutsam sind.
Zeit
(Freitag) 9:00 - 11:00
Ort
H-Hörsaal B
Universität Hamburg
Überblick
(Frank Bösch, Potsdam) Podiumsdiskussion -Frank Bösch, Potsdam -Constantin
Überblick
(Frank Bösch, Potsdam)
Podiumsdiskussion
-Frank Bösch, Potsdam
-Constantin Goschler, Bochum
-Norbert Frei, Jena
-Axel Schildt, Hamburg
Moderation: Klaus Wiegrefe, Hamburg
Abstract:
Seit den letzten Jahren erforschen zahlreiche Kommissionen die Geschichte der Bundesministerien und anderer Bundesbehörden. Auf die Pionierstudie zum Auswärtigen Amt folgten etwa Kommissionen zum Justiz-, Wirtschafts-, Finanz-, Arbeits- und Innenministerium, ebenso zum BKA, BND und Bundesverfassungsschutz. Sie alle untersuchen, in welcher Beziehung diese Behörden zum Nationalsozialismus standen, sei es während der NS-Zeit, sei es nach 1945. Ebenso entstehen zunehmend Studien zu Landesministerien, Parlamenten oder nachgeordneten Behörden. Andere Bereiche sind dagegen bislang ausgespart; wie das Kanzleramt, der Bundestag oder weitestgehend auch die Behörden der DDR.
Zweifelsohne spricht einiges für derartige Studien: Durch sie werden bisher unzugängliche Archivquellen erschlossen, das Interesse an der NS-Geschichte gestärkt, und auch die Bedeutung der Bürokratie und Techniken politischer Herrschaft geraten so wieder in den Blick. Von staatlicher Seite wird hier Grundlagenforschung finanziert, die die Geschichtswissenschaft bisher nicht eigenständig vornahm. Allerdings sind zugleich die damit verbundenen Probleme unverkennbar: Werden durch die Studien wissenschaftlich relevante Ergebnisse produziert? Oder entstehen eher unverbundene Behördenstudien, die lediglich „Nazis zählen“, methodisch und konzeptionell aber keine neuen Akzente setzen? Bedeutet dies eine Subventionierung von Forschung, die einzelne Wissenschaftler privilegiert? Und wie unabhängig können Historiker arbeiten, die von den jeweiligen Ministerien und Behörden finanziert werden, die sie untersuchen, und auch beim Quellenzugang und der Ergebnissicherung eng mit den Auftraggebern kooperieren?
Die Podiumsdiskussion soll zunächst die bisherigen Ergebnisse und Zugänge dieser Studien und Projekte debattieren und danach fragen, worauf sich der Aufschwung der Aufarbeitungsforschung zurückführen lässt. Zudem dreht sie sich um die Frage, inwieweit sich diese Form der Förderung bewährt hat und wie künftig derartige Forschungen aussehen sollen. Sollen alle Bundesministerien bzw. oberen Bundesbehörden erforscht werden (es sind insgesamt 71) bzw. auf welche Weise ist eine Auswahl zu treffen? Wäre es sinnvoll, künftig nicht mehr einzelne Institutionen zu untersuchen, sondern etwa Querschnittsthemen zu bearbeiten und übergreifende Fragen zu stellen? Wie wäre die Auswahl und die Vergabe für derartige Projekte transparenter zu gestalten? Eine hierzu vorgelegte Bestandsaufnahme, die das Institut für Zeitgeschichte in München-Berlin und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vorgelegt haben, hat dazu Vorschläge gemacht, die ebenfalls zur Diskussion gestellt werden.
Auf dem Podium wird dies aus unterschiedlichen Sichtweisen diskutiert: Leiter von bereits abgeschlossenen größeren Projekten, kleineren Kommissionen und neu gestarteten größeren Forschungsprojekten diskutieren mit der Politik, der Medien und anderen Vertretern der Geschichtswissenschaft.
Zeit
(Freitag) 11:15 - 13:15
Ort
H-Hörsaal M
Hauptgebäude
Veranstalter
H-Hörsaal MHauptgebäude
Überblick
(VHD) Podiumsdiskussion -Claus Arnold, Mainz -Gangolf Hübinger, Frankfurt/O. -Astrid
Überblick
(VHD)
Podiumsdiskussion
-Claus Arnold, Mainz
-Gangolf Hübinger, Frankfurt/O.
-Astrid Reuter, Münster
-Monika Wohlrab-Sahr, Leipzig
-Philipp Lenhard, München
Moderation: Martin Schulze Wessel, München
Religionsgeschichte wird heute aus verschiedenen disziplinären Perspektiven geschrieben. Die Theologien, die Geschichtswissenschaft und auch die Kultur- und Sozialwissenschaften vermehren auf jeweils spezifische Weise das Wissen über Religion in der Vergangenheit. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Theorien und Methoden der verschiedenen Disziplinen, sondern auch die Forschungs- und Debattentraditionen. Welcher Begriff von Religion zugrunde gelegt wird, wie das Verhältnis von Religion und Gesellschaft aufgefasst wird, hängt nicht zuletzt davon ab, welche Konfessionen und Religionsgemeinschaften in einer Disziplin bevorzugt untersucht werden. Auch die Frage, ob globale, europäische oder regionale Zusammenhänge untersucht werden, hat einen weitreichenden Effekt auf die Epistemologie von Religionsforschung. In dem Panel sollen die Spezifika verschiedener disziplinärer Zugänge zur Geschichte von Religion diskutiert und mögliche Übergänge zwischen verschiedenen Fachtraditionen erörtert werden.
Zeit
(Freitag) 11:15 - 13:15
Ort
H-Hörsaal J
Hauptgebäude
Überblick
(VHD, Martin Aust, Bonn) Podiumsdiskussion Ekaterina Makhotina,
Überblick
(VHD, Martin Aust, Bonn)
Podiumsdiskussion
Ekaterina Makhotina, Bonn
Ulrich Schmid, St. Gallen
Martin Aust, Bonn
Moderation: Monica Rüthers, Hamburg
Abstract:
Diese Skizze eines roundtables über die Russische Revolution auf dem Historikertag 2016 in Hamburg geht von der Prämisse aus, dass das Format nicht allein Russlandhistoriker adressieren soll. Gefragt sind konzeptionelle Zugänge, die auf Revolutionen anderer Regionen und Zeiten übertragbar sind und damit Historikerinnen und Historiker insgesamt ansprechen. Der skizzierte roundtable diskutiert somit die Spannungsverhältnisse von Forschung und Synthese sowie Erinnerung und Zukunft.
Von den Synthesen der Russischen Revolution anläßlich ihres 100. Jahrestages ist zu erwarten, dass sie die Kluft zwischen den vorliegenden Überblicksdarstellungen und den jüngeren Forschungen der letzten beiden Jahrzehnte füllen. Die Revolutionssynthesen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln mehrere Paradigmenwechsel wieder: von der Politikgeschichte (Richard Pipes) über die Sozialgeschichte (Dietrich Geyer, Sheila Fitzpatrick) zur Kulturgeschichte (Orlando Figes) – ihnen allen gemeinsam ist jedoch ein Fokus auf die russischen Zentren Petrograd und Moskau sowie Zentralrussland. Die Forschungen der letzten zwanzig Jahre haben demgegenüber tiefe Einblicke in räumliche Dimensionen eröffnet. Die Geschichte von Regionen, Nationsbildungsprojekten, imperialer Herrschaft und Gewalträumen haben den Kenntnisstand der revolutionären Epoche Russlands von der ersten Revolution 1905 bis in die späten 1920er Jahre wesentlich erweitert. Von neueren Synthesen ist somit zu erwarten, dass sie eine Verknüpfung älterer russozentrischer politik- und sozialgeschichtlicher Narrative mit den Erkenntnissen der Raum- und Gewaltforschung im Maßstab des gesamten Imperiums vornehmen. Schwieriger stellt sich die Aufnahme jüngerer globalgeschichtlicher Ansätze von Revolutionsgeschichte in die Synthesen dar. Hier steht die Forschung noch an einem Anfang, der sich nur partiell synthetisieren läßt.
Parallel ist zu beobachten, dass neben globalgeschichtlichen Ansätze weitere neue Forschungsperspektiven für die Revolutionsgeschichte entworfen werden. Ein Beispiel ist die von Jan Plamper vorgeschlagene Verknüpfung der Revolutionsgeschichte mit der jungen Disziplin der sound studies. Sie verspricht eine Erfahrungsgeschichte der Revolution als Geschichte des Hörbaren. Es fällt in der Tat auf, dass die Geschichtsschreibung die Schilderung akustischer Eindrücke in der Revolutionsmemoiristik bislang nicht zum Thema gemacht hat. Auch die auditive Wirkung der Inszenierung neuer Herrschaftsentwürfe ist bislang nicht untersucht. Die Hörbarkeit der Revolution und die orientierende Wirkung des Gehörten in der Revolution sind somit ein eindringliches Beispiel, wie die Revolutionshistoriographie neue Forschungsperspektiven entwerfen kann.
Auf dem Feld der Revolutionserinnerung ist momentan vollkommen offen, ob der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution 2017 eine geschichtspolitische Herausforderung des offiziellen Russlands darstellen wird. Putins Geschichtspolitik hat die selektive Nutzung der älteren ostslavischen, zarischen und sowjetischen Vergangenheiten, wie sie bereits in den 1990er Jahren zu beobachten war, verstärkt. Während beispielsweise die Amtseinführung des Präsidenten 2012 im Moskauer Kreml‘ architektonisch und in Gestalt der Uniformen der Kremlgarde die Zeiten des Petersburger Kaiserreiches aus dem 18. und 19. Jahrhundert evozierte, ruft der Tag des Sieges am 9. Mai stets die heldenhaften Siege der Roten Armee im sogenannten Großen Vaterländischen Krieg in Erinnerung. Auch die Annexion der Krim 2014 begleitete eine Geschichtspolitik, die umstandslos den Bogen von der Taufe der Rus‘ im 10. Jahrhundert bis hin zur Befreiung der Krim von nationalsozialistischer Besatzung im Zweiten Weltkrieg spannte. Mit der Oktoberrevolution gilt es ein Ereignis zu erinnern, das einen scharfen Bruch zwischen zwei Epochen russischer und sowjetsicher Geschichte darstellt, die bislang gleichermaßen vom aktuellen und offiziellen russischen Geschichtsdiskurs genutzt werden. Das läßt die Erinnerung an die Oktoberrevolution als einen geschichtspolitischen Drahtseilakt erscheinen. Es kann jedoch auch sein, dass dieser Beobachtung eine Kohärenzerwartung zugrundeliegt, die Putin nicht teilt. Interessant ist zumindest, dass das Museum des Ersten Weltkriegs in Puškin die Oktoberrevolution als ein Ereignis schildert, mit dem die Bol’ševiki das vermeintlich tapfer und erfolgreich kämpfende Russland aus dem Weltkrieg herausnahmen.
Das Stichwort Revolution prägt in Russland und der russischen Diaspora zur Zeit jedoch nicht allein den Blick in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft. In einem Interview, das per skype in einen Saal russischer Journalisten in Moskau übertragen wurde, äußerte Michail Chodorkovskij im Dezember 2015 die Einschätzung, eine Revolution sei in Russland unausweichlich und notwendig. Garri Kasparov gab die Einschätzung ab, der nächste Umbruch in Russland könne allein ein gewaltsamer sein. Boris Nemcov hingegen hat stets von einer Revolution in Russland abgeraten und sich überzeugt gegeben, in Russland müsse man lange leben, um Veränderungen herbeizuführen und zu erleben. Der allein noch im Internet operierende Fernsehkanal Dožd (Regen) sendet zur Zeit eine Serie Russland nach (Rossija posle). In den bislang ausgestrahlten drei Beiträgen wurden Szenarien von Kontinuität, Wandel und Umbruch von Staat, Territorium und Wirtschaft Russlands diskutiert. Auch die Literatur beteiligt sich an der Erkundung revolutionärer Zukunftsszenarien. In seinem Roman San’kja läßt Zachar Prilepin die Titelfigur am bewaffneten Aufstand einer patriotischen Untergrundgruppe gegen die Staatsgewalt teilhaben. 2016/17 über Russland und Revolution zu sprechen, wendet den Blick somit nicht allein in die Vergangenheit. Für die Geschichtswissenschaft ist es eine spannende Frage, russische Zukunftsdiskussionen dahingehend zu befragen, wie Narrative und Topoi der Revolutionserinnerung sich in das Nachdenken über die Zukunft einschreiben.
Überblick
(Jürgen Martschukat, Erfurt) Barbara Lüthi, Köln,
Überblick
(Jürgen Martschukat, Erfurt)
Barbara Lüthi, Köln, Jürgen Martschukat, Erfurt:
Einführung, Filmvorführung:
Concerning Violence: Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence (Göran Olsson, Schweden/USA/DK/ FIN: 2014)
Andreas Eckert, Berlin:
Postkoloniales Afrika
Barbara Lüthi, Köln: Globale Migration
Jürgen Martschukat, Erfurt:
Afroamerikanische Gewalterfahrungen
Abstract (scroll down for English version):
Wir werden den mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm Concerning Violence: Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence (Schweden: G.H. Olsson, 2014) vorführen und diskutieren. Der Film verarbeitet Frantz Fanons antikoloniale Schrift Die Verdammten dieser Erde (1961), deren erstes Kapitel „Concerning Violence“ (gelesen von der afroamerikanischen Sängerin Lauryn Hill) die Montage historischer Dokumentaraufnahmen im Film rahmt. Im Anschluss an die Filmvorführung werden wir mit dem Publikum diskutieren, inwieweit eine solche Relektüre Fanons den analytischen Blick auf verschiedene globale Gewaltverhältnisse der jüngsten Zeitgeschichte schärfen kann. Als Einstieg in die Diskussion werden drei pointierte Kommentare dienen. Sie werden sich erstens den zeithistorischen Gewaltverhältnissen und Gewalterfahrungen im postkolonialen Afrika (A. Eckert) zuwenden, zweitens der globalen Migration (B. Lüthi) und schließlich der jüngeren afroamerikanischen Geschichte (J. Martschukat) und dabei fragen, inwieweit Fanon im Sinne Olssons einen analytischen Zugang bzw. eine Perspektive auf postkoloniale Gewaltverhältnisse eröffnen kann.
Insbesondere wollen wir uns mit Fanons Beschreibung von kolonialer Gewalt als tragendes Element einer „manichäischen Welt“ auseinandersetzen. Durch die Entmenschlichung der Kolonisierten erscheine koloniale Gewalt gegen sie als legitimiert und notwendig. Der Glaube an ‚rassische’ Differenz sei als gleichsam transzendente Wahrheit etabliert, die Gewalt für die einen (die Kolonisierenden) als adäquates Mittel erscheinen lasse, eine Ordnung der Unterordnung zu schaffen und am Leben zu halten. Gewalt, so Fanon, sei Quelle, Produkt und Motor dieser Ordnung, und sie sei für die koloniale Welt das, was für die Welt der Leibeigenschaft das göttliche Recht gewesen sei. Daher werde Gewalt auch für die anderen (die Kolonisierten) zum ultimativen Versprechen, sich aus diesen herrschenden Gewaltverhältnissen befreien zu können.
Abstract (English version):
The panel will present and discuss the award winning documentary Concerning Violence: Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence (Schweden: G.H. Olsson, 2014). The film revolves around Frantz Fanon’s anti-colonial book The Wretched of the Earth (1961), with its first chapter “Concerning Violence” (read by African American singer Lauryn Hill) framing the montage of original documentary film clips from the anticolonial movement and struggles in Africa. After the film screening we will discuss with the audience in how far this re-reading of Fanon’s can lead to new perspectives on global relations of violence in our most recent history. Three short commentaries will serve as introduction to the discussion. They will address contemporary practices and experiences of violence in postcolonial Africa (A. Eckert), in the context of global migration (B. Lüthi) and of the most recent African American history of violence in the United States (J. Martschukat) in order to probe Fanon’s potential for writing a history of the present.
In particular, we will examine Fanon’s depiction of colonial violence as crucial means of a “Manichean world”. According to Fanon, it is the dehumanization of the colonized that makes colonial violence seem legitimate and necessary. The belief in ‘racial’ difference is established as transcendental truth, with violence appearing as adequate means to create and keep alive a system of oppression and subordination. Violence, says Fanon, is the source, the product and the motor of the colonial world, just like serfdom was for a system of divine right. Therefore, violence also turns into the ultimate promise for the colonized to break free from their oppression.
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(CISH/VHD) Podiumsdiskussion -Jie-Hyun Lim, Seoul -Patrick Manning, Pittsburgh -Matthias Middell, Leipzig -Katja Naumann, Leipzig -Martin Schulze Wessel, München
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(CISH/VHD)
Podiumsdiskussion
-Jie-Hyun Lim, Seoul
-Patrick Manning, Pittsburgh
-Matthias Middell, Leipzig
-Katja Naumann, Leipzig
-Martin Schulze Wessel, München
Zeit
(Freitag) 15:15 - 17:15
Ort
H-Hörsaal M
Hauptgebäude
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(Dirk van Laak, Gießen, Michael Wildt, Berlin, Per Leo, Berlin) Michael Wildt, Berlin: Begrüßung und Moderation Dirk van Laak, Gießen: Podiumsdiskussion -Per Leo, Berlin -Hazel Rosenstrauch, Berlin -Gustav Seibt, München -Silvia Serena Tschopp, Augsburg
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(Dirk van Laak, Gießen, Michael Wildt, Berlin, Per Leo, Berlin)
Michael Wildt, Berlin: Begrüßung und Moderation
Dirk van Laak, Gießen: Podiumsdiskussion
-Per Leo, Berlin
-Hazel Rosenstrauch, Berlin
-Gustav Seibt, München
-Silvia Serena Tschopp, Augsburg
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(Anselm Schubert, Erlangen, Matthias Pohlig, Münster) Podiumsdiskussion -Thomas Kaufmann, Göttingen -Udo di Fabio, Bonn -Anselm Schubert, Erlangen -Matthias Pohlig, Münster Moderation: Alf Christophersen, Wittenberg
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(Anselm Schubert, Erlangen, Matthias Pohlig, Münster)
Podiumsdiskussion
-Thomas Kaufmann, Göttingen
-Udo di Fabio, Bonn
-Anselm Schubert, Erlangen
-Matthias Pohlig, Münster
Moderation: Alf Christophersen, Wittenberg
Zeit
(Freitag) 15:30 - 17:00
Ort
Hauptkirche St. Jacobi
Jacobikirchhof 22