Monthly Archive for September, 2008

Ahoj!

Vítejte v Drážďanech na 47. sjezdu německých historiků!

Připravila jsem dvě malá doporučení pro hladové kongresové návštěvníky.
Nejdříve Suppenbar – polévky. Najdete je na Novém městě v ulici Rothenburger Straße, přímo u zastávky čísla 13 směrem Prohlis, dále též  domě místního tisku „Sächsische Zeitung“. Nabízí tam výborné polévky i krásně zdobené muffiny za snesitelné ceny.

Pro milovníky kebabu dobrá zpráva. Ve městě jich najdete dost a dost. Jedno z nejlepších  míst je Dürüm. Vystupujte z čísla tramvají 3, 7, 8, 9, 10 nebo 11 na zastávce „Hauptbahnhof Nord“. Vaše kebaby ovjevíte za hotelem v přízemí velkého restaurovaného paneláku na ulici Prager Straße.

Přejeme Vám hezký pobyt a hodně zajímavých zážitků z kongresu!

perspectivia.net - Die Online-Publikationsplattform für Geisteswissenschaften

Reges Treiben gab es zum Start des 47. Historikertages heute im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Verlage, Stiftungen und Verbände bauten ihre Ausstellungsstände auf und bereiteten sich auf den großen Ansturm ab morgen vor.
Unter den Ausstellern auch die Stiftung DGIA (Stiftung Deutsche Geistesswissenschaftliche Institute im Ausland). Diese fungiert wiederum als Dachorganisation für verschiedenste Institute mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt. Ausgehend vom Stiftungssitz in Bonn bietet die DGIA weltweit nicht nur für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Fördermöglichkeiten an, sondern auch Stipendien für Forschungsaufenthalte, Praktika, Tagungen und vieles mehr. Verfolgtes Ziel der Stiftung ist damit klar die Forschungsförderung.

Zu eben dieser Förderung soll auch die neu geschaffene Onlineplattform beitragen. Auf perspectivia.net, so der Name der Internetpräsenz, soll innovativ ein fächer- und epochenübergreifendes Portal enstehen, auf dem Geisteswissenschaftler zukünftig direkt auf Publikationen zugreifen können. Unterstützung erfährt die DGIA bei dem Vorhaben von Seiten der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB). Projektleiterin des Ganzen ist Prof. Dr. Gudrun Gersmann, die selbst am Standort des Deutschen Historischen Instituts Paris tätig ist.
Vor dem Online Start des Portals am 31.08.2008 können Interessierte im Rahmen des Historikertages einen Vortrag mit Präsentation und anschließendem Empfang besuchen.
“Perspectivia.net - Die Online-Publikationsplattform für die Geisteswissenschaften” - Mittwoch, 01. Otkober, 18.30 Hörsaalzentrum, 1.OG, Raum 105.

Ich ließ also panisch Länderspiel Länderspiel sein … - Interview mit Peter Fäßler

Interview mit Peter E. Fässler

Ist die Tatsache, dass ein so großer Geisteswissenschaftlicher Kongress an einer dezidiert Technischen Universität stattfindet schon die erste Ungleichheit?

Peter Fäßler im Interview. Foto: ak

Nein, eigentlich nicht. Dresden befindet sich als Technische Universität mit einem großen geisteswissenschaftlichen Fachbereich in guter Gesellschaft zu anderen Universitäten, wie zum Beispiel der RWTH Aachen oder der TU Darmstadt. Die Organisatoren des Historikertages haben von der Universität sehr hohe Bereitschaft erfahren, diesen Kongress bestmöglich zu unterstützen. Da gab es kaum Reibungsverluste. So können wir die gesamte Infrastruktur der TU nutzen, außerdem den ganzen Dienstleistungsbereich, so übernimmt zum Beispiel das Studentenwerk die kulinarische Versorgung der Teilnehmer. Und wir haben die Möglichkeit bekommen, das komplette Hörsaalzentrum (HSZ)alleine zu nutzen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Natürlich ist es immer ein „do ut des“ - ein Geben und Nehmen. Aber auch die Universität hat Vorteile von der Ausrichtung eines solchen Großereignisses. Sie steht für einige Tage im Fokus der Fachöffentlichkeit, was, wenn alles reibungslos abläuft, einen großen Werbeeffekt hat.

Wie sehen Sie denn die Rolle der Geisteswissenschaften an der TU Dresden? Untermauert der Historikertag ihre Stellung?
Ja, auf jeden Fall. Die Durchführung eines gesellschaftswissenschaftlichen Kongresses stärkt die Stellung der Geisteswissenschaften und ist ein großer Pluspunkt.

Wie sind Thema und Logo entstanden? Welche Alternativen gab es?
Die Entscheidung für ein Schwerpunktthema ist immer ein wenig die Suche nach der Quadratur des Kreises. Zum einen ist es für ein so breit aufgestelltes Fach, wie es die Geschichtswissenschaft ist, wichtig, dass es viele Teilgebiete, viele Interessen, viele Ansätze unter einem großen Dach vereinen kann. Auf der anderen Seite möchte man natürlich auch eine gewisse Aussagekraft unter ein Motto fassen, damit es nicht ganz beliebig wird.
Bei der Vorbereitung des Kongresses kam dann seitens des Veranstalters - das sind der Deutsche Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands sowie der Geschichtslehrerverband – der Wunsch auf, dass man ein Thema mit Aktualitätsbezug, mit gesellschaftlicher Relevanz findet, das über die enge akademische Zunft hinaus auf Interesse stößt.
Es gibt ja andere Kriterien, wie man solche Themen findet. Manchmal sticht eine große wissenschaftliche Diskussion hervor – so wie „Geschichtsbilder“ zum Beispiel vor zwei Jahren. Uns aber war diesmal nicht der fachinterne sondern der externe Zugang wichtig.
Mit Blick auf die derzeitigen gesellschaftlichen Befindlichkeiten kommt dann relativ schnell auf die Frage, inwieweit der Begriff hinsichtlich Ungerechtigkeiten, gesellschaftlicher Teilhabe, etc. auch einen normativen Gehalt hat. Aber unter den ganzen Variationen wollten wir es dann aber auf den Punkt bringen und so wurde das Motto „Ungleichheiten“ dann ausgewählt.
Für die Erstellung des Logos wurde eine Agentur beauftragt, die dann mehrere Vorschläge eingereicht hat. Die Kommission hat sich dann für das Stimmigste entschieden.

Wie lange währte die Vorfreude auf dieses Großereignis, wann gewann der Stress die Oberhand?
(lacht) Die wirklich stressige Phase in der Organisation begann ziemlich genau ein Jahr vorher, also im Oktober 2007. Im Ganzen bin ich ja schon seit zwei Jahren mit der Organisation beschäftigt. Es braucht eine ganze Menge Vorlaufzeit, bevor man an die konkrete Umsetzung gehen kann – die gesamte Raumstruktur muss geplant werden, das Thema festgelegt, die Kooperationspartner und Sponsoren gesucht, die Verlagsausstellung konzipiert, werden, bevor sich die Verlage dann endgültig anmelden. Das sind alles Dinge die noch mit großer Ruhe und Gelassenheit organisiert werden können, die auf den Erfahrungen bisheriger Historikertage aufbauen. Bis vor einem guten Jahr konnte ich auch noch nebenbei publizieren, seit letztem Oktober ist das aus Zeitmangel nicht mehr möglich.

Wer entscheidet mit, ohne Peter Fässler zu heißen?
Natürlich das Team mit Herrn Prof. Jehne und Herrn Prof. Müller. Intern wird viel auf dem kleinen Dienstweg geregelt, durch einen schnellen Anruf oder ein Gespräch beim Mittagessen. Besonders bei den pragmatischen Alltagsentscheidungen übernimmt natürlich jeder die Verantwortung, ohne dass es immer bis ins Detail abgesprochen ist. Insgesamt sind ist die Stimmung im Team äußerst kollegial und bislang haben wir immer einen wirklichen Konsens gefunden. Außerdem haben wir ein hochmotiviertes Team von Studenten die hervorragende Arbeit leisten und deren Vorschläge und Anmerkungen Hand und Fuß haben.

Gibt es für Sie momentan noch einen strukturierten Tagesablauf?
Also das Unstrukturierteste in meinem Leben ist mein kleiner Sohn, der mich morgens gegen 5 Uhr weckt. Ansonsten sind wir gut im Plan, meine Tage verlaufen keineswegs unstrukturiert.

Wie funktionierte die Abstimmung zwischen den Verbänden und dem Historikertagsteam vor Ort? Gab es Unstimmigkeiten?
Die Abstimmung lässt sich als enge Kooperation beschreiben, insbesondere mit Prof. Peter Funke. Die Verbände sind für die Grundsatzentscheidungen zuständig. Die Zusammenarbeit ist wirklich gut.

Warum hat man sich bei der Einteilung der Sektionen gegen die klassische Epocheneinteilung entschieden?
Das war der Wunsch des Verbandes, der aber letzten Endes eine Entwicklung widerspiegelt, die sich in der Geschichtswissenschat schon lange abzeichnet. Die klassische Trias aus Alter Geschichte, Mittelalter und Neuerer/Neuester Geschichte ist ja doch eher ein schlichtes Struktursystem entlang einer Zeitachse, was viele Aspekte vernachlässigt, denn viele Themen liegen ja durchaus quer dazu. Die Forschung arbeitet inzwischen zu epochenübergreifenden Problemen und löst sich von dieser starren Einteilung. Insofern werden durch die Weiterentwicklung des Faches Geschichte zum Beispiel der Aspekt des Raumes oder auch die außereuropäische Geschichte immer wichtiger. Wenn sie sich beispielsweise dem Thema „Vertrauen“ widmen, machen sie dies ja nicht unbedingt anhand eines Zeitraumes, sondern schauen sich die Veränderung über Epochengrenzen hinweg an.

Wie wird der erste Tag nach dem Historikertag aussehen?
Der wird so aussehen, dass ich ins HSZ gehe und aufräumen werde.

Und nachdem aufräumen, wenn der Schlüssel wieder übergeben ist?
Dann werde ich vermutlich tief durchatmen und danach mit meinem Sohn im Großen Garten Fußball spielen gehen.

Zum Schluss würden wir sie bitte ein klein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern – wann haben sie wirklich herzhaft gelacht und welche Situation wird Ihnen unvergesslich bleiben?
Sie wollen Anekdoten? Das ist auf die Schnelle nicht so einfach, sich so aus dem Stehgreif einer bestimmten Situation zu entsinnen. Ich muss sagen, dass die Arbeit mit Prof. Müller und Prof. Jehne generell zu vielen amüsanten Situationen geführt hat. Auch die gemeinsamen Abende mit dem gesamten Historikertagsteam waren immer sehr kurzweilig.

Es gibt aber ebenso Momente, in denen der Adrenalinspiegel nach oben schoss – so zum Beispiel an einem Samstagabend – es war eine halbe Stunde vor Anpfiff eines Fußballländerspiels. Dass ich bekennender Fußballfan bin, ist ja inzwischen allgemein bekannt. Da bekam ich eine besorgniserregende Mail von einer Kollegin aus Köln. Sie schrieb, die ihr zugesandte Programmbroschüre sei völlig durcheinander geraten – es fehle das gesamte Mittwochs- und Donnerstagsprogramm, dafür sei der Freitag doppelt abgedruckt. Süffisante Anmerkung der Kollegin: Man habe wohl auf ein Lektorat verzichtet … Ich ließ also panisch Länderspiel Länderspiel sein – und eilte in Sorge über 12.000 fehlgedruckte Programmhefte ins Büro. Zum Glück stellte sich heraus, dass generell alles in Ordnung war – dass aber bei 12.000 Drucken auch zwei bis drei Fehldrucke dabei sein können. Es war als glücklicherweise kein Supergau zu eingetreten.

Rund um Dresden

Sofern Sie innerhalb Dresdens schon alles gesehen und erkundet haben, sollten Sie vielleicht einmal die Umgebung der Landeshauptstadt in Augenschein nehmen. Wir haben hierzu einige Attraktionen und Schönheiten rund um Dresden im Folgenden für Sie zusammen gestellt.

Bastei - Foto: ar

Nur 45km östlich von Dresden liegt der Nationalpark Sächsische Schweiz, welcher mit seinen mächtigen Tafelbergen, genau so wie mit filigranen Felsnadeln beeindruckt. Kilometerweise gut ausgebaute Wanderwege laden zu Streifzügen ein, wobei sich der geneigte Besucher die spektakulärsten Ausblicke, z. B. von der Schrammsteinkette, im Schweiße seines Angesichts erarbeiten muss. Eines der beliebtesten Ziele ist die Bastei, ein Schluchtenlabyrinth oberhalb der Elbe mit seiner gemauerten Basteibrücke und der begehbaren Felsenburg Neurathen.

Wuchtig in ihrer Erscheinung thront die Festung Königsstein auf dem gleichnamigen Berg 250m über dem Elbtal. Im Jahre 1241 erstmals urkundlich als Burg des böhmischen Königs erwähnt, gehört sie erst seit 1459 zu Sachsen. Durch ständige Nutzung ist die Festung bis heute als nahezu eigene Stadt erhalten, die 22 Gebäude sind allerdings nur durch ein einziges Tor zu erreichen, alle anderen Eingänge sind zugemauert.
Leichtigkeit und Eleganz dagegen prägen das Bild des Renaissanceschlosses Pillnitz, welches August der Starke 1706 seiner Mätresse, Gräfin Cosel, zum Geschenk machte. Nicht nur der Schlosspark mit seinen verschieden gestalteten Teilen lohnt einen Besuch, sondern auch die Ausstellungen im Berg- und Wasserpalais erfreuen Auge und Ohr. Denn zu den gezeigten Stücken gehört auch eine Sammlung historischer Musikinstrumente, auf denen regelmäßig Konzerte gegeben werden.

Schloss Pillnitz - Foto: ar

Schloss Pillnitz Foto: ar

Nordwestlich von Dresden lädt das kurfürstliche Jagd- und Lustschloss Moritzburg zu einem Besuch des Barockmuseums und ausgedehnten Spaziergängen durch Schloss- und Waldpark ein. Der in den Farben Ocker und Weiß strahlende Bau wurde 1736 fertig gestellt. Sein Inneres birgt eine Sammlung wunderschönen Kunsthandwerks des 16. – 18. Jahrhunderts von prächtigen Kutschen bis hin zu feinstem Porzellan.
Nördlich des Schlosses liegt ein kleiner, nach französischer Art gestalteter Garten, ihn umgeben der Waldpark und das Moritzburger Teichgebiet. Hier lassen sich, in den künstlich angelegten Teichen nicht nur eine der Delikatessen für die fürstliche Tafel Augusts, nämlich Karpfen, sondern auch eine beachtliche Menge verschiedener Vogelarten entdecken.
Über 1000 Jahre Geschichte bietet das nur 26km nordwestlich liegende Meißen, die „Wiege Sachsens“ genannt. In aller Welt bekannt und geschätzt sind die Erzeugnisse der Meißner Porzellanmanufaktur. Die schon 929 gegründete Albrechtsburg ist einer der schönsten gotischen Profanbauten, sie besteht in ihrer heutigen Form aber erst seit ca. 1520. Auch der frühgotische Dom dessen Türme allerdings erst Anfang des 20 Jahrhunderts errichtet wurden lohnt einen Besuch. Und nach so einem ausgedehnten Kulturprogramm empfiehlt es sich den Abend bei einem Glas sächsischen Weines in einer der vielen kleinen Gaststätten ausklingen zu lassen.

Bei all Ihren Erkundungen wünschen wir viel Vergnügen!

„Es geht ja nicht darum gemütlich Pause zu machen“

Katarina Barthel. Foto: ak

Deshalb ist das Hauptgenuss- und Motivationsmittel von Katharina Barthel der Pulverkakao aus dem Automaten im Blauen Haus. Bei dessen Geschmack fängt man dann wohl lieber freiwillig an zu arbeiten. Zuhause beginnt der Tag, mangels Kaffeemaschine mit einem Pfefferminztee - auch der weckt auf. Und ein wacher Geist und gutes Organisationstalent sind nötig für die Betreuung der Sonderveranstaltungen, die sie zusammen mit Christina Fischer übernommen hat. Da muss man sich schon mal ein paar zusätzliche Mitarbeiter aus den Rippen schneiden, wenn das BKA kurzfristig erklärt, jeder Besucher möge am Eingang der Semperoper bitte seinen Personalausweis vorzeigen, zusätzlich zu der Eintrittskarte zur Eröffnungsveranstaltung: Reine Formsache natürlich.
Alle Formalitäten für die Zeit nach dem Historikertag hat Katharina auch schon erledigt. Nach Münster zieht es sie, das Fahrrad wartet schon und an den sprichwörtlichen westfälischen Dickkopf wird sie sich gewöhnen: Wer den Automatenkakao überlebt, den können schließlich nicht einmal Töttchen, Panhas und andere Spezialitäten der traditionellen Westfälischen Küche schocken.

„Das heute ist nur die Ruhe vor dem Sturm“

Christina Fischer. Foto: ak

„First come, first served“, beschreibt Christina Fischer das Auswahlverfahren, nach dem die Stellplätze für die Verlagsausstellung vergeben wurden. Prinzipiell ganz einfach. Und mit einem netten Lächeln und souveräner Freundlichkeit meistert sie auch Situationen, in denen es mal stressig wird. Wenn sich zum Beispiel ein Verlag erst Wochen nach der Anmeldefrist entscheidet, doch im HSZ präsent sein zu wollen.
Auch ihr zweites Arbeitsgebiet, die Sonderveranstaltungen in der Semperoper und der Kreuzkirche, was sie Hand in Hand mit Katharina Barthel managt, hat ihr interessante Einsichten gewährt. Unter anderem, dass, ganz den gängigen Klischees folgend, sich große Männer in schwarzen Anzügen um die Sicherheit unseres Staatsoberhauptes kümmern. Und dass man sich bei so hohem Besuch um viel mehr kleine und große Kleinigkeiten kümmern muss, als man so ahnt. Aber wenn dann auch die letzte Brötchenbestellung für die studentischen Hilfskräfte in trockenen Tüchern ist, kann man sich ja mit einer leckeren Tafel Marzipanschokolade belohnen. Oder zwei, oder drei…

“Wir warten auf Abholung”

Ein Taschenberg wartet auf Abholung. Foto: ka

Auswertung der Taschen

Ungleiche Inhalte führten zu regen Tauschgeschäften. Foto:pd

Ruhe vor dem Sturm

Am frühen Morgen des 30. September an der Garderobe. Foto: pd

“Ungleiche Nachbarn?”

Der Begriff der „ungleichen Nachbarn“, den Hans Mommsen und Jiří Kořalka in Zusammenhang mit den nationalen Emanzipationsprozessen der Deutschen, Tschechen und Slowaken verwendeten, dient der im Rahmen des 35. Tages der Landesgeschichte stattfindenden Sektion als Motto. Hinzugefügt wurde ein kritisches Fragezeichen, das auf die in der aktuellen Forschung differenzierteren Ergebnisse hinweist. Lange Zeit hätten nationale Sichtweisen in dem Forschungsbereich dominiert.

Geleitet von Frau Dr. Martina Schattkowsky und Herrn Dr. Petr Lozoviuk aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden (ISGV), verfolgen die Vortragenden vom Spätmittelalter bis in das 20. Jahrhundert Fragen der böhmisch-sächsischen bzw. tschechisch-deutschen Nachbarschaft. Dabei wird, gemäß der neuen Lesart, von einem Grenzraum ausgegangen, der weniger eine Linie darstellt, als vielmehr fließende Übergänge sowie indifferente Zonen in sich birgt und sich darin  gewissermaßen „Raumordnungssysteme überlappen“. Betrachtet werden vor allem vermeintliche oder tatsächliche Asymmentrien auf konfessioneller, politischer, alltagskultureller, agrarhistorischer und historiografischer Ebene.
Petr Lozoviuks Ansatz fällt gewissermaßen etwas aus dem Rahmen der historischen Betrachtungen seiner Kollegen. Als Ethnograf widmet er sich in seinem Vortrag vor allem der deutschen und tschechischen Volkskunde der Zwischenkriegszeit. Dabei werde er der Frage nachgehen, inwiefern die deutsche und tschechische Volkskunde dazu beigetragen hat, dass zwischen Tschechen und Deutschböhmen eine kulturell-distinktive Trennlinie gesehen wurde.

Die Sektion findet morgen, am Mittwoch dem 1. Oktober von 9 Uhr 15 bis 13 Uhr im Raum 101 statt.