Archive for the 'Historikertag-Team' Category

Ein leerer Bauch tagt nicht gern

Catering - Bild: bp

Catering - Bild: bp

Deshalb sorgt das Cateringteam des Studentenwerks Dresden im Erdgeschoss des HSZ mit seinem Angebot an kleinen Snacks und Getränken auf dem Historikertag für das leibliche Wohl der Kongressgäste. Gerade zwischen den Sektionen ist der Andrang sehr groß und ein schneller Kaffee, ein Stück Kuchen oder ein belegtes Brötchen zur Stärkung bringt den Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht. Till Hieronymus, Student der Wasserwirtschaft im 5. Semester, arbeitet hier täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr und verdient sich somit etwas zum Studium dazu. Bis jetzt sei alles glatt gelaufen, meint er, nur ab und an wird der Kaffee knapp, aber dann folgt natürlich umgehend Nachschub.

Zwischen Orient und Okzident

Das Thema des Historikertages “Ungleichheiten” wurde in der heutigen Sektion “Transkulturelle Vergleiche zwischen Ost und West” in Bezug auf die beiden Religionen Christentum und Islam sowie deren kulturelle Verschiedenheit hin diskutiert.

Das Programm wurde eingeleitet durch Wolfram Drews (Köln, Bonn), dessen Publikation mit dem Titel “Die Karolinger und die Abbasiden von Bagdad” (Berlin 2009) zu Beginn kurz angerissen und daraufhin die Herrscherdynastien und Legitimationsstrategien im frühen Mittelalter vorgestellt wurden. Gerade die Herrschaftslegitimation Karls des Großen im Karolingerreich bezeugt eindrucksvoll das sakral legitimierte Herrschertum sowie die enge Beziehung zwischen Papsttum und Kaiser im 8. Jahrhundert. Im Morgenland des 9. Jahrhunderts versuchten die Kalifen dasselbe umzusetzen, doch aufgrund fehlender normativer Religionsformen scheiterte ihr Vorhaben.

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„Es geht ja nicht darum gemütlich Pause zu machen“

Katarina Barthel. Foto: ak

Deshalb ist das Hauptgenuss- und Motivationsmittel von Katharina Barthel der Pulverkakao aus dem Automaten im Blauen Haus. Bei dessen Geschmack fängt man dann wohl lieber freiwillig an zu arbeiten. Zuhause beginnt der Tag, mangels Kaffeemaschine mit einem Pfefferminztee - auch der weckt auf. Und ein wacher Geist und gutes Organisationstalent sind nötig für die Betreuung der Sonderveranstaltungen, die sie zusammen mit Christina Fischer übernommen hat. Da muss man sich schon mal ein paar zusätzliche Mitarbeiter aus den Rippen schneiden, wenn das BKA kurzfristig erklärt, jeder Besucher möge am Eingang der Semperoper bitte seinen Personalausweis vorzeigen, zusätzlich zu der Eintrittskarte zur Eröffnungsveranstaltung: Reine Formsache natürlich.
Alle Formalitäten für die Zeit nach dem Historikertag hat Katharina auch schon erledigt. Nach Münster zieht es sie, das Fahrrad wartet schon und an den sprichwörtlichen westfälischen Dickkopf wird sie sich gewöhnen: Wer den Automatenkakao überlebt, den können schließlich nicht einmal Töttchen, Panhas und andere Spezialitäten der traditionellen Westfälischen Küche schocken.

„Das heute ist nur die Ruhe vor dem Sturm“

Christina Fischer. Foto: ak

„First come, first served“, beschreibt Christina Fischer das Auswahlverfahren, nach dem die Stellplätze für die Verlagsausstellung vergeben wurden. Prinzipiell ganz einfach. Und mit einem netten Lächeln und souveräner Freundlichkeit meistert sie auch Situationen, in denen es mal stressig wird. Wenn sich zum Beispiel ein Verlag erst Wochen nach der Anmeldefrist entscheidet, doch im HSZ präsent sein zu wollen.
Auch ihr zweites Arbeitsgebiet, die Sonderveranstaltungen in der Semperoper und der Kreuzkirche, was sie Hand in Hand mit Katharina Barthel managt, hat ihr interessante Einsichten gewährt. Unter anderem, dass, ganz den gängigen Klischees folgend, sich große Männer in schwarzen Anzügen um die Sicherheit unseres Staatsoberhauptes kümmern. Und dass man sich bei so hohem Besuch um viel mehr kleine und große Kleinigkeiten kümmern muss, als man so ahnt. Aber wenn dann auch die letzte Brötchenbestellung für die studentischen Hilfskräfte in trockenen Tüchern ist, kann man sich ja mit einer leckeren Tafel Marzipanschokolade belohnen. Oder zwei, oder drei…

Auswertung der Taschen

Ungleiche Inhalte führten zu regen Tauschgeschäften. Foto:pd

Als die Taschen fliegen lernten…

Fotos: ak

Montag, 29. September 2008. Noch hat der Historikertag nicht offiziell begonnen. Dennoch gleicht das HSZ einem Bienenstock. Das Anmeldungsteam probt den Ernstfall, bzw. den Einfall der geschichtsträchtigen Massen, das Tagungsbüro fürchtet den Ausfall, nämlich den der internen Handys, und beschließt, im Notfall muss die Raumbetreuung eben sprinten. Was sind schon drei Stockwerke? Und überhaupt schadet ein wenig sportliche Betätigung den angehenden Historikern ganz bestimmt nicht - am Schreibtisch oder in der Bibliothek können sie noch lange genug sitzen. Und da ein gutes Fitness-Studio mit locker 40 Euro im Monat zu Buche schlägt, was für den studentischen Haushalt meist inakzeptabel ist, eröffnete das fürsorgliche Organisationsteam des Histiorikertages seinen Studentischen Hilfskräften die Möglichkeit, sich optimal auf die anstrengende Kongresswoche vorzubereiten: Kraft- und Koordinationstraining für die Schulter- und Rückenmuskulatur. Um wenigstens ein wenig in unserem Metier zu bleiben, wurden nicht Hanteln, sondern Papier gestemmt - wohl verpackt. Die liebevoll gepackten Kongresstaschen lagerten im Fritz-Förster-Bau und sollten nun schnellstmöglich ihren endgültigen Bestimmungsort im HSZ erreichen, bevor sie ab morgen an die Teilnehmer des Historikertages weitergegeben werden. Ungefähr 2000 Stück, jede 2,5 kg schwer. Gemessen. Gefühlt waren es spätestens nach der 500. deutlich mehr. Und im Laufe des Tages hatten die Helfer die einmalige Möglichkeit, so gut wie jede einzelne der Taschen persönlich kennen zu lernen. Die beste Methode, der Flaschenhalssituation an der Tür zum Taschenlager auszuweichen, war nämlich eine Kette zu bilden. Was auch erstaunlich gut klappte. Allerdings waren einige Stellen auf dem Weg zum Auto oder auch ins HSZ etwas dünner mit Menschen besetzt, so dass die Taschen einen Teil der Strecke auf dem Luftweg zurücklegen mussten. Es hat ihnen nicht geschadet. Zumindest denen nicht, bei denen die Landung in den erwartungsvollen Armen klappte. Was immerhin bei einer beruhigend hohen Anzahl der Fall war. Die Übrigen gaben immerhin noch Anlass zu schallendem Gelächter, wenn derjenige, der nicht gefangen hatte, schnellstmöglich versuchte, seine Füße vor der stürzenden Tasche in Sicherheit zu bringen. Stundelang wurde so Tasche für Tasche vom Lager über den Flur, durch die Vorhalle des Fritz-Förster-Baus, zum Auto gehoben. Das Team arbeitete wortwörtlich Hand in Hand. Nach einem kurzen Intermezzo auf 4 Rädern, dann vom Auto in den Flur des HSZ, bis in den späten Nachmittag. Nahezu feierlich ward dann die Ankunft des letzten schwarzen Bündels zelebriert. Sorgfältig abgelegt auf dem mehrere Kubikmeter fassenden Stapel. Ein kurzes Atem anhalten, rutscht es oder rutscht es nicht?
Es hielt und die Spannung löste sich in einem kurzen Applaus. Feierabend! Oder doch nicht? “Leute, die können hier nicht liegen bleiben, der Hausmeister sagt, dass geht wegen des Feuerschutzes nicht” - entsetztes Schweigen. Und ein spitzbübisches Grinsen. “Reingelegt.” Auf dem Weg nach Hause zeichnete sich schon das erste Stadium beginnenden Muskelkaters ab. Und wenn irgend jemand der Beteiligten heute Nacht im Schlaf sprechen sollte, könnte das durchaus ein anfeuerndes “flieg, Tasche, flieg” sein.

“Essen und Reden? Gern, viel und schnell”

Bis in die dünnsten Kapillaren des deutschen Bildungspluralismus vorzudringen hatte Bernhard Steinbrecher eigentlich nicht erwartet, als er im April als Praktikant beim Historikertag anfing. Ob und unter welchen Umständen, in welchem Bundesland die Teilnahme am Historikertag als Fortbildung anerkannt wird, war ein Stück weit die Gretchenfrage, die der wortgewaltige und –gewandte Lehramtsstudent, der sich um das Schüler und Studentenprogramm kümmert, beantworten musste. Worunter auch die Aufgabe fiel, günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Studierende zu organisieren, die mit Luftmatratze und Schlafsack zufrieden sind. Dumm nur, wenn dann fest eingeplante Quartiere wegfallen, weil der Studentenclub wegen Lärmbelästigung geschlossen wird. Und das seltsamerweise noch vor dem Historikertag…Aber Not macht erfinderisch und Zeitdruck kreativ, so dass im Endeffekt alle ihr müdes Haupt werden betten können.
Über alle weiteren Hindernisse, die den anreisenden Studierenden auf dem Weg zwischen Hörsaal und Kopfkissen begegnen könnten, denkt Bernhard liebend gern während einer ausgedehnten Mittagspause nach. In der er genau so leidenschaftlich gerne gut und schnell isst, wie er redet.

Die Spannung steigt…

Claudia Fugmann. Foto: bw

Ein Blick auf den Kalender und die Anspannung wächst. In wenigen Tagen beginnt der 47. Deutsche Historikertag in Dresden und Claudia Fugmann zeigt sich gespannt auf das bevorstehende Großereignis. Insbesondere für Schüler wurden interessante und lehrplangerechte Sektionen und Vorträge vorbereitet. Nun zeigen sich die Organisatoren erwartungsvoll, wie das Programm von den Schülern und Schülerinnen aufgenommen wird und Claudia hofft, dass alles deren Vorstellungen entspricht.

Damit dies jedoch auch eintritt, wurde lange geplant, denn schließlich werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Seit Mai diesen Jahres ist sie neben Bernhard Steinbrecher für die Planung und Durchführung des Schüler- und Studentenprogramms verantwortlich. Nebenbei kümmert sie sich noch um finanzielle Dinge, wie die Reisekostenerstattung der Auslandsreferenten. Neben zahlreichen deutschen und tschechischen Historikern, so verrät sie, werden nämlich auch Vortragsreferenten aus den USA, der Schweiz, Italien und Großbritannien erwartet, die zusätzlich das ohnehin vielfältige Programm ergänzen.

Dass ein gutes Buch neue und spannende Welten eröffnet, weiß auch Claudia. Man erfährt mehr über andere Menschen, das aktuelle Zeitgeschehen und über Geschichte. Für ihre Hochschulausbildung ist dies besonders förderlich, denn Claudia studiert im zehnten Semester Alte Geschichte an der Technischen Universität Dresden.

Das Image von Geschichte aufpolieren…

Bernhard Steinbrecher. Foto: bw

Faszination, Antipathie, Begeisterung, Lebendigkeit oder pure Langeweile – bei Geschichte gehen die Meinungen weit auseinander und man fühlt sich zumeist an den trockenen Geschichtsunterricht zurückerinnert. Doch für Bernhard Steinbrecher ist Geschichte durchaus spannende Materie, welche sich mit hochaktuellen Fragen und Forschungsergebnissen beschäftigt. Seit April diesen Jahres gehört er dem Historikertag-Team an. In seinem Aufgabenbereich der Schüler- und Studentenbetreuung arbeitet er eigenverantwortlich an der Planung des Schülerkonzepts und steht jederzeit für alle Rückfragen von Schülern, Studenten und Lehrern zur Verfügung.

Mit der ruhigen Atmosphäre im Team dürfte es jedoch bald vorbei sein, denn je näher der Termin des Historikertages heranrückt, desto mehr wächst die Anspannung, schließlich haben sich bereits 250 Schüler angekündigt. Dass sich die Zahl der Anmeldungen noch erhöhen wird, ist die große Erwartung aller Beteiligten. So oder so verspricht er, können die Teilnehmer mit einem spannenden und unterhaltsamen Schülerprogramm rechnen, welches womöglich neue Sichtweisen auf bekannte geschichtliche Ereignisse gewähren wird. Besonders stolz ist er auf die Teilnahme einer deutschen Schule in Prag, ein sichtbares Zeichen für die gute Zusammenarbeit der Schülerschaft Deutschlands und dem Nachbarland, der Tschechischen Republik.

Der Historikertag eröffnet gute Möglichkeiten, das Interesse und die Akzeptanz für geschichtliche Themen zu wecken. Dresden bietet zudem ein attraktives Umfeld zum Leben und Studieren. Daher hofft er, dass sich unter den Teilnehmern auch zahlreiche Studieninteressierte für das Fach Geschichte befinden.

Schließlich muss er es wissen: Er studiert im neunten Semester Lehramt Geschichte und Mathematik und hat bereits zwei Geschichts-Arbeitsgemeinschaften an Dresdner Schulen geleitet und steht somit ständig in Kontakt mit Schülern.

Ausstellungseröffnung “Sonderzüge in den Tod”

Foto: cm

Am 29. September wird die Wanderausstellung der Deutschen Bahn „Sonderzüge in den Tod – Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“ im Bahnhof Dresden-Neustadt Station machen. Dessen Güterbahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Ausgangsort für Deportationszüge nach Auschwitz-Birkenau. Diese Ausstellung, die bereits in Berlin und Frankfurt am Main auf viel positive Resonanz stieß, soll das Gedenken an die Opfer mit fundierten Informationen zu den Geschehnissen verbinden. Das Konzept der Wanderausstellung bilden zum einen Beiträge des Museums der Deutschen Bahn in Nürnberg, zum anderen Bilder und Biografien von jüdischen Kindern, für die die Autoren Serge und Beate Klarsfeld verantwortlich sind. Als Besonderheit gelten die vielen detaillierten Zeitzeugenberichte, so unter anderem von Rudolf Vrba, der aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau fliehen konnte.

Einen ausführlichen Beitrag mit Stimmen vom Eröffnungsabend finden Sie am 01. Oktober in der Zeitung zum Historikertag.