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„Prekäres Arrangement auf beiden Seiten“

Nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt sich ihrer Vergangenheit während des Dritten Reichs.

Prof. Matthias Kleiner- Foto: cm

Mit der Wanderausstellung, die gestern Abend in der Sächsischen Staats-, Universitäts- und Landesbibliothek (SLUB) eröffnet wurde, bekennt sich die DFG zu der Unterstützung der damaligen Forschungen zum „Generalplan Ost“. „Da die DFG – damals noch die Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung – von ihrer Grundeinstellung sehr konservativ und angepasst war, kann man im Nachhinein von einem prekären Arrangement auf beiden Seiten sprechen“, erklärte Prof. Matthias Kleiner, Präsident der DFG. Im nächsten Satz räumte er ein, dass keines der damaligen Mitglieder Widerstand leistete, als nach dem 7. April 1933 keiner der jüdischen Mitarbeiter und Forscherkollegen mehr an seinem Arbeitsplatz erschien.

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Aus Vergangenem lernen

Es gibt nur wenige Institutionen, Unternehmen oder Einrichtungen, die sich heute umfassend mit ihrer Geschichte bezüglich der damaligen Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten auseinandersetzen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jedoch stellt sich ihrer Verantwortung. Im Rahmen des Deutschen Historikertages wird am 1. Oktober 2008 um 18.15 Uhr im Vortragssaal der Sächsischen Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) die DFG -Wanderausstellung „Wissenschaft, Planung, Vertreibung – der Generalplan Ost durch die Nationalsozialisten“ nun auch in Dresden eröffnet.

Grundlage dieser Ausstellung war das im Jahr 2000 ins Leben gerufene und seit 2006 in die Tat umgesetzte Forschungsprojekt der DFG, seine Geschichte zwischen 1920 und 1970, vor allem in Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten, kritisch aufzuarbeiten und damit die damalige Verbindung von Wissenschaft, Forschung und Politik aufzuzeigen.

Eingeleitet wird die Veranstaltung durch Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Anschließend wird Prof. Dr. Ulrich Herbert von der Universität Freiburg, der neben Prof. Dr. Rüdiger vom Bruch (Berlin) die Generalleitung der 20 Einzelprojekte innehatte, durch seinen Eröffnungsvortrag in die Ausstellungsthematik einführen. Noch bis zum 29.10.2008 wird die Ausstellung in Dresden zu sehen sein.

Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung wird es in der Kongresszeitung des Historikertages geben.

„Wir bräuchten eine Coca Cola- Werbung…“

Foto: cm

Christoph Wingender. Foto: cm

Das zumindest meint Christoph Wingender, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Hygiene-Museum. Das DHM ist nämlich trotz seines Namens, der noch an die Zeit erinnert, als man hier in erster Linie über Körperpflege und gesunde Ernährung belehrt wurde, ein Ort, an dem lebendige, aktuelle und interdisziplinäre Themen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft aufgegriffen werden. Die Tradition des Hauses wird in der Dauerausstellung fortgeführt, während die wechselnden Sonderausstellungen eine Vielfalt an unterschiedlichen Themen bieten und damit das Gesundheitsimage des Hauses hinter sich lassen wollen.
Im Zuge des 47. Deutschen Historikertages in Dresden lockt das Hygiene-Museum nun die Tagungsteilnehmer mit der einmaligen Möglichkeit, in Verbindung mit der Eintrittskarte zum Kongress auch die derzeit dort angebotenen Ausstellungen kostenlos zu besuchen.
Wer sich für die aktuelle Klimadebatte interessiert, wird in der Ausstellung „2°- Das Wetter, der Mensch und sein Klima“ fündig, allen anderen sei die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ empfohlen. Die hier gezeigten Exponate laden zum entdecken, lernen und staunen ein und offenbaren die Welt des Wissens über den Menschen, seine Gesundheit und seinen Körper.

Abenteuer Mensch. Foto: cm

Abenteuer Mensch. Foto: cm

Und wem nach all den anstrengenden Vorträgen des Historikertages nach leichterer Kost ist, dem rät Christoph Wingender zur Ausstellung „Glück- welches Glück“: „…und sei mal’ n bisschen happy“.

Ausstellungseröffnung “Sonderzüge in den Tod”

Foto: cm

Am 29. September wird die Wanderausstellung der Deutschen Bahn „Sonderzüge in den Tod – Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“ im Bahnhof Dresden-Neustadt Station machen. Dessen Güterbahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Ausgangsort für Deportationszüge nach Auschwitz-Birkenau. Diese Ausstellung, die bereits in Berlin und Frankfurt am Main auf viel positive Resonanz stieß, soll das Gedenken an die Opfer mit fundierten Informationen zu den Geschehnissen verbinden. Das Konzept der Wanderausstellung bilden zum einen Beiträge des Museums der Deutschen Bahn in Nürnberg, zum anderen Bilder und Biografien von jüdischen Kindern, für die die Autoren Serge und Beate Klarsfeld verantwortlich sind. Als Besonderheit gelten die vielen detaillierten Zeitzeugenberichte, so unter anderem von Rudolf Vrba, der aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau fliehen konnte.

Einen ausführlichen Beitrag mit Stimmen vom Eröffnungsabend finden Sie am 01. Oktober in der Zeitung zum Historikertag.