Tag Archive for '47.Deutscher Historikertag'

Bleibt im vatikanischen Geheimarchiv vieles zu geheim?

“Dan Browns Illuminati zeigt ein so völlig falsches Bild vom vatikanischen Archiv“, so Michael Matheus, „dass man sich fragt, ob Brown den Unterschied zwischen einer Bibliothek und einem Archiv kennt“. Solche Romane verstärken die Mythen, die sich um das vatikanische Archiv ranken. Nur weil an der Eingangstür „secreta“ steht, denkt jeder, es handle sich um einen geheimen Ort. Doch „secreta“ bedeutet hier schlicht und ergreifend „privat“.

Mit diesen Worten ist Matheus ein guter Einstieg in diese Sektion gelungen. Eine Sektion, die auf die Bedeutung kritischer Aufarbeitung von Quellen hinweisen will. Denn ohne Editionen keine Geschichtswissenschaft.

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Die Gespielen der Infantin

Maaike van Rije, Foto: jk

Es wird viel gesprochen dieser Tage und viele Informationen werden verbal gestreut. Da sind PowerPointPräsentationen eine Abwechslung und Auflockerung. Doch richtig gut wird es, wenn ein Vortrag reich bebildert ist. So wie der von der Kunsthistorikerin Maaike van Rije, die sich dem Thema “Die Gespielen der Infantin. Darstellung von kleinwüchsigen Menschen in der bildenen Kunst” innerhalb der Sektion “dis/ability in history” widmete. Sie zeigte an ausgewählten Bildern, wie die Gesellschaft mit Kleinwüchsigen in der jeweiligen Zeit umgegangen ist. Wie selbstverständlich ihre Anwesendheit war und wie später deren Gegenwart als zufällig und belanglos dargestellt wurde.

Es war ein wirklich bewegender und bereichernder Vortrag, der nicht an Interpretationen und kritischen Betrachtungen sparte zu einem Thema, welches so selten besprochen wird.