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Ein Klotz mit Charme - die Neue Synagoge

Foto: cp

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Am Rande der Dresdner Altstadt, zwischen Carolabrücke und Brühlscher Terasse erhebt sich ein Gebäude, das wohl die wenigsten auf Anhieb als Synagoge identifizieren würden. Genau hier stand bis 1938 das alte Gotteshaus, erbaut von Gottfried Semper. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente lange Jahre eine Übergangssynagoge auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Fiedlerstraße als Gotteshaus. Erst 2001, genau 60 Jahre nach der Zerstörung des Semperschen Baus, konnte die jüdische Gemeinde Dresdens die neue Synagoge einweihen.

6000 Besucher warteten am ersten Tag der offenen Tür darauf, einen Blick in das Gebäude werfen zu können. Gerechnet hatte man mit 1200. Dieses große Interesse ist bis heute symptomatisch für die Neue Synagoge.  Zum einen liegt das an der sehr zentralen Lage des Gebäudes. Zum anderen an der markanten Architektur, die 2002 den Preis als bestes europäisches Gebäude erhielt. Das von Gegnern als “Klotz” verunglimpfte Bauwerk, nutzt den schmalen Platz optimal aus. Die auffällige Drehung, geschuldet an die notwendige Ostausrichtung, setzt sich im Inneren durch eine einzigartige Konstruktion aus Metallgewebe fort. An der Eingangstür erinnert das einzig verbliebene Originalteil an die alte Sempersche Synagoge. Ein Davidstern, den ein Feuerwehrmann 1938 aus dem brennenden Gebäude rettete.

Die Neue Synagoge hat heute, sieben Jahre nach der Fertigstellung, einen festen Platz in der historischen Dresdner Altstadt. Die kritischen Stimmen haben sich gelegt. Lassen auch Sie sich von diesem einzigartigen, symbolträchtigen Klotz verzaubern. Die Führung findet am 02. Oktober zwischen 14 und 15.30 Uhr statt. Der Treffpunkt ist am Hasenberg 1. Die Kosten betragen 4 Euro.