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Das Image von Geschichte aufpolieren…

Bernhard Steinbrecher. Foto: bw

Faszination, Antipathie, Begeisterung, Lebendigkeit oder pure Langeweile – bei Geschichte gehen die Meinungen weit auseinander und man fühlt sich zumeist an den trockenen Geschichtsunterricht zurückerinnert. Doch für Bernhard Steinbrecher ist Geschichte durchaus spannende Materie, welche sich mit hochaktuellen Fragen und Forschungsergebnissen beschäftigt. Seit April diesen Jahres gehört er dem Historikertag-Team an. In seinem Aufgabenbereich der Schüler- und Studentenbetreuung arbeitet er eigenverantwortlich an der Planung des Schülerkonzepts und steht jederzeit für alle Rückfragen von Schülern, Studenten und Lehrern zur Verfügung.

Mit der ruhigen Atmosphäre im Team dürfte es jedoch bald vorbei sein, denn je näher der Termin des Historikertages heranrückt, desto mehr wächst die Anspannung, schließlich haben sich bereits 250 Schüler angekündigt. Dass sich die Zahl der Anmeldungen noch erhöhen wird, ist die große Erwartung aller Beteiligten. So oder so verspricht er, können die Teilnehmer mit einem spannenden und unterhaltsamen Schülerprogramm rechnen, welches womöglich neue Sichtweisen auf bekannte geschichtliche Ereignisse gewähren wird. Besonders stolz ist er auf die Teilnahme einer deutschen Schule in Prag, ein sichtbares Zeichen für die gute Zusammenarbeit der Schülerschaft Deutschlands und dem Nachbarland, der Tschechischen Republik.

Der Historikertag eröffnet gute Möglichkeiten, das Interesse und die Akzeptanz für geschichtliche Themen zu wecken. Dresden bietet zudem ein attraktives Umfeld zum Leben und Studieren. Daher hofft er, dass sich unter den Teilnehmern auch zahlreiche Studieninteressierte für das Fach Geschichte befinden.

Schließlich muss er es wissen: Er studiert im neunten Semester Lehramt Geschichte und Mathematik und hat bereits zwei Geschichts-Arbeitsgemeinschaften an Dresdner Schulen geleitet und steht somit ständig in Kontakt mit Schülern.

Liegt Europa in Australien?

Bildquelle: Wikipedia Montage: bw

Neben zahlreichen Historikern und Geschichtslehrern werden zu Europas größtem geisteswissenschaftlichen Kongress auch viele Schüler aus ganz Deutschland erwartet. Diese werden die Möglichkeit haben, in Dresden die neuesten Erkenntnisse aus der Geschichtswissenschaft zu erfahren und darüber zu diskutieren. Schulklassen können sowohl in Begleitung ihrer Lehrer, als auch unabhängig von ihrer Schule am Historikertag teilnehmen. Für Schülerzeitungsredakteure bietet sich zugleich die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen des Organisationsteams zu sprechen und das ein oder andere Interview zu führen. Auf zeitliche und schülergerechte Gestaltung der einzelnen 45minütigen Vorträge wurde Wert gelegt.

„Liegt Europa in Australien“ ist ein Vortrag dieser Art. Geeignet für Schüler der Sekundarstufe I und II, versucht sich diese Lehrveranstaltung der sehr leidenschaftlichen Debatte australischer Politiker, Journalisten und Wissenschaftler um das australische Selbstverständnis zu nähern. Zwischen 1850 und 1950 bestand die Mehrheit der australischen Einwohner aus Briten, seit den 1950er Jahren war es zudem ein beliebtes Einwanderungsland des nichtenglischsprachigen Europas und Asiens. Was war Australien nun? Britisch? Europäisch? Asiatisch? Australisch? Prof. Dr. Ewald Frie von der Universität Trier wird die Antwort auf die Frage am 2. Oktober 2008 geben.

Wie lebten Bauern, Könige oder Fürsten im Mittelalter? Einen Einblick in die Lebensweise und Bedingungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gewährt der Vortrag „Grundherrschaft und bäuerliche Lebensbedingungen im Mittelalter” am 1. Oktober für die Klassenstufe 10 und Sekundarstufe II.

An beiden Tagen geht es auch im übrigen Programm heiß her. Die Kongressteilnehmer erwartet ein weitgefächertes Programm in allen Sektionen, die mit einem vielseitigen Angebot aufwarten. Am Mittwoch wird zum Beispiel bereits in den Vormittagstunden über „Ungleichheiten in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ oder gegen Nachmittag über die historische Zäsur 1989/90 debattiert, bevor am nächsten Tag unter anderem ein Meinungsaustausch zu den Problemen der wachsenden Globalisierung stattfinden wird.

Kurzzusammenfassungen der Vorträge sind bereits im Vorfeld auf der Homepage des Historikertages zu finden. Das Organisationsteam des Historikertages verspricht nicht nur für Schüler sondern auch für alle anderen Besucher ein spannendes und abwechslungsreiches Programm.

Die Leidenschaft für Geschichte wecken

Geschichtsunterricht war und ist obligatorisch für alle, die eine Schule besuchen. Dass er gut sein muss, steht nirgendwo. Doch gerade anschaulich und spannend gemachter Unterricht kann frühzeitig die Leidenschaft für dieses Fach wecken und die Saat für künftige Historikergenerationen legen. Hauptverantwortung für die Güte des Unterrichts tragen die Geschichtslehrer. Deren einzige deutsche Interessenvertretung, der “Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V.” (VGD), hält am 30. September auf dem Historikertag eine Mitgliederversammlung ab.

Als Mitveranstalter des Historikertages gestaltet der VGD zudem fünf Sektionen. Dabei dreht sich alles um Geschichte, aber nicht ausschließlich um Unterricht. Der Block “Reflektiertes Geschichtsbewusstsein als Ziel?” unter Leitung von Klaus Fieberg beleuchtet die Rolle der Medien bei der Vermittlung von Geschichte. Denn die Balance zwischen erwünschter Breitenwirkung und kritischem Geschichtsbewusstsein ist schwierig zu halten. Museen, Presse, Guido Knopp als Vertreter der Zunft des unter Historikern umstrittenen Geschichtsfernsehens und natürlich das Internet als Medium für Geschichte werden kritisch betrachtet. Mit dabei: der Direktor des Historischen Museums Berlin, Prof. Dr. Hans Ottomeyer und Dr. Volker Ulrich von der ZEIT. Zu hören am Freitag, 03. Oktober, ab 15.15 Uhr im Hörsaal 01 des Hörsaalzentrums.

Sämtliche Sektionen des VGD sind im Programmheft nachlesbar. Als Mitveranstalter des Historikertages hegt der Verein natürlich bestimmte Erwartungen an diesen Kongress. Was der sächsische Ableger des VGD, der “Sächsische Geschichtslehrerverband e.V.” dazu sagt, lesen Sie in der am 01. Oktober erscheinenden Kongresszeitung.