Der 50. Deutsche Historikertag 2014 steht unter dem Motto „Gewinner und Verlierer“.Die Unterscheidung von Gewinnern und Verlierern ist seit der Antike Kernbestand der Deutung historischen Geschehens. Sowohl direkte und indirekte Auseinandersetzungen als auch historische Prozesse haben Gewinner und Verlierer, die ggf. erst in der historischen Untersuchung und im historischen Urteil als solche hervortreten. Die Rede von Gewinnern und Verlierern ist zudem immer an bestimmte Perspektiven gebunden. Den historiographischen Zuschreibungen von Sieg und Niederlage, Gewinn und Verlust steht dabei das Selbstverständnis von Akteuren gegenüber. Wie Niederlagen oder Verluste erfahren und kommuniziert werden, ist nur aus der Perspektive der betroffenen Gruppen und Individuen zu erschließen. Diskurse von Verlierern können ein notwendiges Korrektiv für eine Geschichtsschreibung sein, die mit ihrem Objektivitätsanspruch diese Perspektive nur schwer einzunehmen vermag.