Rekonstruktion von KZ-Häftlingstransporten mit Hilfe der Memorial Archives Gefangenennummern-Systematik

Maximilian Kalus (Memorial Archives)

„Memorial Archives“ ist eine internationale Forschungsplattform zu NS-Opfern. Die Datenbank erlaubt es, Cluster von Daten und Dokumenten, z.B. zu einem KZ-Häftling, zu erstellen oder Transporte zwischen Konzentrationslagern digital zu rekonstruieren. In den letzten zwölf Monaten wurden über 1 Million Seiten aufgerufen – von Nutzern und von Redakteuren, die auch selbst Daten editieren können. Die Kommunikation der Redakteure, z.B. zu einzelnen Transporten, erfolgt in der Webanwendung GitLab, die diverse Management- und Tracking-Funktionen bietet. In über sechs Jahren Entwicklungsarbeit wurden in die „Memorial Archives“ etliche smarte Tools implementiert, die es ermöglichen, Häftlingsdaten mit einer völlig neuen Effektivität zu bearbeiten und zu visualisieren. Insbesondere durch die Kombination von Namen und Gefangenennummern lassen sich Haftwege und Schicksale wesentlich schneller und präziser verifizieren, als dies bislang möglich war.

„Memorial Archives“ läuft auf einem Server-Cluster auf Linux-Ubuntu und basiert auf den NoSQL-Datenbanken MongoDB und Neo4j sowie der Volltextsuchmaschine Solr. Sämtliche Bestandteile sind maschinenlesbar, Open-Source-basiert und lizenzfrei.