Werte und Werteerziehung im Geschichtsunterricht?!
Abstract
Wenn Schülerinnen und Schüler im Unterricht Werturteile fällen, nehmen sie Bezug auf die eigenen Wertvorstellungen und Normen ihrer jeweiligen Lebenswelten. Von curricularer und schulgesetzlicher Seite sind die Werte und Normen des Grundgesetzes gemeint, auf die die Schülerinnen und Schüler in ihren Werturteilen Bezug nehmen sollen. Diese sind für die Lehrenden weder verhandel- noch relativierbar. Doch was geschieht, wenn diese den Lebenswirklichkeiten der Lernenden nur wenig entsprechen oder die Erfahrungswelten den Schülern andere, konkurrierende Werte und Wertvorstellungen bereitstellen, auf die die Lernenden dann in ihre Argumentationen Bezug nehmen? Wie können Lehrkräfte darauf reagieren? Welche Alternativen bieten Akteure der non-formalen historischen Bildung an? Welche Werte sollen und können heutzutage im modernen Geschichtsunterricht und in der historischen Bildung jungen Lernenden noch vermittelt werden, um dem Problem „gespaltener Gesellschaften“ zu begegnen? Wie sind die spezifischen Merkmale der Werturteilsbildung beschaffen und mit welchen Aufgabenformaten können sie von den Schülerinnen und Schülern eingeübt werden? Diesen Fragen werden die Vorträge nachgehen.