Spätantike und Frühmittelalter unter der Lupe aktueller Fragestellungen: Die Gesellschaft der Merowinger – eine gespaltene Gesellschaft?
Abstract
Das Langzeitvorhaben „Formulae – Litterae – Chartae“ der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg befasst sich mit einem einzigartigen Quellenkorpus zur Rechts-, Sozial- und Alltagsgeschichte des Merowingerreiches. Aus dem Studium der frühmittelalterlichen Formelsammlungen ergeben sich vielfältige Fragestellungen zur Lebenswirklichkeit der merowingischen Gesellschaft, einer Gesellschaft am Übergang von Spätantike zu Frühem Mittelalter und geprägt der Migration fränkischer Siedler und deren Integration in die gallo-romanische Lebenswelt. Die Sektion wird sich drei dieser Fragestellungen unter dem Motto „Gespaltene Gesellschaften?“ zuwenden: Institutionelle Kontinuitäten, Pluralität der Gesellschaft sowie Wertewandel.
Zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen sind ausgewählte Experten verschiedener historischer Disziplinen aus unterschiedlichen Forschungstraditionen eingeladen (Prof. Dr. Philippe Depreux (Hamburg), Prof. Dr. Alexandre Jeannin (Dijon), Prof. Dr. Charles Mériaux (Lille), Dr. Elke Nieveler (Landesmuseum Bonn), Dr. Laury Sarti (Freiburg), Prof. Dr. Sebastian Scholz (Zürich)). Mitarbeiter des Langzeitvorhabens (Dr. des. Horst Lößlein, Dr. des. Christoph Walther) werden zunächst anhand einzelner Formeln konkrete Fragestellungen präsentieren, die sodann von den Gästen in Form kurzer Statements und anschließender gemeinsamer Debatte behandelt werden.