Christine Bartlitz Michael Kaiser (Sektionsleitung)

Open Access: Gespaltene Geschichtswissenschaft?

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Abstract

Die Wissenschaft ist im Umbruch. Neue Formen digitaler Publikationen stehen bereit, müssen erprobt und weiterentwickelt werden. Es gibt eine Vielzahl von nationalen wie europäischen Initiativen, die sich der Förderung des Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen widmen. Was hingegen fehlt, ist eine mit disziplinärem Selbstvertrauen geführte interne Diskussion, die möglichst breitgefächert und durch konkrete Praktiken und Anwendungsbeispiele zeigt, wie digitale Wissenspraktiken zukünftig aussehen können. Die deutsche Geschichtswissenschaft hat den Ruf, konservativ zu sein. Wissenschaftliche Publikationen erscheinen dementsprechend wie seit Jahrhunderten schon in kommerziellen geschichtswissenschaftlichen Verlagen als klassisches Print-Produkt. Das Reputationssystem mit seinen Leistungsindikatoren ist bislang fast ausschließlich auf das traditionelle Publikationswesen ausgerichtet. Daher gibt es für Historiker/innen momentan nur wenig Anreiz, sich beim Aufbau von freien Publikationsmodellen zu beteiligen. Viele Kolleginnen und Kollegen fühlen sich auf dem Open Access-Weg (noch) nicht mitgenommen und stemmen sich dem Prozess entgegen. Es bedarf also einer Anpassung der wissenschaftlichen Publikationskultur an das digitale Zeitalter. In diesen Prozess sind verschiedene Akteure involviert. Die geplante Podiumsdiskussion von 120 Minuten auf dem Historikertag 2018 möchte dem Rechnung tragen. Entsprechend geht es darum, mit etablierten wie jüngeren Historiker/innen, einer Verlegerin sowie einer Vertreterin der DFG in einen Erfahrungs- und Informationsaustausch zu treten, den Vorbehalten nachzuspüren und Desiderate in der Informationspolitik zu benennen.

Neben einem Eröffnungsstatement der Podiumsteilnehmer/innen soll es in der Diskussion um folgende Themen geben:

(1) Open Access 2018: Wie sieht die Praxis aus?

(2) Das Buch als „Goldwährung?” – eine Frage der Reputation.

(3) Verlage und Förderinstitutionen – notwendige Partner für OA

(4) Open Access 2028: Wege in die Zukunft

Victor Wang (Göttingen)
Diskussionsteilnehmer
Johannes Fournier (Bonn)
Diskussionsteilnehmer
Birte Kohtz (Moskau)
Diskussionsteilnehmerin
Achim Landwehr (Düsseldorf)
Diskussionsteilnehmer
Johannes Paulmann (Mainz)
Diskussionsteilnehmer