(30. September 2010 - 9.15 bis 13 Uhr - HS 1.506)
Leitung: Carl-Hans Hauptmeyer, Hannover / Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, Hannover
1. Einführung
Referent/in: Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Hannover
2. Teilung – Gewalt – Durchlässigkeit. Die innerdeutsche Grenze 1945–1989 als Thema und Problem der Zeitgeschichte
Referent/in: Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, Hannover
3. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn – Ort der Erinnerung und der Begegnung
Referent/in: Dr. Rainer Potratz, Marienborn
4. Man sieht nur, was man weiß… Strategien der Vermittlung von „Grenzbildern“ in Geschichtsmuseen
Referent/in: Dr. Thomas Schwark, Hannover
5. Die fotografierte Grenze - Fotografie über Grenzen?
Referent/in: Ines Meyerhoff, Hannover
6. Die Narrativisierung Berlins durch Berliner Mauerfilme
Referent/in: Dr. Hedwig Wagner, Jena
7. Die Wirklichkeit hinter den Bildern – Kommentar
Referent/in: Dr. Jürgen Reiche, Bonn
8. Leitung der Abschlussdiskussion und Resümee
Referent/in: Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Hannover
Abstract
2011 wird sich zum 50. Male der Bau der Mauer in Berlin und die endgültige Abschottung der DDR von der Bundesrepublik Deutschland jähren. Mit Grenzmuseen und mit den Gedenkstätten sind Erinnerungsorte geschaffen worden, die in didaktisch aufbereiteter Form an die Entwicklung des DDR-Grenzregimes und die an der Grenze verübten Gewalttaten erinnern. Dennoch findet in weiten Teilen der bundesdeutschen Bevölkerung kaum eine aktive Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und speziell mit der Erfahrung von Grenze und Teilung statt. Dies gilt nach einer jüngst vorgelegten Untersuchung insbesondere für die alten Bundesländer und – angesichts des in dieser Hinsicht defizitären Geschichtsunterrichts – in besonderem Maße für die Generation der Jugendlichen. Ausgehend von dieser Problemanalyse haben sich drei institutionelle Partner – die Leibniz Universität Hannover, das Historische Museum Hannover und die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn - zusammengefunden, um zum 50. Jahrestag des Mauerbaues gemeinsam eine Ausstellung im Historischen Museum zu realisieren.
Die hier vorgeschlagene Sektion ist aus diesem Arbeitszusammenhang erwachsen und stellt die Frage, wie geschichtswissenschaftliche als auch kultur- und bildwissenschaftliche Erkenntnisse und Analysemethoden in museumsdidaktischer Hinsicht genutzt werden können, um Grenzbilder und Grenzerfahrungen der Öffentlichkeit zu vermitteln. Dabei geht es nicht nur um eine systemkritische Aufdeckung von Fremd- und Feindbildern, sondern auch um die Frage, welche Erzählpotenziale und kollektiven Erinnerungsbilder die ‚imaginierte Nation‘ hervorgebracht haben und auch heute noch tragen. Die Sektion richtet sich daher an Interessenten der Zeitgeschichte, der Mediengeschichte und der Präsentation von Geschichte in Museen.