Programm

Der Berliner Historikertag steht unter dem Motto »Über Grenzen«. Damit präsentiert sich die Geschichtswissenschaft auf mehreren Ebenen:

Zum einen bezieht sich das Motto auf territoriale Grenzen, die durch Migrationsprozesse überwunden, aber auch durch politische Entscheidungen verändert oder nivelliert werden können. Nicht zuletzt können Grenzen überschritten werden durch Invasion, Okkupation und Deportationen. Zweitens haben Grenzen immer auch eine zeitliche Dimension: Das Motto lädt ein, über Epochengrenzen, über die Frage von Zäsuren und Kontinuitäten, über Anfänge und Ende historischer Narrative sowie über Generationalität neu nachzudenken. Drittens steht der symbolische Charakter von Grenzen zur Diskussion. Wie werden Inklusion und Exklusion geregelt, wie werden normierende Grenzen gezogen, Grenzen zwischen den Konventionen, jenseits derer der Nonkonformismus liegt? Wie werden kulturelle Codes als Grenzen formuliert und verbindlich gemacht, wo verlaufen die Grenzen zwischen Kollektiv und Individuum? Solche und andere symbolische Grenzen sind nicht a priori gegeben, sondern werden in sich verändernden historischen Situationen immer wieder neu ausgehandelt. Viertens schließlich sollen auch methodische Fragen unseres Faches thematisiert werden. Neuere Ansätze wie die postcolonial studies, die neuere transnationale Geschichte oder die histoire croisée haben die Grenzen der Nationalstaaten aufgebrochen.

Die Sektionen werden diese vielfältigen Zugänge reflektieren und als Potential für die Geschichtswissenschaft ausloten.


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