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Vortragstitel:
Die Narrativisierung Berlins durch Berliner Mauerfilme
Tag:
30.09.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Die innerdeutsche Grenze als Realität, Narrativ und Element der Erinnerungskultur

Abstract:

Die Narrativisierung Berlins durch Berliner Mauerfilme

Referent/in: Hedwig Wagner, Jena


Abstract

Der historische Aspekt, Vergangenheitsbilder als potentielle kollektive Erinnerungsbilder überlagert die aktuelle Stadtansicht durch Überschreibung, genauer: durch Überblendung der gegenwärtigen Stadtansichten mit vergangenen, die im Vorstellungsvermögen Einzelner sich an die historischen Gebäude und Schauplätze heften. Angesichts der im November 2009 zu erwartenden Wiederholung der immer gleichen Fernsehbilder des Mauerfalls 1989 stehen hier Filmen über die Berliner Mauer im Zentrum, die in der Vorwendezeiten die Narrativisierung Berlins filmographisch schrieben.

Die Visualisierung der Teilung der jetzigen Hauptstadt, die Filmbilder mitsamt ihren erzählten Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichten, erhält nicht nur die Erinnerung an die Vergangenheit gegenwärtig, sondern potenziert die historische Bedeutung durch Multiplizierung ihrer Geschichten und Einschreibungen, die vorgenommen wurden. In der Gegenüberstellung der ostdeutschen Vorwendefilme von der Berliner Mauer Der geteilte Himmel (DDR 1964, R: Konrad Wolf) und Der Kinnhaken (DDR 1961, R: Heinz Thiel) mit den westdeutschen Vorwendefilmen, den Berliner Stadtansichten Wim Wenders‘ in Der Himmel über Berlin (D/F 1987) und Helke Sanders in Redupers - Die allseitige reduzierte Persönlichkeit (BRD 1977) soll verdeutlicht werden, wie diese visuellen Stadtpräsentationen das Imaginäre speisen und dadurch Teil der Stadtidentität werden.