Hans-Ulrich Wehlers Sonderwegsthese neu diskutiert

MANFRED HETTLING (Halle)
Gesprächsteilnehmer

SANDRINE KOTT (Geneve)
Gesprächsteilnehmerin

CHRISTINA VON HODENBERG (London)
Gesprächsteilnehmerin

JOHANNES PAULMANN (Mainz)
Gesprächsteilnehmer

JÜRGEN KOCKA (Berlin)
Gesprächsteilnehmer

FRANZISKA AUGSTEIN (München)
Moderatorin und Gesprächsteilnehmerin

Abstract:
Die These vom deutschen Sonderweg ist in besonderer Weise mit dem Oeuvre Hans-Ulrich Wehlers verbunden. Während die These in der Geschichtsschreibung der Bundesrepublik zunächst weithin Akzeptanz fand, begann seit den 1980er Jahren eine kritische Diskussion wesentlicher Aspekte der Sonderwegsthese. Nicht nur der Tod Hans-Ulrich Wehlers, sondern auch die Relativierung der These der deutschen Kriegsschuld in Folge der Rezeption von Christopher Clarkes Werk “Die Schlafwandler” lassen eine neue Auseinandersetzung mit den Spezifika der deutschen Gesellschaft im Kaiserreich nötig erscheinen. Ist die Verantwortung Deutschlands für den Ersten Weltkrieg nur im Hinblick auf die Interaktionen des europäischen Staatensystems zu beschreiben oder erfordert sie einen historischen Tiefenblick in die deutsche Gesellschaftsgeschichte?