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Vortragstitel:
Human security und fragile Staatlichkeit im Frühmittelalter
Tag:
01.10.2010
Epoche:
Epochenübergreifende Sektion
Sektion:
Grenzen der Sicherheit, Grenzen der (Spät-)Moderne?

Abstract:

„Human security“ und „fragile Staatlichkeit“ im Frühmittelalter: Zur Fragwürdigkeit der Epochengrenze zwischen Vormoderne und Moderne

Referent/in: Steffen Patzold, Tübingen


Abstract

Die gegenwärtigen politischen Debatten über „human security“ stehen in engem Zusammenhang mit einer Auffächerung von Formen von Staatlichkeit, die sich nicht mehr ohne weiteres mit der um 1900 definierten Kategorien des Gewaltmonopols erfassen lassen. In Teilen der Politologie wird vor diesem Hintergrund eine Art Rückkehr in die Vormoderne, in die Zeit vor dem „Westfälischen System“ diagnostiziert. Der Vortrag setzt sich kritisch mit diesem Argument auseinander, indem er die gegenwärtige politische Diskussion mit Phänomenen des Frühmittelalter kontrastiert. Er argumentiert, daß von einer Rückkehr in die Vormoderne keine Rede sein kann; vielmehr machen die gegenwärtigen Diskussionen über „human security“, „fragile Staatlichkeit“, „failed states“ usw. deutlich, daß die Dichotomie von Moderne und Vormoderne nicht geeignet ist, um soziale und politische Ordnungen erkenntnisfördernd zu kategorisieren.