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Vortragstitel:
Krisenreaktionen einer innovativen "alten" Industrie: Maschinenbau in den 1960er und 1970er Jahren
Tag:
30.09.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Abschied von der Industrie? Die Bundesrepublik im wirtschaftlichen Strukturwandel der 1970er Jahre

Abstract:

Krisenreaktionen einer innovativen "alten" Industrie: Maschinenbau in den 1960er und 1970er Jahren

Referent/in: Ralf Ahrens, Potsdam


Abstract

Die These vom „Niedergang der Traditionsindustrien“ seit den 1960er Jahren relativiert sich deutlich beim Blick auf eine Branche, die von jeher eine Schlüsselposition in der industriellen Produktions- und Wertschöpfungskette innehatte: Der bundesdeutsche Maschinenbau beschäftigte noch 1989 etwa ebensoviele Arbeitskräfte wie 1965, der Anteil an der Beschäftigung und den Umsätzen des verarbeitenden Gewerbes stieg in dieser Zeit deutlich an. Zugleich ist diese stark von mittelständischen Unternehmen geprägte Branche das klassische Beispiel für die Bedeutung von „handwerklicher“ oder „diversifizierter Qualitätsproduktion“ für Beschäftigungsstrukturen und Exportintensität der westdeutschen Industrie. Auch in der DDR galt dieser Industriezweig stets als „Schrittmacher des wissenschaftlich-technischen Fortschritts“ und Leistungsträger des Exports, war jedoch in wesentlich geringerem Maße marktwirtschaftlichen Bedingungen ausgesetzt. Der Vortrag skizziert die Entwicklung der Branche in Ost und West vor dem Hintergrund des ökonomischen und technologischen Strukturwandels der 1960er und 1970er Jahre; er fragt insbesondere nach systemspezifischen und systemübergreifenden Wahrnehmungs- und Reaktionsmustern in einer hochgradig differenzierten Branche.