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Vortragstitel:
Nachfrage, Technik, Politik und der Wandel von Tourismusunternehmen 1965-1989
Tag:
30.09.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Abschied von der Industrie? Die Bundesrepublik im wirtschaftlichen Strukturwandel der 1970er Jahre

Abstract:

Nachfrage, Technik, Politik und der Wandel von Tourismusunternehmen 1965-1989

Referent/in: Jörg Lesczenski, Frankfurt/M.

Abstract

Mit guten Gründen lässt sich die westdeutsche Tourismusindustrie seit den ausgehenden 1960er-Jahren als eine „Gewinnerbranche“ des wirtschaftsstrukturellen Wandels charakterisieren. Die hohe Nachfrage nach touristischen Leistungen und die steigende Reiseintensität sorgten für bemerkenswerte Umsatzziffern der Reiseveranstalter. Die Tourismusunternehmen sahen sich allerdings seit Mitte der 1970er-Jahre zunehmend auch „verborgenen Krankheitssymptomen“ (so der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Reisebüro GmbH, Hans Glaser) gegenüber. Der rasche Zunahme der Kosten, vor allem der Personalkosten, fallende Nettoumsatzrenditen und der Wandel von Produzenten- zu Käufermärkten forderte die Tourismusunternehmen heraus. Die Reiseveranstalter setzten vor allem auf die Rationalisierung und den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie auf stärker an den Kundenwünschen orientierte Angebote, um den Problemdruck zu bewältigen.
Der Vortrag stellt den technischen Fortschritt in der Informationstechnik und die Veränderungen auf der Nachfrageseite als Triebfedern des Branchenwandels in der Bundesrepublik Deutschland, aber auch in der DDR heraus, wo die Reiseveranstalter – unter ganz anderen politischen Vorzeichen – nahezu zeitgleich auf wachsende Reisebedürfnisse, ein verändertes Kundenverhalten und einen steigenden Kostendruck zu reagieren hatten.