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Vortragstitel:
Europäisierung durch Gewalt? Kriegserfahrungen und die Entstehung Europas im 20. Jahrhundert
Tag:
01.10.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Antiliberales Europa

Abstract:

 Europäisierung durch Gewalt? Kriegserfahrungen und die Entstehung Europas im 20. Jahrhundert

Referent/in: Robert Gerwarth, Dublin / Stephan Malinowski, Dublin


Abstract

Gegen die Annahme eines ungebrochen positiven Prozesses der politischen, sozio-ökonomischen und kulturellen Integration Europas im 20. Jahrhundert steht die millionenfach geteilte Erfahrung von Gewalt, ethnischen Konflikten und Bürgerkriegen. Diese Konflikte bedingten Erfahrungen und Bewegungen, die Kontakte und Transferbeziehungen über die europäischen Grenzen hinweg in der Zeit der Weltkriege und darüber hinaus auslösten. Eingedenk der Tatsache, dass diese kriegsbedingten Kontakte und Erfahrungen vielfach gewaltsam und erzwungen waren, trugen sie, so lautet die These, vielfach unintendiert zu einer Neuordung der ‚mental maps’ und zur Konvergenz von Lebenserfahrungen in Europa bei, die neben ökonomischen Erfolgen und liberalen Institutionen zu einer der Grundlagen des europäischen Einigungsprozesses wurden.