Vilnius, Minsk, Kiew. Städtische Erinnerungslandschaften des Zweiten Weltkriegs
Referent/in: Rasa Balockaite, Kaunas
Abstract
Das Hauptaugenmerk dieses aus einem litausch-weißrussischem Team erstellten Beitrags liegt auf Konstituierung, Struktur und Wandel des urbanen Raums in Hauptstädten des östlichen Europas unter Einbeziehung des historischen Gedächtnisses des Zweiten Weltkrieges. Anhand der Hauptstädte von Belarus, Litauen und der Ukraine (Minsk, Vilnius und Kiew) werden die Jahrzehnte politisch-ideologischer Repression durch die Sowjetunion analysiert und gezeigt, wie sich das kommunistische Regime ikonografisch durch Codes und Symbole in die städtischen Landschaften eingeschrieben haben. Solche, die gleichzeitig Legitimation von Macht und Gewalt darstellen, sind beispielsweise Gedenkstätten, Mahnmale, Straßennamen, öffentliche Plätze. Der Sieg im Großen Vaterländischen Krieg stellte die bedeutendste Rechtfertigung des sowjetischen Machtanspruches in der Region dar. Nach der politischen Wende streben die neuen Nationalstaaten nun eine neue Beschreibung und Gestaltung des städtischen Raumes mit nationaler Identifikation an.