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Vortragstitel:
Nubier, Beja, Griechen, Kopten und Araber in Dongola
Tag:
29.09.2010
Epoche:
Geschichte des Mittelalters
Sektion:
Migration als transkulturelle Verflechtung im mittelalterlichen Jahrtausend

Abstract:

Nubier, Beja, Griechen, Kopten und Araber in Dongola. Der Nordsudan als kosmopolitischer Raum im mittelalterlichen Jahrtausend

Referent/in: Marianne Bechhaus-Gerst, Köln


Abstract

Dongola, zwischen dem 3. und 4. Nilkatarakt im heutigen Sudan gelegen, war im mittelalterlichen Jahrtausend die Hauptstadt des nubischen Königsreichs von Makuria. In der Tradition seines Vorgängerstaates Meroe stehend, stellte Makuria das Ziel von Migrationen aus den Wüstenregionen im Osten und Westen des Niltals, aber auch aus dem Süden dar. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts wuchs der Einfluss von byzantinischen Christen orthodoxen wie monophysitischen Glaubens, die von Norden her nach Nubien einwanderten und schließlich das nubische Königshaus christianisierten. Weniger als hundert Jahre später wurde vom inzwischen islamisierten nördlichen Nachbarn Ägypten der erste Versuch der Eroberung Makurias unternommen. Dieser scheiterte zwar, markierte aber den Beginn einer kontinuierlichen Einwanderung arabischer-muslimischer Gruppen in das christliche Königreich. Makuria mit seiner Hauptstadt Dongola kann somit als ein Ort bezeichnet werden, an dem durch multiple Migrationsbewegungen eine hybride Kultur und hybride Identitäten entstanden.