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Vortragstitel:
Die Donau als Kriegsschauplatz in der englischen Presse des 17. und 18. Jahrhunderts
Tag:
29.09.2010
Epoche:
Frühe Neuzeit
Sektion:
Die Donau – Umweltgeschichte und Grenzüberschreitung

Abstract:

Die Donau als Kriegsschauplatz in der englischen Presse des 17. und 18. Jahrhunderts

Referent/in: Verena Winiwarter, Wien


Abstract

Die Donau ist in der Frühen Neuzeit eine umstrittene Grenze. Transport auf dem Wasser und seine Regulierung, Furten und Brücken und deren Instandhaltung, Mühlen, Fischrechte und andere Rechte am Auenökosystem, alles dies musste immer wieder neu verhandelt werden, weil sich die Donau ständig veränderte. Die Donaugrenze war darüber hinaus über weite Strecken auch Kriegsschauplatz. Ein Netz von Korrespondenten berichtete ab dem späten 17. Jahrhundert für die Presse in Großbritannien über wichtige Ereignisse auf dem Kontinent. Wien war einer der Orte, von denen aus regelmäßig berichtet wurde, wobei das Gros der Meldungen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die verschiedenen Kriegsschauplätze betraf.

 Gekämpft wurde etwa um Belgrad, um Regensburg oder um Buda und Pest. Allen diesen Städten ist ihre Lage an der Donau gemeinsam. Die Natur des Flusses, seine Strudel und Inseln, aber auch die Dynamik von Hoch- und Niedrigwasser sowie insbesondere die sich wandelnde Überwindbarkeit der Grenze bei Vereisungen spielten in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts eine entscheidende, bislang vernachlässigte Rolle. Diese soll auf Basis der Korrespondentenberichte dargelegt werden. Daran wird die Rolle des Flusses als kriegswichtigem Faktor deutlich sichtbar, es wird deutlich, dass die Flußdynamik weit mehr als eine Nebenrolle in den Kriegen an und um die Donau spielte.