Beziehungskrise? Amerika, Europa und die postindustrielle Herausforderung des Westens
Referent/in: Ariane Leendertz, München
Abstract
Das Referat konzentriert sich auf Reflexionen und Diagnosen über den Stand der amerikanisch-europäischen Beziehungen in den 1970er Jahren sowie die Versuche der Zeitgenossen, vermeintlich zunehmende Konflikte in den transatlantischen Beziehungen zu erklären. Ausgangsthese ist, dass die Rede von Konflikten eine Reaktion auf grundlegend veränderte gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen darstellte. Die USA und Westeuropa sahen sich in zahlreichen Bereichen – ob lokal, national oder global, wirtschaftlich, gesellschaftlich oder militärisch – mit neuen Herausforderungen und Problemen konfrontiert, die weitaus komplexer und schwerer zu lösen erschienen als zuvor. Die 1970er Jahre bildeten, wie es scheint, eine Phase der Neuorientierung im Verhältnis zwischen den USA und Westeuropa, eine Phase, die auch im Bereich der Internationalen Beziehungen von Suchbewegungen, Unsicherheiten und Ambivalenzen geprägt war, als sich die bisherigen materiellen Grundlagen und Selbstverständnisse der Beziehung veränderten.