Landesherrschaft und kartographische Revolution. Zur Bedeutung von Karten bei der Konstruktion territorialer Grenzen im Alten Reich
Referent/in: Andreas Rutz, Bonn
Abstract
Innovationen im Bereich der Feldmesstechnik und Kartographie ermöglichten seit dem 16. Jahrhundert erstmals die Erstellung exakter Karten von Räumen mittlerer Größe. Die Nutzung dieser neuen Möglichkeit zur Repräsentation territorialer Herrschaft und zur Markierung von Ansprüchen wurde seitens der Landesherren zunächst nur zögerlich aufgegriffen. Überkommene Formen der Grenzbeschreibung und -ziehung (verbal, materiell oder symbolisch) behielten bis ins 18. Jahrhundert ihre Bedeutung. Der Vortrag diskutiert das Verhältnis dieser traditionellen Formen territorialer Grenzkonstruktion und der jüngeren kartographischen Möglichkeiten an ausgewählten Beispielen für das Reich vom 16. bis 18. Jahrhundert.