Drucken

Vortragstitel:
Urteilskompetenz versus Kompetenz zur Werturteilsbildung
Tag:
30.09.2010
Epoche:
Geschichtsdidaktik
Sektion:
Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen

Abstract:

Urteilskompetenz versus Kompetenz zur Werturteilsbildung

Referent/in: Peter Schulz-Hageleit, Berlin


Abstract

Der Vortrag geht einleitend kurz auf einige Begriffe ein (Domäne, Grenzüberschreitung, Kompetenz, Urteil), die im gegenwärtigen Theoriediskurs eine zentrale Rolle spielen. Werturteile werden vom Autor mit der Idee des menschlichen Fortschritts verbunden, über die eine mit Unterrichtsbeispielen versehene Publikation vorliegt. Der Vortrag erörtert sodann die besondere Problematik von Werturteilen am historischen Inhaltsbeispiel Kaiser Konstantins (Kaiser 306-337), über den die Quellen äußerst widersprüchlich berichten, so dass eine umstandslose Urteilsbildung im Unterricht schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Es kommt, so wird die Argumentation lauten, auf die Referenzrahmen an, von denen aus das Urteil gefällt wird. Der lebensweltlich-persönliche Standort und das durch Forschung erarbeitete Wissen über Fakten und „Maßstäbe“ der Zeit stehen in einem dialektischen Wechselverhältnis, das nicht zugunsten einer Seite aufgelöst werden sollte. Urteilsbildung (als unabschließbarer Prozess) und Urteilskompetenz (als Ergebnis und individuell verfügbares Vermögen) halten sich didaktisch die Waage.