Koloniale Nationalitäten und ihre europäischen Grenzen: Wahrnehmung und Kategorisierung von Migranten in Frankreich und Großbritannien (1945–1965)
Referent/in: Imke Sturm-Martin, Köln
Abstract
Frankreich und das Vereinigte Königreich waren seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts das Ziel von Migranten aus Territorien und Ländern, die in kolonialer oder postkolonialer Abhängigkeit zum ehemaligen „Mutterland“ standen. Gegenstand des Beitrags ist die zeitgenössische Kategorisierung dieser Zuwanderer im Aufnahmeland im Spannungsfeld von Nation, race und Religion als Parameter. Den Hintergrund bilden dabei postkoloniale Nationsbildungsprozesse in Übersee, die machtpolitische Dekolonisation und europabezogene Neudefinition in den Zielländern sowie die Vorkriegstraditionen der Multiethnizität in den jeweiligen Metropolen.