Jenseits des Bauwerks: Professioneller Wandel und neue soziale Relevanz moderner Architekten nach 1918
Referent/in: Martin Kohlrausch, Bochum
Abstract
Architekten, zumindest diejenige der dezidiert modernen Strömung, gewannen nach dem Ersten Weltkrieg massiv an Bedeutung und wirkten - in sozialen, kulturellen und politischen Fragen – weit über ihr eigentliches Betätigungsfeld hinaus. Dies war nicht zuletzt Ergebnis einer sehr erfolgreichen Selbstermächtigung einer immer stärker vernetzt auftretenden Profession. Andererseits lässt sich der Bedeutungsanstieg der Gruppe nicht verstehen, wenn nicht die spezifisch ästhetische Qualifikation und materielle Produktion von Architekten – sichtbar in verwirklichten und unverwirklichten Entwürfen - in Rechnung gestellt würden. Der Beitrag wird untersuchen, inwieweit dieses Wechselspiel zwischen Materialität und professionellem Wandel mit der ANT weiterführend interpretiert werden kann um damit nicht nur Vernetzungsleistungen, sondern vor allem die Überschreitung bisher geltender Professionsgrenzen in den Blick zu bekommen.