Browning, Mauser und Co als Startschuss einer neuen deutschen Waffenkultur
Referent/in: Dagmar Ellerbrock, Bielefeld
Abstract
Während die frivolen Schüsse der Knaben im 19. Jahrhundert weitgehend ungehört verhallten, wurden durch Browning, Mauser und Colts vergleichbare Praktiken im 20. Jahrhunderts zum politischen Problem. Die neuartige Materialität der modernen Schießgeräte war grundlegend und initiativ für die Veränderung der deutschen Waffenkultur im 20. Jahrhundert. Somit ist die 1928 bestehende Reglementierung privater Schußwaffen in Deutschland weder das Ergebnis eines sich durchsetzenden staatlichen Gewaltmonopols, noch Resultat hoheitlicher Regulierungs- und Sicherheitsbestrebungen, sondern der Effekt einer komplexen Interaktion zwischen gesellschaftlichen und politischen Akteuren, die ihre materiellen Grundlage in einer sich rasant veränderten Waffentechnologie fand.