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Vortragstitel:
Der Fluss in der Stadt und die Stadt in der Flusslandschaft
Tag:
29.09.2010
Epoche:
Frühe Neuzeit
Sektion:
Die Donau – Umweltgeschichte und Grenzüberschreitung

Abstract:

Der Fluss in der Stadt und die Stadt in der Flusslandschaft. Abgrenzungsprobleme urbaner Existenz in der geografischen Publizistik zum Donauraum

 16.-18. Jahrhundert

Referent/in: Martin Knoll, Darmstadt/München


Abstract

Städte der Frühen Neuzeit scheinen klar abgegrenzt zu ihrer Umwelt. Verdichtete Bebauung und die häufig vorhandene Stadtmauer sorgen dafür. Weit weniger klar und durch Prekarität geprägt ist die Abgrenzung zum Fluss. Flüsse durchfließen Städte, Kanäle leiten Wasser ab für den Betrieb städtischer Mühlwerke und um den Stadtgraben zu füllen. Hafenanlagen sind Teil der leistungsfähigsten Transportinfrastruktur der Zeit. Als Lieferant für Trink- und Brauchwasser, als Senke für Abfälle spielt der Fluss eine wichtige Rolle im städtischen Stoffwechsel. Doch zugleich ist er Hindernis, muss überbrückt werden und überschreitet immer wieder vertikal und horizontal seine Grenzen. Fluviale Dynamik macht die Vulnerabilität der frühneuzeitlichen Stadt sichtbar. Der Beitrag analysiert, wie das Verhältnis von Stadt und Fluss in geografischer Publizistik (historischtopografische Beschreibungen, Reiseberichte etc.) zum Donauraum thematisiert wird und identifiziert dabei Abgrenzungsprobleme bzw. eine mitunter ausgeprägte Diskrepanz zwischen fluvialer Dynamik und harmonisierender Statik in Wahrnehmung und Beschreibung.