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Vortragstitel:
Going Transnational: Die transatlantische Nuklearkrise der 1980er-Jahre in der Mediendemokratie
Tag:
01.10.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Krisenwahrnehmungen und gesellschaftlicher Wandel in den 1970er und 1980er Jahren

Abstract:

„Going Transnational“: Die transatlantische Nuklearkrise der 1980er-Jahre in der Mediendemokratie

Referent/in: Philipp Gassert, Augsburg


Abstract

Der Grenzen und Systeme überschreitende gesellschaftliche Konflikt über Atomwaffen im Umfeld des NATO-Doppelbeschlusses wurde von einer Proliferation nuklearer Untergangszenarien in der Populärkultur (Film, Musik, Belletristik), aber auch auf dem Theater und in der „seriösen“ Literatur begleitet bzw. vorangetrieben. Der Beitrag untersucht erstens kulturelle Manifestationen des „nuklearen Tods“. Welche Zusammenhänge bestanden zwischen kulturellen Entwicklungen auf der einen Seite und politischen und sozialen Entwicklungen auf der anderen Seite? Stand die „Nuklearkrise“ für ein größeres „Unbehagen an der Kultur“, fokussierte sie ein allgemeines Krisenbewusstsein im Kontext der neokonservativen Wenden (in den USA und Großbritannien) bzw. des Umschwungs von der sozialliberalen zur christlich-liberalen Koalition? Zweitens wird gefragt, welche transnationalen bzw. internationalen Verbindungen durch das nukleare Krisenszenario hergestellt wurden, sowohl seitens der Protestbewegung als auch auf Seiten des politischen Establishments – und wie eine entsprechende Bildregie der Akteure sowie entsprechende mediale Repräsentationen so etwas wie eine gesamteuropäische, transatlantische und tendenziell sogar globale Schicksalsgemeinschaft schufen. Wie trugen international rezipierte visuelle Codes zur Legitimierung der jeweiligen politischen und sozialen Anliegen bei?