(01. Oktober 2010 - 15.15 bis 18 Uhr - HS 1.205)
Leitung: Prof. Dr. Rainer Hering, Schleswig / Hamburg / Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Stuttgart / Tübingen
(VdA - Verband deutscher Archivarinnen und Archivare)
1. Hilflose Historikerinnen und Historiker in den Archiven? Zur Bedeutung einer zukünftigen archivalischen Quellenkunde für die universitäre Lehre
Referent/in: Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Stuttgart / Tübingen
2. Digitale Quellen und historische Forschung
Referent/in: Prof. Dr. Rainer Hering, Schleswig / Hamburg
3. Quellenbewertung im vorarchivischen Bereich. Vom Nutzen und Nachteil der Recherche in Registraturen
Referent/in: Dr. Malte Thießen, Hamburg
4. Verplant und Vermessen. Karten, Pläne und Modelle als Quellen für die Geschichtswissenschaft
Referent/in: Sylvia Necker M.A., Hamburg
5. Kommentar
Referent/in: Dr. Peter Haber, Basel
Abstract
In der Sitzung sollen auf der Grundlage praktischer Erfahrungen perspektivische Überlegungen zu den Überschneidungen zwischen Quellenproduktion (sprich: Registratur), Archiv und historischer Forschung ausgetauscht werden. Zukünftiges potentielles Archivgut muss als solches vom Archiv schon beim Quellenproduzenten bestimmt werden. Dies gilt insbesondere für digitale Überlieferungen. Die historische Forschung kann Archivgut nur auswerten, wenn es seine Entstehung nachvollziehen kann. Dies erfordert gerade bei neuartigem Archivgut eine verbesserte Kommunikation zwsichen Archiv und Forschung. Nicht zuletzt greift die Forschung aber auch schon in den Registraturen auf Unterlagen zu, bevor diese ins Archiv kommen. Die beschriebenen Grenzbereiche stehen im Zentrum des Panels. Ein wesentliches Ziel der Veranstaltung besteht darin, vor diesem Hintergrund eine zeitgemäße Quellenkunde zu skizzieren, die angehenden Historikerinnen und Historikern als Rüstzeug für die Quellenerfassung, -recherche und -auswertung zu vermitteln wäre. Zugleich soll der dafür dringend benötigte Dialog zwischen Archiv und historischer Forschung gefördert werden. In Verbindung damit wird thematisiert, welche Anforderungen sich daraus für die akademische Lehre ergeben. In zwei Referaten werden Erfahrungen reflektiert, die bei entsprechenden Quellenrecherchen für Dissertationen gewonnen wurden. Fragestellungen im Einzelnen: Welche Kenntnisse über das Archivwesen und archivalische Quellen sollten im Studium vermittelt werden? Welche Rolle sollten Archivarinnen und Archivare dabei spielen? Wie haben sich die archivalischen Quellen, die in der Verwaltung produziert werden, im digitalen Zeitalter verändert? Welche Anforderungen sind daraus für die Ausbildung von Historikerinnen und Historikern abzuleiten? Inwieweit kann auf Unterlagen zurückgegriffen werden, die noch nicht im Archiv, sondern noch bei den Produzenten liegen? Welche Erfahrungen wurden dabei gewonnen? Was ist beim Umgang mit Karten, Plänen und Modellen zu beachten. Der abschließende Kommentar erfolgt aus der Perspektive eines Historikers, der sich intensiv mit Quellenkritik im digitalen Zeitalter befasst hat