Schulfach Geschichte: Geschichtslehrpläne ohne Inhalte?

(29. September 2010 - 18.15 bis 20 Uhr - HS 1.101)

Leitung: Ulrich Bongertmann, Rostock, Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V.

 

Diskutanten: Mitglieder des Arbeitskreises „Bildungsstandards Geschichte“

Rolf Ballof, Braunschweig

Dr. Rolf Brütting, Dortmund

Dr. Peter Droste, Jülich

Willi Eisele, Wolfratshausen

Dr. Wolfgang Geiger, Frankfurt/M.

Walter Helfrich, Speyer


Abstract

Im Zuge der Standard-Diskussion hat der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands im Jahre 2006 einen ersten Entwurf für mögliche Standards im Geschichtsunterricht unter dem Titel: „Bildungsstandards Geschichte – Rahmenmodell Gymnasium, 5.-10. Jahrgangsstufe“ veröffentlicht. Sie sollten aus der Sicht des Fachverbandes Position in dieser sehr umstrittenen Frage beziehen, damit  den Geschichtsunterricht stärken und die Entscheidung nicht fachfremden Erwägungen überlassen und gleichzeitig bei dieser Gelegenheit die Nachhaltigkeit des Geschichtsunterrichts fördern. Ebenso sollte damit der Versuch verbunden werden, eine Art länderübergreifendes Kerncurriculum zu formulieren, das den zentralen Bestand des Faches in allen Ländern sichtbar macht und somit der föderalen Zersplitterung in der Bildungslandschaft ein wenig entgegen wirken könnte. 

Der bundesweite Anspruch dieser Standards gab zu intensiven Diskussionen Anlass, was der künftige Kern des Faches zu sein habe und wie ein Kerncurriculum aussehen könnte. Die schulpädagogische Orientierung auf verbindliche Kompetenzen in allen Fächern, sicher ein wichtiger Schritt, führt aber zu der Frage nach der künftigen Stellung der historischen Unterrichtsinhalte, die für den Geschichtsunterricht nicht beliebig sein dürfen. Konträr zu dieser Auffassung haben inzwischen einige Bundesländer erste Lehrpläne für den Geschichtsunterricht vorgelegt, die weitgehend auf Inhalte verzichten und deren Zuordnung den Fachkonferenzen und Fachlehrern überlassen, ein Vorgehen von großer Reich- und Tragweite für den Geschichtsunterricht, das es intensiv zu diskutieren gilt.

Die beantragte Veranstaltung soll in einer offenen Aussprache mit Fachkollegen eine Zwischenbilanz der Diskussionen im Arbeitskreis „Bildungsstandards“ ziehen und das vorliegende Konzept weiterentwickeln helfen. 

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