(29. September 2010 - 15.15 bis 18 Uhr - HS 1.103)
Leitung: Prof. Dr. Thomas Mergel, Berlin
1. Die Konzeption des Oxford Handbook
Referent/in: Prof. Dr. Helmut Walser Smith, Nashville
2. Beispiel: 19. Jahrhundert/Religion
Referent/in: Prof. Dr. Rebekka Habermas, Göttingen
3. Beispiel: 20. Jahrhundert/Politik
Referent/in: Prof. Dr. Thomas Mergel, Berlin
4. Beispiel: 20. Jahrhundert/Wirtschaft
Referent/in: Prof. Dr. Adam Tooze, New Haven
5. Kommentar
Referent/in: Prof. Dr. Dieter Langewiesche, T
Abstract
Mit der zunehmenden Bedeutung der transnationalen Geschichte ist immer mehr die Frage aufgetaucht, welchen Stellenwert vor diesem Hintergrund dann noch die Nationalgeschichte hat, bzw. mit welchen zugrundeliegenden Vorannahmen, methodischem Rüstzeug und heuristischen Perspektiven sich eine solche Geschichte noch schreiben läßt. Die Sektion möchte diese Frage anhand des derzeit in der Entstehung befindlichen neuen Oxford Handbook of Modern German History diskutieren, das explizit eine Nationalgeschichte unter transnationalem Vorzeichen sein möchte. Kennzeichen dessen wären etwa, dass die supranationalen (europäischen, globalen) Kontexte eine größere Rolle spielen als früher, und daß die Beziehungen von Deutschland nach „draußen“ wichtiger werden, nicht nur – wie traditionell – im Feld der Staatenbeziehungen, sondern auch der Verbindungen, die die Menschen nach draußen haben, geteilter Mentalitäten und Erfahrungen. Gleichzeitig aber auch versucht das Oxford Handbook einem Einwand gegen die transnationale Geschichte gerecht zu werden, wonach die Nationalgeschichte allein schon deshalb nicht unterschätzt werden dürfe, weil entscheidende Institutionen, die das Leben der Menschen tiefgreifend prägen, nach wie vor (und häufig bis heute) nationaler Art sind und von nationalen Traditionen und Mentalitäten geformt sind: Militär, Rechtswesen, Bildungswesen.
Das Panel möchte diese Spannung am Exempel einiger Beiträge zum Handbook diskutieren. Die Teilnehmer decken den Zeitraum des Handbook ab, und sie vertreten unterschiedliche Herangehensweisen an die Nationalgeschichte, stehen für stärker sozial- und wirtschaftsgeschichtliche, eher politikgeschichtliche oder historisch-anthropologische Zugänge. Sie können ein breites Spektrum an Themen abdecken, von der Wirtschafts- über die politische Institutionen- bis hin zur Religions- und Mentalitätsgeschichte. Gemäß dem Bearbeiterkreis der Beiträge sollen die Teilnehmer aus Deutschland, England und den USA kommen, um so vielleicht auch interessante nationalspezifische Diskussionen zu spiegeln.