Über Grenzen – Transnationale Parteienkooperation in Europa

(30. September 2010 - 9.15 bis 13 Uhr - HS 1.102)

Leitung: Prof. Dr.  Wilfried Loth, Duisburg-Essen / Dr. Jürgen Mittag, Bochum

 

 

1. Begrüßung und Einführung

Referent/in: Prof. Dr. Wilfried Loth, Duisburg-Essen


2. Die transnationale Parteienkooperation christdemokratischer und konservativer Parteien

Referent/in: Prof. Dr. Michael Gehler, Hildesheim


3. Die transnationale Parteienkooperation liberaler Parteien

Referent/in: PD Dr. Guido Thiemeyer, Siegen


4. Kommentar und Diskussion

Referent/in: Prof. Dr. Wilfried Loth, Duisburg-Essen


5. Sozialistische und sozialdemokratische Parteienkooperation im 20. Jahrhundert

Referent/in: Dr. Jürgen Mittag, Bochum


6. Transnationale Kooperation rechtsextremer Parteien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Referent/in: Janosch Steuwer M.A., Bochum


7. Transnationale Parteienkooperation in der politischen Praxis: Die Sozialistische Internationale im 20. und 21. Jahrhundert

Referent/in: Prof. Dr. Christoph Zöpel, Dortmund


8. Das Potenzial von Ansätzen der Netzwerkforschung

Referent/in: Christian Salm M.A., Portsmouth


Abstract

Thema

Das 20. Jahrhundert ist nicht nur durch entgrenzte Kriege, sondern auch durch Prozesse
zunehmender grenzüberschreitender Kooperationen gekennzeichnet. Dies gilt
namentlich für die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entgrenzungsprozesse
des europäischen Kontinents in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu den wissenschaftlich
bisher kaum beachteten Aspekten transnationaler Kooperation in Europa
gehört die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von politischen Parteien. Obwohl
die Interaktion ideologisch nahe stehender Parteien über nationalstaatliche
Grenzen hinweg in Europa eine lange Tradition hat, ist über die Zusammenarbeit von
Parteien im Rahmen von einzelnen Parteienfamilien, aber auch über die Triebkräfte
und Widerstände in einzelnen Zeitabschnitten wenig bekannt. Für den noch jungen
Prozess der Formierung von Parteienorganisationen auf europäischer Ebene gilt
Vergleichbares.

Der hier unterbreitete Sektionsvorschlag trägt mit starken Bezügen zum Leitthema
des Historikertags den Forschungsdesideraten Rechnung. Beabsichtigt ist, in vierfacher
Hinsicht Grenzgänge vorzunehmen und dabei nach der Persistenz, aber auch
der Erosion von Grenzen zu fragen:

1) Entgegen der verbreiteten Vorgehensweise, sich auf einen engeren Zeitabschnitt
oder − im Rahmen der Parteienforschung − auf eine spezifische parteipolitische
Richtung zu konzentrieren, zielt die Sektion darauf, nicht nur diachron
die Geschichte unterschiedlicher Dekaden des 20. Jahrhunderts zu verknüpfen,
sondern zugleich auch die Rolle einzelner Parteienfamilien synchron
zu kontrastieren.

2) Die Sektion beabsichtigt darüber hinaus, in methodischer Hinsicht historische
und vor allem sozialwissenschaftliche Forschungsansätze in ein produktives
Spannungsverhältnis zu stellen, indem versucht wird, die Forschungserträge
beider Disziplinen füreinander nutzbar zu machen. Dabei soll es insbesondere
darum gehen, die quellengestützten Forschungen der Geschichtswissenschaft und die theoretisch-methodischen Erträge der Sozialwissenschaften aufeinander
zu beziehen, um sowohl Chancen als auch Grenzen disziplinärer und interdisziplinärer
Zugänge auszuleuchten.

3) Schließlich sollen Grenzen zwischen Wissenschaft und Praxis überwunden
werden. Für die vorliegende Sektion wurde bewusst die Einbeziehung von
Zeitzeugen bzw. Beteiligten gesucht, um zeitnahe Entwicklungen der politischen
Praxis mit wissenschaftlichen Studien zu verbinden.


Zielsetzung

Übergreifendes Ziel dieser Sektion ist es, das Potenzial von Transnationalisierungsansätzen
anhand von Studien zu konkreten Erscheinungsformen grenzüberschreitender
Phänomene auszuloten. Die Untersuchung von Parteien verspricht angesichts
ihrer Rolle als kommunikative Mittler zwischen Staat und Gesellschaft besonderen
Aufschluss über grenzüberschreitende Entwicklungen im Sinne einer Debatte über
die Herausbildung und die Grenzen einer transnationalen bzw. europäischen Gesellschaftsgeschichte.

Vorträge Epoche
Die transnationale Parteienkooperation christdemokratischer und konservativer Parteien Neuere/Neueste Geschichte
Die transnationale Parteienkooperation liberaler Parteien Neuere/Neueste Geschichte
Sozialistische und sozialdemokratische Parteienkooperation im 20. Jahrhundert Neuere/Neueste Geschichte
Transnationale Kooperation rechtsextremer Parteien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Neuere/Neueste Geschichte
Transnationale Parteienkooperation in der politischen Praxis: Die Sozialistische Internationale Neuere/Neueste Geschichte
Das Potenzial von Ansätzen der Netzwerkforschung Neuere/Neueste Geschichte