Die frühneuzeitliche Datumsgrenze. Zur Konstitution politischer Zeit-Räume im Alten Reich
Referent/in: Achim Landwehr, Düsseldorf
Abstract
Auf der Basis von Kalenderdrucken wird der Einsatz der unterschiedlichen kalendarischen Systeme (julianisch, gregorianisch) zur Etablierung temporaler sowie in der Folge auch politischer und territorialer Abgrenzungen untersucht. Mit der Überschreitung einer Landesgrenze betrat man im Alten Reich nicht nur ein anderes politisches Territorium, sondern unter Umständen auch eine „andere Zeit“. Dieses Phänomen lässt sich an zeitgenössischen Kalendern gut ablesen, die vielfach eingesetzt wurden, um die Zeit für die jeweils eigene Staats- und Grenzbildung politisch zu instrumentalisieren.