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Vortragstitel:
Ver/rückte Evidenzen. Transferraum Trance
Tag:
29.09.2010
Epoche:
Neuere/Neueste Geschichte
Sektion:
Kulturen des Wahnsinns: Grenzphänomene einer urbanen Moderne

Abstract:

Ver/rückte Evidenzen. Transferraum Trance

Gabriele Dietze, Berlin / Dorothea Dornhof, Franfurt/O.

 

Abstract

Die skandalumwitterten Séancen okkulter Medien und die technisch erzeugte Magie der frühen Kinematographie ist ein doppelter Grenzziehungsprozess – zwischen Übersinnlichen und wissenschaftlicher Objektivität einerseits und metropoler Unterhaltung und wissenschaftlicher Evidenz andererseits. Gegenstand des Beitrages sind okkultistische Versuche der medientechnischen Visualisierung des Unsichtbaren. Ziel ist es zu zeigen, wie in der Interaktion technischer Beobachtungs- und Aufzeichnungssysteme von Fotografie und frühem Film heterogene Elemente eines historischen Sichtbarkeitsdispositivs (technische Apparate, Symbolisierungspraktiken, Institutionen, Wissensformen) verknüpft werden, die trotz der beschworenen visuellen Evidenz, stets neue Räume des Un-Sichtbaren und Magischen produzieren. Okkulte und technische Medien fanden hierbei auf einer medientheoretischen Ebene zusammen, weil ihre Geistwesen zwischen An- und Abwesenheit, Sichtbar- und Unsichtbarkeit oszillieren und in ihrer Vermittlungs-, Übertragungs- und Übersetzungsleistung in der Lage waren, Grenzen in der vielfältigen Beziehung des Begriffs zu überschreiten, im Sinne von Trennung/Abgrenzung und Berührung/Angrenzendes.