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49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

"History-Slam" - Neue Methoden in der Zusammenarbeit von Schule und Museum

Referent/in: Martin Schmidt

Abstract:
«History» – Fernsehprogramme und -kanäle, Romane und Computerspiele, Märkte und Spektakel. In der Unterhaltungsindustrie ist die Vermarktung der Geschichte beliebter denn je. Wie können die alt ehrwürdigen Institutionen Schule und Museum auf diese Herausforderung reagieren? Welchen Weg geht hier die Museumspädagogik?

Ein Vorschlag für eine neue Methode in der Zusammenarbeit von Schule und Museum ist der „History-Slam“. Mit diesem und anderen Events wird eine Erlebniswelt an einem Ort geschaffen, den viele Schüler/innen als Lernort kognitiven Lernens definieren würden. Ihre Erwartungshaltung wird gebrochen, da das Event ein ‚lebendiges‘ Museum schafft und auf Arrangieren und Beraten statt auf Dozieren und Unterricht setzt und selbstgesteuertes informelles Lernen fördert. Aber dies reicht nicht mehr. Die Programme setzten sich deshalb bereits in ihrer Konzeption mit der zunehmenden Konkurrenz auf dem Bildungs- und dem Unterhaltungssektor auseinander.

Als außerschulische Lernorte gehören Museen zum Lehrplan. Im Dialog zwischen Schule und Muse-um können beide  voneinander profitieren, und klären helfen, wie sie auf die aktuellen Umstände reagieren und wo sich die Bildungskonzepte befruchten. Am Beispiel des "History-Slam" des LVR-Industriemuseums Ratingen wird eine Variante beispielhaft herausgegriffen und zur Diskussion ge-stellt. Verschiedene Kompetenzbereiche werden durch den Slam angesprochen und gefördert: so-ziale Kompetenz durch Gruppenarbeit und Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse, vielfältige Methoden- und Medienkompetenz durch die Arbeit mit Exponaten, Quellen, Mitmachstationen, Theater etc.; motorische Kompetenz durch handlungsorientierte Einheiten. Der History-Slam zielt dabei nicht einfach auf den bloßen Effekt eines Events, sondern auf nachhaltige Arbeit mit unter-schiedlichen Methoden und berührt mehrere Felder der Geschichtswissenschaft. Technik- und Kul-turgeschichte sind hier keine von einander zu trennende Arbeitsbereiche – Event zieht und Inhalt bindet!

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