Tag Archive for '47. Deutscher Historikertag'

Kurzportrait VHHD

Der Veranstalter des Deutschen Historikertages ist auch in diesem Jahr wieder der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Ein Grund für uns, ihn einmal kurz vorzustellen.

In seinen Anfängen war der „Verband Deutscher Historiker“, wie er bis 1958 hieß, Heimat für Geschichtsinteressierte beider deutscher Staaten. Sein Nachfolger, der „Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands“ (VHHD), feiert dieses Jahr sein 60jähriges Bestehen. Erst mit der deutschen Wiedervereinigung und der gleichzeitigen Auflösung der „Historikergesellschaft der DDR“ gelang eine Zusammenführung der Wissenschaftler im VHHD. Der Verband pflegt zudem eine enge Zusammenarbeit mit dem „Verband der Geschichtslehrer“ und dem „Verband deutscher Archivarinnen und Archivare“ (VdA). Deren Vertreter arbeiten zusammen im Ausschuss der ständigen Vertretung des Verbandes mit.

Um den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren, werden alle zwei Jahre auf den Mitgliederversammlungen Chancen für den Berufseinstieg aufgezeigt. Attraktiv für Wissenschaftler ist der Verband nicht nur wegen der Parität der im Ausschuss vertretenen Bereiche der Geschichte und des damit breit gefächerten Inputs, sondern auch wegen seiner vielfältigen Kooperationen mit bekannten Fachzeitschriften.

Wie der mehr als 2000 Mitglieder zählende Verband seine Rolle im Jahr 2008 sieht, wie er versucht, seinen selbst zugeschriebenen Aufgaben gerecht zu werden und welche Intention hinter dem diesjährigen Motto des von ihm veranstalteten 47. Deutschen Historikertages liegt, folgt in Kürze.

Liegt Europa in Australien?

Bildquelle: Wikipedia Montage: bw

Neben zahlreichen Historikern und Geschichtslehrern werden zu Europas größtem geisteswissenschaftlichen Kongress auch viele Schüler aus ganz Deutschland erwartet. Diese werden die Möglichkeit haben, in Dresden die neuesten Erkenntnisse aus der Geschichtswissenschaft zu erfahren und darüber zu diskutieren. Schulklassen können sowohl in Begleitung ihrer Lehrer, als auch unabhängig von ihrer Schule am Historikertag teilnehmen. Für Schülerzeitungsredakteure bietet sich zugleich die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen des Organisationsteams zu sprechen und das ein oder andere Interview zu führen. Auf zeitliche und schülergerechte Gestaltung der einzelnen 45minütigen Vorträge wurde Wert gelegt.

„Liegt Europa in Australien“ ist ein Vortrag dieser Art. Geeignet für Schüler der Sekundarstufe I und II, versucht sich diese Lehrveranstaltung der sehr leidenschaftlichen Debatte australischer Politiker, Journalisten und Wissenschaftler um das australische Selbstverständnis zu nähern. Zwischen 1850 und 1950 bestand die Mehrheit der australischen Einwohner aus Briten, seit den 1950er Jahren war es zudem ein beliebtes Einwanderungsland des nichtenglischsprachigen Europas und Asiens. Was war Australien nun? Britisch? Europäisch? Asiatisch? Australisch? Prof. Dr. Ewald Frie von der Universität Trier wird die Antwort auf die Frage am 2. Oktober 2008 geben.

Wie lebten Bauern, Könige oder Fürsten im Mittelalter? Einen Einblick in die Lebensweise und Bedingungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gewährt der Vortrag „Grundherrschaft und bäuerliche Lebensbedingungen im Mittelalter” am 1. Oktober für die Klassenstufe 10 und Sekundarstufe II.

An beiden Tagen geht es auch im übrigen Programm heiß her. Die Kongressteilnehmer erwartet ein weitgefächertes Programm in allen Sektionen, die mit einem vielseitigen Angebot aufwarten. Am Mittwoch wird zum Beispiel bereits in den Vormittagstunden über „Ungleichheiten in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ oder gegen Nachmittag über die historische Zäsur 1989/90 debattiert, bevor am nächsten Tag unter anderem ein Meinungsaustausch zu den Problemen der wachsenden Globalisierung stattfinden wird.

Kurzzusammenfassungen der Vorträge sind bereits im Vorfeld auf der Homepage des Historikertages zu finden. Das Organisationsteam des Historikertages verspricht nicht nur für Schüler sondern auch für alle anderen Besucher ein spannendes und abwechslungsreiches Programm.

„Wir sind die Letzten, die das Licht ausmachen.“

Foto: ak

Kaffee? „Heute noch keinen. Aber sonst so ein bis drei Tassen am Tag.“ Das ist nicht wirklich viel, denkt sich der eine oder andere exzessive Kaffeetrinker. Aber die Bürokaffeemaschine, die sich als billiger Kaffeeautomat mit braunen, geriffelten Plastikbechern auf dem Gang entpuppt, scheint dem übermäßigen Kaffeekonsum entgegenzuwirken. Doch Nick Wagner ist ja auch nicht zum Kaffeetrinken engagiert worden, sondern für die Öffentlichkeitsarbeit des Historikertages. Pressearbeit ist sein Steckenpferd und das gehört schon lange zu seinem Studienalltag. Ob im Fachschaftsrat (FSR), bei der Sophie oder diversen Praktika, stets pflegte er seine journalistische Leidenschaft. So verwundert es auch nicht, dass er „ nicht zwingend eine akademische Karriere” anstrebt. Vielmehr will er sich dem Medien- und Kongressmanagement widmen. Dass er hierfür die nötige Nervenstärke besitzt, beweist er schon dadurch, dass er neben der zeitintensiven Arbeit für den Historikertag seine Magisterarbeit verfasst. Und falls das Nervenkostüm doch mal zu flattern beginnt, gibt es den schnellen Zuckernachschub im Schokoladenautomaten an der August-Bebel-Straße. Auch wenn er da seine finnische Lieblingsschokolade „Geisha“ vergebens sucht. Bei größerem Energiebedarf wartet dann ja auch noch in der Alten Mensa kulinarische Rettung - mit echtem Kaffee in richtigen Tassen…

Die Leidenschaft für Geschichte wecken

Geschichtsunterricht war und ist obligatorisch für alle, die eine Schule besuchen. Dass er gut sein muss, steht nirgendwo. Doch gerade anschaulich und spannend gemachter Unterricht kann frühzeitig die Leidenschaft für dieses Fach wecken und die Saat für künftige Historikergenerationen legen. Hauptverantwortung für die Güte des Unterrichts tragen die Geschichtslehrer. Deren einzige deutsche Interessenvertretung, der “Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V.” (VGD), hält am 30. September auf dem Historikertag eine Mitgliederversammlung ab.

Als Mitveranstalter des Historikertages gestaltet der VGD zudem fünf Sektionen. Dabei dreht sich alles um Geschichte, aber nicht ausschließlich um Unterricht. Der Block “Reflektiertes Geschichtsbewusstsein als Ziel?” unter Leitung von Klaus Fieberg beleuchtet die Rolle der Medien bei der Vermittlung von Geschichte. Denn die Balance zwischen erwünschter Breitenwirkung und kritischem Geschichtsbewusstsein ist schwierig zu halten. Museen, Presse, Guido Knopp als Vertreter der Zunft des unter Historikern umstrittenen Geschichtsfernsehens und natürlich das Internet als Medium für Geschichte werden kritisch betrachtet. Mit dabei: der Direktor des Historischen Museums Berlin, Prof. Dr. Hans Ottomeyer und Dr. Volker Ulrich von der ZEIT. Zu hören am Freitag, 03. Oktober, ab 15.15 Uhr im Hörsaal 01 des Hörsaalzentrums.

Sämtliche Sektionen des VGD sind im Programmheft nachlesbar. Als Mitveranstalter des Historikertages hegt der Verein natürlich bestimmte Erwartungen an diesen Kongress. Was der sächsische Ableger des VGD, der “Sächsische Geschichtslehrerverband e.V.” dazu sagt, lesen Sie in der am 01. Oktober erscheinenden Kongresszeitung.

Kristin Hofmann

Kristin (24 Jahre jung) gehört zu unserem engagierten Autorenteam, was nicht zuletzt aus der Studienrichtung Geschichte und Germanistik (Magister) resultiert. Ihr historisches Interessengebiet ist in der deutschen Nachkriegsgeschichte und der Genderdebatte und Frauenforschung anzusiedeln.

Außerhalb des Hörsaals, aber nicht losgelöst vom Campus der TU Dresden, ist Kristin in der studentischen Selbstverwaltung aktiv. Des Weiteren interessiert sie sich für Osteuropa, speziell Russland, und ist deshalb im kulturellen Austausch mit russischen Schülern und Studenten tätig.

Zur Ruhe findet sie erst abends in der Oper, dann aber als genießende Zuschauerin.

Benjamin Winkler

Unser Seminarküken hat es seit einem Jahr von Heidenau nach Dresden zum Studium der Politikwissenschaften verschlagen. Anschließend träumt er vom weiterführenden Studium des Journalismus. Sein Nebenfach Geschichte hat ihn zu diesem Semniar gebracht, in welchem seine ersten eigenen Artikel und Berichte entstehen sollen. Zudem erhofft er sich spannende und neue Erkenntnisse rund um das Schreiben, Gestalten und Fotografieren. Bei dem Hobbykünstler entstehen auch privat viele Fotos und Zeichnungen, welche sich um die Themen Landschaft, Nacht und Stillleben drehen.

Franziska Schmieder

Wer das Lesen zur Leidenschaft erkoren hat, wird früher oder später den unvermeidbaren Drang verspüren, selbst zum Stift zu greifen und an der schier unermesslichen Welt der Literatur aktiv teilzunehmen. Für Franziska Schmieder bleibt allerdings das Hauptaugenmerk die Erschließung jener, vor allem der Klassiker. Eine lebensfüllende Aufgabe, immerhin integrieren sich die Studiengänge Erziehungswissenschaften, Geschichte als auch Soziologie mit ihrer fachspezifischen Publikationsdichte bestens. Das Schreiben wiederum findet nun seine willkommene Plattform in der medialen Begleitung des Historikertages, als Futter für Druckerpresse und Gleichgesinnte.

Katharina Kreuzer

Katharina, 21, studiert Germanistik und Geschichte im 3. Semester. Ihre soziale Ader verschlug sie schon für ein Jahr nach Berlin, wo sie sich der Lebenshilfe Behinderter widmete. Zurück in ihrer Heimatstadt Dresden sucht sie nun im Kontrast zu ihrem theorielastigen Studium Einblicke in die journalistische Praxis und engagiert sich deshalb in unserem Seminar. Neben Kultur und Yoga zählt auch Backen zu ihrer großen Leidenschaft, was sie gern einmal den anderen Seminarteilnehmern unter Beweis stellen darf.

Kerstin Lorenz

Durchsetzungsfreudig, aber doch harmoniesüchtig. Ein Widerspruch?! Nicht für Kerstin. Auf dem morgendlichen Gang zum Bad wird der Weg exakt koordiniert und dennoch bleibt Zeit sich unterwegs den verschmusten Katzen anzunehmen. Mit einem abgeschlossenen Geschichtsstudium in der Tasche, betritt sie im Oktober die Bühne des Promovierens. Bis dahin trinkt sie viel Milch mit Kakao, wandelt im Archiv und liest das eine oder andere Buch.

Christoph Poppe

Christoph

Sein Name: Christoph Poppe. Vor sechs Semestern begann er an der TU Dresden auf seinen Bachelorabschluss im Fach Geschichte hinzuarbeiten. Im Team arbeitet er als Fotograf - das bedeutet für ihn auch außerhalb des Seminars in erster Linie Erinnerungen festhalten und mit Motiven zu experimentieren. Freizeitgestaltung heißt bei Christoph einen Ausgleich zwischen Ruhe und Action zu finden, mal geht er Angeln, mal Squash spielen. Aber in erster Linie spielt das Thema Fotografie immer eine Hauptrolle.