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Australien liegt in Europa…

…, oder doch in Asien? Natürlich liegt Australien im Pazifik und bildet einen eigenständigen Kontinent auf der Südhalbkugel mit einer vielfältigen kulturellen Vergangenheit.

Prof. Dr. Ewald Frie während seines Vortrages und die Lehramtstudenten Katharina und Sandra. Fotos: bw

Unverständlicherweise waren nur sehr wenige Schüler unter den Zuhörern des Vortrages von Prof. Dr. Ewald Frie von der Universität Trier zu finden. Auch Katharina und Sandra, beide studieren Lehramt Geschichte an der TU Dresden, zeigten sich enttäuscht, dass nur so wenige Lehrer und Schüler das Angebot des Historikertages nutzten. Katharina fügte hinzu, dass Themen rund um Australien durchaus lehrplanrelevant sind, besonders in den Fächern Englisch und Geographie spielt „Down Under“ eine wichtige Rolle. Auch den Schülervortrag am Mittwoch hatten sie sich nicht entgehen lassen und zeigten sich auch bei diesem hellauf begeistert.

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Wirtschaftliche Ungleichheiten - ein hochbrisantes Thema

Ungleichheiten hat es schon immer gegeben. Erstaunlich wenige Zuhörer folgten jedoch den dreißigminütigen Vorträgen der fünf Referenten am Morgen im Audimax. Dabei sind wirtschaftliche Ungleichheiten nicht nur ein Problem des 20. Jahrhunderts, sondern weiterhin ein hochaktuelles Thema der heutigen Zeit.

Warum gibt es reiche Länder und warum werden sie immer reicher? Die heutige tiefe Kluft zwischen armen und reichen Ländern war eine Folge der industriellen Revolution mit ihren enormen Wachstumsraten gewesen. Die Industrialisierung ist ein komplexer Begriff, deren Vorgänge nur schwer fassbar und zu erklären sind. Der Referent Prof. Dr. Peer Vries von der Universität Wien charakterisierte sie als ein „Wunder der Geschichte“. Er wies darauf hin, dass Europa vor der Industrialisierung keinesfalls so fortschrittlich war wie angenommen wird. In mehreren Vergleichen versuchte er außerdem, die damalige Situation in Europa und die heutige in China gegenüberzustellen.

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Ungleichheiten in dem Begriff der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft

Das Thema der „nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ fügt sich ideal in das Motto des diesjährigen Historikertages „Ungleichheiten“ ein. Die Zuhörer, unter ihnen auch viele Schüler und Schülerinnen im gut gefüllten Audimax, konnten teilweise eine sehr spannende und lebhafte Debatte über Intension und Extension des Begriffes der Volksgemeinschaft erleben.

Die Referenten der Sektion. Foto: ak

Sechs Referenten näherten sich jeweils in viertelstündigen Vorträgen diesem schwierigen Thema der deutschen Geschichte und versuchten die gesamte Breite und Komplexität des Begriffes abzudecken. Als Kommentator konnte Prof. Dr. Alf Lüdtke von der Universität Erfurt gewonnen werden. Nach jeweils zwei Vorträgen fasste er die Ausführungen und wichtigsten Punkte der Referenten noch einmal zusammen, reflektierte das Gesagte und bot gleichzeitig neue Denkanstöße für die anschließende Diskussion, in der das Auditorium Fragen an die Vortragenden richten konnte.

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Programmänderungen

Hier finden Sie die Änderungen, die bis Redaktionsschluss (30. September 20 Uhr) gegenüber dem gedruckten Programm bekannt waren.

Donnerstag, 2. Oktober
Podiumsdiskussion: Wie gut sind unsere Fachzeitschriften?
Neue Zeit: 17.00 – 18.30 Uhr

Intellektuelle und Professoren – über eine europäische Ungleichheit
Wegfall des Beitrages von Horst Walter Blanke (Essen):
Europäische Rezeptionsweisen Johann Gustav Droysens
Visualisierung der Ungleichheit
statt Petra Overath, Berlin: Sylvia Kesper-Biermann, Bayreuth

Sonderveranstaltungen / Wissenschaftliche Zusammenkünfte / Externes:

Dienstag, 30. September
neu hinzugekommen:
16.00 - 18.00 Uhr
Workshop Vorurteile machen blind HSZ Raum 103

Mittwoch, 1. Oktober
neu hinzugekommen:
13.00 – 15.00 Uhr
Vortragsreihe H-Soz-Kult HSZ Raum 105

13.00 - 15.00 Uhr
Mitgliederversammlung Trägerverein Clio-online HSZ Raum 204

13.30 - 14.30 Uhr
Vorstand IG HSZ HS 401

14.00 - 15.00 Uhr
Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung HSZ HS 403

18.00 - 20.00 Uhr
Diskussionsveranstaltung Pantheon Verlag (Random House) HSZ Raum 201

18.30 - 19.15 Uhr
Empfang DGIA & BSB HSZ Raum 105

18.30 Uhr
Redaktionsmeeting H-Soz-u-Kult HSZ Raum 204

Eröffnung der DFG Ausstellung
Neue Anfangszeit: 18.15 Uhr (statt 18.30 Uhr)

Gesamtverein der Geschichts- und Altertumsvereine e. V.
Neue Anfangszeit: 20.00 Uhr (statt 19.00 Uhr)

Donnerstag, 2. Oktober
Neu aufgenommen:
10.00 – 18.00 Uhr
Kunst-Transfers. Thesen und Visionen zur Restitution von Kunstwerken. Eine Tagung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden anlässlich des deutschen Historikertages 2008 in Dresden Residenzschloss, Hans-Nadler-Saal

13.00 – 15.00 Uhr
Vortragsreihe H-Soz-Kult HSZ Raum 105

13.00 - 15.00 Uhr
Arbeitskreis Alte Geschichte in Europa HSZ Raum 204

13.00 - 15.00 Uhr
Arbeitskreis Militär und Gesellschaft HSZ Raum 101

14.00 - 15.00 Uhr
Empfang Vandenhoek & Ruprecht HSZ Raum 201

16.00 – 18.00 Uhr
Podiumsdiskussion »Ungleichheiten – das Leitthema der Museumsentwicklung in Ost und West seit 1945?«. Veranstalter: Staatliche Kunstsammlungen
Dresden.
Residenzschloss, Hans-Nadler-Saal

18.30 Uhr
Roundtable H-Soz-u-Kult und Verlage HSZ Raum 204

Freitag, 3. Oktober
13.00 – 15.00 Uhr
Vortragsreihe H-Soz-Kult HSZ Raum 105

Arbeitskreis: Das Haus im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt
Neue Zeit: 13.00 - 16.00 Uhr und neuer Raum: HSZ 304

Liste der Aussteller, die nicht im Programmheft stehen:
Cambridge University Press
Collegium Bohemicum
Verband der Geschichtslehrer Deutschlands
Edition Sigma
Oxford University Press
Leipziger Messe Denkmal 2008
SFB 496 Münster Ausstellung „SPEKTAKEL DER MACHT
Wehrhahn Verlag
Geschichte.de GmbH
Forum Verlag Leipzig
Bebra-Verlag

Die Spannung steigt…

Claudia Fugmann. Foto: bw

Ein Blick auf den Kalender und die Anspannung wächst. In wenigen Tagen beginnt der 47. Deutsche Historikertag in Dresden und Claudia Fugmann zeigt sich gespannt auf das bevorstehende Großereignis. Insbesondere für Schüler wurden interessante und lehrplangerechte Sektionen und Vorträge vorbereitet. Nun zeigen sich die Organisatoren erwartungsvoll, wie das Programm von den Schülern und Schülerinnen aufgenommen wird und Claudia hofft, dass alles deren Vorstellungen entspricht.

Damit dies jedoch auch eintritt, wurde lange geplant, denn schließlich werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Seit Mai diesen Jahres ist sie neben Bernhard Steinbrecher für die Planung und Durchführung des Schüler- und Studentenprogramms verantwortlich. Nebenbei kümmert sie sich noch um finanzielle Dinge, wie die Reisekostenerstattung der Auslandsreferenten. Neben zahlreichen deutschen und tschechischen Historikern, so verrät sie, werden nämlich auch Vortragsreferenten aus den USA, der Schweiz, Italien und Großbritannien erwartet, die zusätzlich das ohnehin vielfältige Programm ergänzen.

Dass ein gutes Buch neue und spannende Welten eröffnet, weiß auch Claudia. Man erfährt mehr über andere Menschen, das aktuelle Zeitgeschehen und über Geschichte. Für ihre Hochschulausbildung ist dies besonders förderlich, denn Claudia studiert im zehnten Semester Alte Geschichte an der Technischen Universität Dresden.

Das Image von Geschichte aufpolieren…

Bernhard Steinbrecher. Foto: bw

Faszination, Antipathie, Begeisterung, Lebendigkeit oder pure Langeweile – bei Geschichte gehen die Meinungen weit auseinander und man fühlt sich zumeist an den trockenen Geschichtsunterricht zurückerinnert. Doch für Bernhard Steinbrecher ist Geschichte durchaus spannende Materie, welche sich mit hochaktuellen Fragen und Forschungsergebnissen beschäftigt. Seit April diesen Jahres gehört er dem Historikertag-Team an. In seinem Aufgabenbereich der Schüler- und Studentenbetreuung arbeitet er eigenverantwortlich an der Planung des Schülerkonzepts und steht jederzeit für alle Rückfragen von Schülern, Studenten und Lehrern zur Verfügung.

Mit der ruhigen Atmosphäre im Team dürfte es jedoch bald vorbei sein, denn je näher der Termin des Historikertages heranrückt, desto mehr wächst die Anspannung, schließlich haben sich bereits 250 Schüler angekündigt. Dass sich die Zahl der Anmeldungen noch erhöhen wird, ist die große Erwartung aller Beteiligten. So oder so verspricht er, können die Teilnehmer mit einem spannenden und unterhaltsamen Schülerprogramm rechnen, welches womöglich neue Sichtweisen auf bekannte geschichtliche Ereignisse gewähren wird. Besonders stolz ist er auf die Teilnahme einer deutschen Schule in Prag, ein sichtbares Zeichen für die gute Zusammenarbeit der Schülerschaft Deutschlands und dem Nachbarland, der Tschechischen Republik.

Der Historikertag eröffnet gute Möglichkeiten, das Interesse und die Akzeptanz für geschichtliche Themen zu wecken. Dresden bietet zudem ein attraktives Umfeld zum Leben und Studieren. Daher hofft er, dass sich unter den Teilnehmern auch zahlreiche Studieninteressierte für das Fach Geschichte befinden.

Schließlich muss er es wissen: Er studiert im neunten Semester Lehramt Geschichte und Mathematik und hat bereits zwei Geschichts-Arbeitsgemeinschaften an Dresdner Schulen geleitet und steht somit ständig in Kontakt mit Schülern.

Liegt Europa in Australien?

Bildquelle: Wikipedia Montage: bw

Neben zahlreichen Historikern und Geschichtslehrern werden zu Europas größtem geisteswissenschaftlichen Kongress auch viele Schüler aus ganz Deutschland erwartet. Diese werden die Möglichkeit haben, in Dresden die neuesten Erkenntnisse aus der Geschichtswissenschaft zu erfahren und darüber zu diskutieren. Schulklassen können sowohl in Begleitung ihrer Lehrer, als auch unabhängig von ihrer Schule am Historikertag teilnehmen. Für Schülerzeitungsredakteure bietet sich zugleich die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen des Organisationsteams zu sprechen und das ein oder andere Interview zu führen. Auf zeitliche und schülergerechte Gestaltung der einzelnen 45minütigen Vorträge wurde Wert gelegt.

„Liegt Europa in Australien“ ist ein Vortrag dieser Art. Geeignet für Schüler der Sekundarstufe I und II, versucht sich diese Lehrveranstaltung der sehr leidenschaftlichen Debatte australischer Politiker, Journalisten und Wissenschaftler um das australische Selbstverständnis zu nähern. Zwischen 1850 und 1950 bestand die Mehrheit der australischen Einwohner aus Briten, seit den 1950er Jahren war es zudem ein beliebtes Einwanderungsland des nichtenglischsprachigen Europas und Asiens. Was war Australien nun? Britisch? Europäisch? Asiatisch? Australisch? Prof. Dr. Ewald Frie von der Universität Trier wird die Antwort auf die Frage am 2. Oktober 2008 geben.

Wie lebten Bauern, Könige oder Fürsten im Mittelalter? Einen Einblick in die Lebensweise und Bedingungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gewährt der Vortrag „Grundherrschaft und bäuerliche Lebensbedingungen im Mittelalter” am 1. Oktober für die Klassenstufe 10 und Sekundarstufe II.

An beiden Tagen geht es auch im übrigen Programm heiß her. Die Kongressteilnehmer erwartet ein weitgefächertes Programm in allen Sektionen, die mit einem vielseitigen Angebot aufwarten. Am Mittwoch wird zum Beispiel bereits in den Vormittagstunden über „Ungleichheiten in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ oder gegen Nachmittag über die historische Zäsur 1989/90 debattiert, bevor am nächsten Tag unter anderem ein Meinungsaustausch zu den Problemen der wachsenden Globalisierung stattfinden wird.

Kurzzusammenfassungen der Vorträge sind bereits im Vorfeld auf der Homepage des Historikertages zu finden. Das Organisationsteam des Historikertages verspricht nicht nur für Schüler sondern auch für alle anderen Besucher ein spannendes und abwechslungsreiches Programm.

Anna Marek

Anna – Baujahr 1987, aufgewachsen in der Trabbistadt Zwickau, studiert sie seit 2006 Lehramt Geschichte und Philosophie an der Technischen Universität Dresden. Angetrieben von ihrer großen Leidenschaft, dem Handball, dem sie sich seit nunmehr vierzehn Jahren aktiv widmet, interessiert sie sich für alle sportlichen Großereignisse. Ihre weiteren Markenzeichen sind die Vorliebe für Schokolade, Essen und das Internet.
In den langen Sommerferien entschied sie sich für die aktive Teilnahme am diesjährigen Historikertag. Sie zeigt sich begeistert von der angenehmen Atmosphäre in unserem Seminar und hofft auf eine pannenfreie schöne Zeit.