Sektionen – Historikertag 2021 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/ 53. Deutscher Historikertag, 5–8 Oktober 2021 in München Thu, 16 Sep 2021 16:52:52 +0000 de-DE hourly 1 Visualisierung historischer Daten – Chancen und Risiken https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/visualisierung-historischer-daten-chancen-und-risiken/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/visualisierung-historischer-daten-chancen-und-risiken/ Neben der linearen Lektüre von Quellentexten und ihrer Auswertung bietet die Visualisierung von Daten als Modell, Graphik oder historische Karte ein wertvolles Analyseinstrument. Für gedruckte Werke wurden bereits verschiedene Strategien entwickelt, um der Komplexität der Daten auch in der Visualisierung Rechnung zu tragen. In jüngerer Zeit werden digitale Methoden entworfen, die die Darstellung historischer Daten […]

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Neben der linearen Lektüre von Quellentexten und ihrer Auswertung bietet die Visualisierung von Daten als Modell, Graphik oder historische Karte ein wertvolles Analyseinstrument. Für gedruckte Werke wurden bereits verschiedene Strategien entwickelt, um der Komplexität der Daten auch in der Visualisierung Rechnung zu tragen. In jüngerer Zeit werden digitale Methoden entworfen, die die Darstellung historischer Daten auf eine neue Eben heben. Die so entstehende Visualisierung illustriert nicht einfach ein Argument, sondern ist selbst zugleich Forschungsergebnis wie auch analytisches Werkzeug. Doch die Benutzung von Visualisierung, sei sie analog oder digital, erfordert eigene Kompetenzen. Dabei ist enge interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich. So ist informatische Forschung nötig, um komplexe Daten zu visualisieren. Deren Herstellung stellt Historiker vor quellenkritische und analytische Herausforderungen. Schließlich entstehen durch die Visualisierung selbst eigene Aussagen, die kritisch hinterfragt werden müssen. Dieses Panel bringt Spezialisten aus dem Bereich der historischen und informatischen Forschung zusammen, um Chancen und Risiken interdisziplinär zu diskutieren. Dabei sollen technische Fragen zur Sprache kommen, aber auch hermeneutische Probleme erörtert werden. In diesem sehr dynamischen Feld ist der stetige Austausch besonders wichtig, um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten.

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Umkämpfte Grenzziehungen. Mittelalterliche Kirchenstrafen im Aushandlungsprozess https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/umkaempfte-grenzziehungen-mittelalterliche-kirchenstrafen-im-aushandlungsprozess/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/umkaempfte-grenzziehungen-mittelalterliche-kirchenstrafen-im-aushandlungsprozess/ Im Kontext des langen Ringens zwischen imperium und sacerdotium seit dem hohen Mittelalter waren die Kirchenstrafen der Exkommunikation und des Lokalinterdikts zugleich Gegenstand, Aushandlungsmedium und Instrument (kirchen-)politischer Deutungskämpfe. Beide Strafen waren die schärfsten Waffen im kirchlichen Sanktionsarsenal. Die auch Kirchenbann genannte Exkommunikation schloss Personen oder Personengruppen temporär aus der kirchlichen Gemeinschaft aus, indem das kirchliche […]

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Im Kontext des langen Ringens zwischen imperium und sacerdotium seit dem hohen Mittelalter waren die Kirchenstrafen der Exkommunikation und des Lokalinterdikts zugleich Gegenstand, Aushandlungsmedium und Instrument (kirchen-)politischer Deutungskämpfe. Beide Strafen waren die schärfsten Waffen im kirchlichen Sanktionsarsenal. Die auch Kirchenbann genannte Exkommunikation schloss Personen oder Personengruppen temporär aus der kirchlichen Gemeinschaft aus, indem das kirchliche Heilsangebot verwehrt und im Alltag ein soziales Verkehrsverbot ausgesprochen wurde. Dagegen war das seit etwa 1000 sich etablierende Lokalinterdikt spatial codiert und entzog einem bestimmten, räumlich abgegrenzten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Territorium) die kirchliche Seelsorge, in Form von Messen, Sakramenten und dem kirchlichen Begräbnis. Dabei stand die Gültigkeit, Reichweite und Eskalation solcher Bann- und Interdiktssentenzen im Zentrum publizistischer und juristischer Kontroversen, die teilweise ein europaweites Echo hervorriefen und in eine Propagandaschlacht zwischen Staat und Kirche einmündeten. Die kalkulierte Wirkung von Bann und Interdikt auf Individuen, Gruppen und räumliche Entitäten war demnach von einem konstanten Aushandlungsprozess begleitet. Hieraus lassen sich nicht nur vertiefende Einblicke in die Selbst- und Fremdwahrnehmung der unmittelbar beteiligten Konfliktparteien gewinnen, sondern auch in die Interventionsspielräume und Ordnungsvorstellungen geistlicher und weltlicher Gewalten. Die Sektion geht dieser strukturellen Disposition mittelalterlicher Kirchenstrafen als Arena kollidierender Rechts-, Geltungs- und Gehorsamsansprüche nach. Makro- und mikrohistorische Perspektiven sind dabei ebenso zu integrieren wie ein profunder Blick auf das je spezifische Interaktionsgeflecht von Zentrum und Peripherie, römischer Zentralgewalt und lateinchristlichen Grenzsäumen.

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Maritime Gewalt, Märkte und Staatlichkeit. Deutungskämpfe an der Wende zur Neuzeit https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/maritime-gewalt-maerkte-und-staatlichkeit-deutungskaempfe-an-der-wende-zur-neuzeit/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/maritime-gewalt-maerkte-und-staatlichkeit-deutungskaempfe-an-der-wende-zur-neuzeit/ Die Erforschung der maritimen Gewalt war bisher geprägt vom Narrativ der Staatsbildung: Im Kampf gegen Seeräuber und Schmuggler hätten die Obrigkeiten ihr Gewaltmonopol durchgesetzt. Der Wandel des Konfliktaustrags auf See kann allerdings auch als Folge ökonomischer Konkurrenz zwischen vielfältigen gleichrangigen Akteuren beschrieben werden. In dieser auch gewaltsam ausgetragenen Konkurrenz war der Anspruch auf obrigkeitliche Kriminalitätsbekämpfung […]

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Die Erforschung der maritimen Gewalt war bisher geprägt vom Narrativ der Staatsbildung: Im Kampf gegen Seeräuber und Schmuggler hätten die Obrigkeiten ihr Gewaltmonopol durchgesetzt. Der Wandel des Konfliktaustrags auf See kann allerdings auch als Folge ökonomischer Konkurrenz zwischen vielfältigen gleichrangigen Akteuren beschrieben werden. In dieser auch gewaltsam ausgetragenen Konkurrenz war der Anspruch auf obrigkeitliche Kriminalitätsbekämpfung nur eines von vielen Mitteln des Konfliktaustrags. „Schmuggel“ und „Piraterie“ waren in erster Linie mögliche Argumente zur diskursiven Disqualifikation von Mitbewerbern, vermittels derer der Zugang zu Märkten und Ressourcen verhandelt wurde. „Staatlichkeit“ schreiben wir jenen Akteuren zu, die ihre Eigeninteressen erfolgreich durchgesetzt haben.
Aus rechtsanthropologischer Warte steht die Idee einer sukzessiven Restriktion der individuellen Gewaltanwendung durch die Herausbildung der Staatlichkeit grundsätzlich in Frage. In der Wirtschaftsgeschichte wird der Übergang vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit allgemein als ein Prozess der Formierung von Märkten beschrieben, wobei auch dieser Commercial Revolution keine pazifizierende Wirkung mehr zugeschrieben wird. Beide Interpretationen können als Deutungskämpfe um Zugehörigkeiten verstanden werden. Der Wechsel von einem politischen zu einem ökonomischen Narrativ spiegelt zugleich die Deutungskämpfe unserer eigenen Zeit.
Beide Ansätze jedoch konstruieren den historischen Verlauf retrospektiv teleologisch: Das Staatsbildungsnarrativ interpretiert Veränderungen als Fortschritte auf dem Weg in die Moderne. Und auch die Erzählung einer Konkurrenz um Marktzugang unterstellt den Akteuren eine langfristige ökonomische Intentionalität, die wohl erst spätere Projektion ist. In beiden Konzeptionen bleibt zudem unklar, wer eigentlich die konkreten Akteure sind. Wie also kann man die Entstehung des frühmodernen maritimen Gewaltregimes ohne das Paradigma der Staatsbildung modellieren?

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Deutungskämpfe um die Rus’: Erinnerungsorte der Frühen Neuzeit https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/deutungskaempfe-um-die-rus-erinnerungsorte-der-fruehen-neuzeit/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/deutungskaempfe-um-die-rus-erinnerungsorte-der-fruehen-neuzeit/ Historische Narrative spielen für die nationale Selbstfindungen sowie die Positionierungen der postsowjetischen Staaten zu und in Europa eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund erfährt die Geschichte der Ukraine, von Belarus’ und ‒ damit verflochten ‒ Russlands seit einigen Jahren eine radikale Revision. Einen zentralen Stellenwert nehmen hierbei Identitätsbildungsprozesse in den Siedlungsgebieten der Ostslawen und damit […]

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Historische Narrative spielen für die nationale Selbstfindungen sowie die Positionierungen der postsowjetischen Staaten zu und in Europa eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund erfährt die Geschichte der Ukraine, von Belarus’ und ‒ damit verflochten ‒ Russlands seit einigen Jahren eine radikale Revision. Einen zentralen Stellenwert nehmen hierbei Identitätsbildungsprozesse in den Siedlungsgebieten der Ostslawen und damit Debatten um die frühneuzeitlichen Grundlagen moderner Natiogenese und letztlich von Staatlichkeit ein. Eine seriöse und multiperspektivische Forschung, die einen rationaleren Diskurs jenseits politisierter Deutungskämpfe ermöglicht, ist jedoch nach wie vor ein Desiderat. Im Zentrum der Sektion steht die Frage, inwieweit sich in den Territorien der alten Rus’ bereits im Zeitraum von der Wende des 15. zum 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Vorstellungen neuer Wir-Gruppen sowie eigene protonationale Gruppen-Mythologien entwickelten, und ob sich derlei überregionale kollektive Selbstverständnisse als autonome Formen eines frühmodernen Nationalbewusstseins und damit als Aspekt einer europäischen frühmodernen Natiogenese deuten lassen. Die Sektion demonstriert und diskutiert diese Problemstellungen anhand des Konzepts der „Erinnerungsorte“. Die einzelnen Vorträge nehmen die komplexe Entstehung verschiedener kollektiver Pantheons der Rus’ in der Frühen Neuzeit den Blick. Sie thematisieren mit der Ursprungserzählung von der „Taufe der Rus‘“, dem Topos „Moskau“, dem historischen Narrativ der Geschichtssynthese der Rus‘ in der „Kiever Sinopsis“ sowie den ethnogenealogischen Mythen über die „Urväter“ der Rus‘ (Prus, Rus, Palemon, Mosoch, Sarmat, Seruh, Chasaren u.a.) zentrale Erinnerungsorte der belarussischen, ukrainischen und russländischen Erinnerungskulturen mit ihren unterschiedlichen und gegenläufigen Deutungspotentialen.

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My Home is Your Castle? Umkämpftes Eigentum vom Dritten Reich bis heute https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/my-home-is-your-castle-umkaempftes-eigentum-vom-dritten-reich-bis-heute/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/my-home-is-your-castle-umkaempftes-eigentum-vom-dritten-reich-bis-heute/ Der Beitrag My Home is Your Castle? Umkämpftes Eigentum vom Dritten Reich bis heute erschien zuerst auf Historikertag 2021.

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Fotografien im Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Privatheit im 20. Jahrhundert https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/fotografien-im-spannungsfeld-von-oeffentlichkeit-und-privatheit-im-20-jahrhundert/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/fotografien-im-spannungsfeld-von-oeffentlichkeit-und-privatheit-im-20-jahrhundert/ Das 20. Jahrhundert ist das „Jahrhundert der Bilder“ (Gerhard Paul) – die Bedeutung von visuellen Medien für die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland wie Europa ist nicht zu übersehen. Auf dem Historikertag 2006 in Konstanz stellte die Visual History eines der zentralen Themen dar. Seither ist das Bewusstsein, dass visuelle Quellen elementarer Bestandteil der Geschichtswissenschaften sind, […]

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Das 20. Jahrhundert ist das „Jahrhundert der Bilder“ (Gerhard Paul) – die Bedeutung von visuellen Medien für die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland wie Europa ist nicht zu übersehen. Auf dem Historikertag 2006 in Konstanz stellte die Visual History eines der zentralen Themen dar. Seither ist das Bewusstsein, dass visuelle Quellen elementarer Bestandteil der Geschichtswissenschaften sind, insbesondere die Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht ohne Film und Fotografie verstanden werden kann, zweifellos gestiegen – aber empirische geschichtswissenschaftliche Forschungsprojekte sind nach wie vor rar.

Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass Bilder nicht eindeutig zu lesen sind, vielmehr in ihren Kontexten, ihren Deutungen umstritten, umkämpft sind. Dass Herrschaft im 20. Jahrhundert in herausragender Weise durch die Beherrschung der Bilder geschehe, war nicht nur eine Grundannahme von Diktaturen, die Kontrolle über Bilder zu erlangen suchten, sondern galt auch für demokratische Gesellschaften, in denen es darum ging, politische Mehrheiten zu mobilisieren.

Aber die Vorstellung, Propaganda könne Menschen vollständig manipulieren, „überwältigen“, übersieht die Dimension der Rezeption, der Aneignung von manipulativ intendierten Bildern. Entgegen der Vorstellung, „Öffentlichkeit“ sei ein homogener sozialer Raum, der entweder im aufklärerisch-emanzipativen Sinn zur Stabilität der Demokratie beitrage oder in Diktaturen mit repressiven Mitteln durch eine einheitliche Zwangsöffentlichkeit ersetzt werde, kann Öffentlichkeit durchaus im Plural gedacht werden. Privatheit und Öffentlichkeit sind offensichtlich keine streng voneinander getrennten Kommunikationsräume, sondern aufeinander bezogen und miteinander verwoben, ihre Grenzen durchlässig und veränderbar. Gerade Bilder – und für das 20. Jahrhundert insbesondere Fotografien – sind Medien des Austausches, des Changierens und der Transformation zwischen Privatheit und Öffentlichkeit.

Die Fotografie stellte (und stellt) ein wirkliches Massenmedium dar, nicht bloß im Sinne einer massenhaften Konsumption, sondern vielmehr als immer alltäglicher werdende Praxis. Fotografien, so die britische Fotohistorikerin Maiken Umbach in Bezug auf den Nationalsozialismus, „“are not ‚objective‘ documents showing whether or not people resisted or were ‚duped‘ by the fascist regime and its ideology. Rather, photos are part of what people did with this ideology, and how they translated it back into a sense of selfhood“.
In der beantragten Sektion sollen vier Forschungsprojekte aus Israel, Großbritannien und Deutschland zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, die Fotografien als Untersuchungsgegenstand in den Mittelpunkt stellen, ihre Ergebnisse und konzeptionellen wie methodischen Überlegungen vorstellen, austauschen und mit der Fachöffentlichkeit diskutieren.

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Dynamiken des Misstrauens. Nachrichtendienste und Öffentlichkeit in der westlichen Welt seit 1945 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/dynamiken-des-misstrauens-nachrichtendienste-und-oeffentlichkeit-in-der-westlichen-welt-seit-1945/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/dynamiken-des-misstrauens-nachrichtendienste-und-oeffentlichkeit-in-der-westlichen-welt-seit-1945/ Der Beitrag Dynamiken des Misstrauens. Nachrichtendienste und Öffentlichkeit in der westlichen Welt seit 1945 erschien zuerst auf Historikertag 2021.

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Umstrittene „Globalisierung“. Die Durchsetzung von Verflechtungsdiagnosen in der westlichen Politik seit den 1970er Jahren https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/umstrittene-globalisierung-die-durchsetzung-von-verflechtungsdiagnosen-in-der-westlichen-politik-seit-den-1970er-jahren/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/umstrittene-globalisierung-die-durchsetzung-von-verflechtungsdiagnosen-in-der-westlichen-politik-seit-den-1970er-jahren/ Die Sektion bringt laufende Forschungen zusammen, um eine der einflussreichsten und bisher kaum historisierten politischen Wahrnehmungsfiguren der jüngsten Zeitgeschichte zu erschließen: die Vorstellung, dass die Welt zunehmend verflochten sei. Die Beobachtung globaler Verwobenheit hat die politische Zeitdeutung seit dem späten 19. Jahrhundert immer wieder maßgeblich bestimmt. In den siebziger Jahren gewann sie indes eine neue […]

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Die Sektion bringt laufende Forschungen zusammen, um eine der einflussreichsten und bisher kaum historisierten politischen Wahrnehmungsfiguren der jüngsten Zeitgeschichte zu erschließen: die Vorstellung, dass die Welt zunehmend verflochten sei. Die Beobachtung globaler Verwobenheit hat die politische Zeitdeutung seit dem späten 19. Jahrhundert immer wieder maßgeblich bestimmt. In den siebziger Jahren gewann sie indes eine neue Qualität. Alarmiert von länderübergreifenden Währungsturbulenzen und den Folgen der „Ölkrisen“ erkannten Politiker in der wachsenden weltweiten „Interdependenz“ die entscheidende Herausforderung der Zukunft. Seit Anfang der neunziger Jahre wurde die weltweite Verknüpfung dann unter dem Schlüsselbegriff der „Globalisierung“ zum Signum einer neuen Ära nach Ende des „Kalten Kriegs“ erklärt. Bald schon wurden zahlreiche Entwicklungen mit ihr in Verbindung gebracht – von Finanzmärkten über neue Kommunikationstechnologien bis hin zu Terrornetzwerken. Beiden Phasen war gemeinsam, dass der Befund einer sich rasch integrierenden Welt in greifbare politische Handlungskonzepte überführt wurde. Westliche Regierungen machten ihn zum Angelpunkt einer weitreichenden Neuausrichtung ihrer Innen- und Außenpolitik, während zivilgesellschaftliche Bewegungen daraus einen menschenrechtlichen Imperativ ebenso ableiten konnten wie den Protest gegen einen „neoliberalen“ Raubtierkapitalismus. Daher gaben Verflechtungsperzeptionen auch stets Anlass zu heftigen Deutungskämpfen. Diese drehten sich weniger um die Grundtatsache der zunehmenden globalen Verschränkung selbst. Doch waren sowohl die Frage, wie genau „Interdependenz“ und „Globalisierung“ beschaffen seien, als auch die politischen Konsequenzen, die es aus ihnen zu ziehen gelte, heftig umstritten. Die Sektion fragt danach, welche gesellschaftlichen Selbstverständnisse in den Denkfiguren der Verflechtung zum Ausdruck kamen und welche politischen Projekte mit ihnen motiviert oder bestritten wurden. Dabei geht sie auch den Verbindungen nach, in denen die Debatten der verschiedenen Jahrzehnte untereinander wie auch mit der heutigen Globalisierungsrede stehen.

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Comics in Deutungskämpfen des 20. Jahrhunderts https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/comics-in-deutungskaempfen-des-20-jahrhunderts/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/comics-in-deutungskaempfen-des-20-jahrhunderts/ Deutungskämpfe sind eng an die Form ihrer medialen Vermittlung gebunden. In verschiedenen historischen Epochen sind umstrittene Wahrnehmungen, Positionen und Ordnungsvorstellungen mit jeweils unterschiedlichen Medien zum Ausdruck gebracht worden. Gleichzeitig konnten diese selbst zum Gegenstand von Deutungskämpfen werden, etwa im Hinblick auf wiederkehrende Diskussionen über die Chancen und Gefahren der für die jeweilige Zeit ’neuen Medien‘. […]

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Deutungskämpfe sind eng an die Form ihrer medialen Vermittlung gebunden. In verschiedenen historischen Epochen sind umstrittene Wahrnehmungen, Positionen und Ordnungsvorstellungen mit jeweils unterschiedlichen Medien zum Ausdruck gebracht worden. Gleichzeitig konnten diese selbst zum Gegenstand von Deutungskämpfen werden, etwa im Hinblick auf wiederkehrende Diskussionen über die Chancen und Gefahren der für die jeweilige Zeit ’neuen Medien‘. Vielfach, etwa bei Kino, Fernsehen oder Computerspiel, spielte in diesem Zusammenhang die gesellschaftliche Wertschätzung des Visuellen eine zentrale Rolle, sei es im Hinblick auf eine „Verteufelung des Bildes“ (Grunder) oder die Hervorhebung seines Potentials als eigenständiger Zugang zur Deutung der Welt. Obwohl für das 20. Jahrhundert als dem „Jahrhundert des Bildes“ (Paul) von einer zunehmenden Bedeutung des Visuellen ausgegangen wird, hat die historische Forschung bislang noch nicht alle Bildmedien gleichermaßen in den Blick genommen. Das gilt insbesondere für den Comic, der in den letzten Jahren zwar unter geschichtsdidaktischen Gesichtspunkten einige Aufmerksamkeit erhielt, als Quellengattung jedoch weitgehend ungenutzt ist. Hier zeigt sich nicht zuletzt ein Zusammenhang zwischen der Erforschung eines Mediums in seinen verschiedenen Ausprägungen und dessen Zuordnung zur ‚Hochkultur‘ oder ‚Populärkunst‘. Die Sektion untersucht den Comic erstens als Gegenstand von Deutungskämpfen (Christine Gundermann) sowie zweitens als Mittel der Visualisierung in Deutungskämpfen (Kalina Kupczynska) und verbindet damit drittens eine Reflexion seines Potentials als historische Quelle (Michael Scholz). Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als die sequenzierten Bildergeschichten weltweit an Verbreitung und Bedeutung gewannen. Dabei kommen unterschiedliche Länderperspektiven in den Blick; neben jeweils einer Fallstudie zu Schweden und Polen wird ein Beitrag eine dezidiert transnationale Perspektive einnehmen.

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Theorien, Konzepte, Grundbegriffe: Historiographische Kategorien als Streitgeschichte bei Mannheim, Cantimori, Foucault und Koselleck https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/theorien-konzepte-grundbegriffe-historiographische-kategorien-als-streitgeschichte-bei-mannheim-cantimori-foucault-und-koselleck/ Thu, 20 May 2021 08:48:21 +0000 https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/theorien-konzepte-grundbegriffe-historiographische-kategorien-als-streitgeschichte-bei-mannheim-cantimori-foucault-und-koselleck/ Während sozialwissenschaftliche Theorien oftmals einen überzeitlichen Geltungsanspruch erheben, betonen Historiker*innen eher die epochale Spezifik auch großkategorialer Deutungsmuster. Der kurze Sommer der Theorie, als den sich die 1970er Jahre verstehen lassen, ist mittlerweile einem Herbst der methodischen Pragmatik gewichen. Wenn konzeptuelle Ansprüche angemeldet werden, so sind dies zumeist „Theorien mittlerer Reichweite“, die häufig von den Theorie-affineren […]

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Während sozialwissenschaftliche Theorien oftmals einen überzeitlichen Geltungsanspruch erheben, betonen Historiker*innen eher die epochale Spezifik auch großkategorialer Deutungsmuster. Der kurze Sommer der Theorie, als den sich die 1970er Jahre verstehen lassen, ist mittlerweile einem Herbst der methodischen Pragmatik gewichen. Wenn konzeptuelle Ansprüche angemeldet werden, so sind dies zumeist „Theorien mittlerer Reichweite“, die häufig von den Theorie-affineren Sozialwissenschaften ausgeliehen werden. Doch auch viele dieser Modellbildungen auf der Mittelstrecke denken die Spezifik anderer Zeitschichten nicht mit und selbst originär historiographische Grundbegriffe sind oftmals durch die jeweilige Gegenwart geprägt, in der sie entstanden sind. Die Beiträge des Panels untersuchen exemplarisch anhand vier unterschiedlicher „klassischer“, für die Geschichtswissenschaft forschungsleitender, theoretischer bzw. semantischer Konstrukte, inwieweit diese – bewusst oder unreflektiert – die intellektuellen Deutungskämpfe ihrer jeweiligen Entstehungszeit widerspiegeln. Die untersuchten Kategorien finden in der Historiographie von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert Verwendung, sind jedoch ebenso Kinder ihrer jeweiligen Entstehungszeit. Die Beispiele aus Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz eröffnen einen übernationalen Raum der Theorieproduktion, in dem auch vergleichende bzw. genealogische Perspektiven aufgezeigt werden.

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