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49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Internationale Wissenschaft - nationale Laufbahnstrukturen? Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in den Geschichtswissenschaften

Zeit: 26.09.2012, 09:15 - 13:00
Ort: P 104
Kategorie: Epochenübergreifend

Sektionsleiter/in: VHD / Max-Weber-Stiftung

Hartmut Berghoff (DHI Washington): Moderation
Guido Lammers (DFG)
Joachim Nettelbeck (Wissenschaftskolleg Berlin)
Ulrike Lindner (Universität Bielefeld)
Christiane Reinecke (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg)
Arndt Weinrich (DHI Paris)

Für diese Sektion finden Sie hier einen Audiomitschnitt.

Abstract:

Wissenschaftliche Karrieren sind in Deutschland gerade für Historikerinnen und Historiker schwierig geworden. Dies läge, so die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (ERC), Prof. Dr. Helga Nowotny, u.a. an den starren Hierarchien an deutschen Universitäten, die eine Bremse für die nationale Forschung darstellten (duz Europa Nr. 2/2012, S. 12). Im Gegensatz dazu ergab eine Umfrage unter deutschen Spitzenforschern im Ausland, dass das heimische Wissenschaftssystem durchaus positiv gesehen wird, so z. B. die Einführung von Juniorprofessuren und Nachwuchsgruppenleitungen oder internationalen Graduiertenprogrammen. Die Lebensqualität und die solide und weitestgehend gebührenfreie Schulbildung in Deutschland führten ebenfalls dazu, dass viele Wissenschaftler gerne in Deutschland arbeiten und leben würden (Reformpapier „Building Bridges“, German Scholars Organization e. V.).

Wofür sollen sich Postdoktorandinnen und Postdoktoranden nun entscheiden - internationale Karriere oder nationale Laufbahn? Ziel dieser Podiumsdiskussion ist es, die aktuelle Situation von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern in den deutschen Geschichtswissenschaften und im internationalen Vergleich zu beleuchten. Dabei werden neueste Ergebnisse der Nachwuchs-Umfrage des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands in Bezug gesetzt zu den Erfahrungen der Diskutanten u. a. mit angloamerikanischen und französischen Karrieremodellen. Welche Vor- und Nachteile der jeweiligen Wissenschaftssysteme dabei aus Sicht von erfahrenen und jüngeren Historikerinnen und Historikern bestehen, soll mit Vertretern deutscher Forschungsförderorganisationen diskutiert werden.

Dabei stehen unter anderem folgende Fragen im Vordergrund: Welche Karrierechancen stehen in Deutschland auch für Rückkehrer aus dem Ausland zu Verfügung? Welche planbaren und verlässlichen Karriereperspektiven gibt es jenseits von Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Professur? Welche Lösungsansätze existieren im Ausland für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Sind Postdoktorandenstellen im Ausland attraktiver? Und wenn ja, lassen sich erfolgreiche internationale Postdoktorandenstrukturen auf Deutschland übertragen? Welche Hürden stehen einer Qualifikation für deutsche und internationale Berufungen im Wege?

Erfahrungsberichte aus dem Plenum sind herzlich willkommen.

 

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