Kaiser Ludwig der Bayer und der Osten des Reiches. Methodik und Strukturen der Erschließung regionaler Herrscherüberlieferung
Referent/in: Doris BulachAbstract:
Der Nordosten des Reiches geriet unter Ludwig dem Bayern wieder in den Fokus der Reichsgewalt. Im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger im ausgehenden 13. und beginnenden 14. Jahrhundert verfolgte Ludwig hier eine eigene politische Linie, die sich in der engen Zusammenarbeit mit den Wettinern als Landgrafen in Thüringen und Markgrafen von Meißen, mit den Herzögen von Sachsen sowie mit den Grafen von Schwarzburg und Henneberg zeigte. Das Aussterben der brandenburgischen Linie der Askanier nutzte Ludwig, um seinen Sohn als neuen Markgrafen von Brandenburg zu installieren (1323/24), als dessen Vormund bis 1330 Graf Berthold von Henneberg fungierte. Gleichzeitig bemühte er sich um die Regelung der Lehenverhältnisse in Pommern.
Diese ludovicianische Politik im Nordosten des Reiches wurde bisher in der Forschung kaum beleuchtet und wird im Mittelpunkt des Vortrages stehen. Gleichzeitig soll anhand der Bestände von Ludwigsurkunden in den Archiven der östlichen Bundesländer ein Einblick in Methodik und Struktur der Bearbeitung von Ludwigsurkunden im Rahmen der Regesta Imperii geboten werden.