Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Globale Interaktion und regionale Differenzierung - gegenseitige Wahrnehmungen zwischen "Europa" und "Afrika"

Referent/in: Kirsten Rüther (Hannover)

Abstract:
Zu recht explizieren die Organisator/inn/en des Panels in ihrem Exposé, dass im Zuge einer "dekolonialisierten Geschichtsschreibung" (Darwin 2008: 14-27) das Bewusstsein dafür gewachsen ist, Wechselwirkungen, Interaktionen und gegenseitige Repräsentationen zwischen Regionen zu betrachten und zu verstehen und dabei Europa auf angemessene Größe zurückzuschneiden. Damit ist aber zugleich das Dilemma deutlicher geworden, dass sich jene Regionen, über die jeweils außenperspektivisch gesprochen wird, als zu homogen und undifferenziert wahrgenommen befinden. Was verbirgt sich hinter "Europa", was hinter "Afrika" in einer Annäherung an jene Dynamiken, die zur Genese so genannter und oft verzerrender "Europa"- und "Afrika"bilder führen? Und wie geht man als Historiker mit diesem grundsätzlichen Dilemma um?

Dieser Beitrag, aus der Perspektive einer Afrikahistorikerin beigesteuert, wird nach konkreten Orten und spezifischen Zeitpunkten fragen, die in afrikanischen Gesellschaften Bilder von "Europa" hervorbrachten. Ausgehend von mikrohistorisch eruierten Situationen soll nach spezifischen Merkmalen jeweiliger "Europa"bilder gefragt werden sowie nach den Kontexten ihrer Entstehung und ihrer Wirkungsmacht. Auf konzeptueller Ebene soll der Beitrag sich dem Problem zuwenden, welche Methoden, Formen der empirischen Forschung und welche Darstellungsformen einer Geschichtsschreibung zuträglich wären, die innovativ und empiriegeleitet zur Geschichte der Verflechtungen beitragen möchte.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

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