Kontrafaktische Geschichte. Fake History oder methodische Innovation?

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Eine Veranstaltung der Gerda Henkel Stiftung in Kooperation mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

Moderation: Charlotte Lerg (München), Georgios Chatzoudis

Beteiligte:
Dan Diner (Jerusalem)
Kathrin Klausmeier (Leipzig)
Anna Lux (Freiburg)
Eva-Maria Schnurr (Hamburg)
Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig)

„Was wäre gewesen, wenn ....?“ Kontrafaktische Geschichte hat eigentlich keinen guten Ruf in der historischen Zunft. In Zeiten von fragilen Fakten und Fake History scheint es ein geradezu gefährliches Spiel. Aber auch, wenn sie es sich nicht immer eingestehen, Historikerinnen und Historiker fragen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen immer wieder: „Was wäre gewesen?“ Diese Frage hilft dabei, Kontingenz ernst zu nehmen und ergebnisoffen über die Vergangenheit nachzudenken, vermeintliche Kausalitäten zu hinterfragen und nicht zuletzt das ewige Spannungsfeld zwischen Struktur, Ereignis und Individuum auszuloten. Gleichzeitig finden wir das Gedankenspiel in der Geschichtsdidaktik, im Journalismus und nicht zuletzt in Science-Fiction-Literatur, -Filmen und -Hörspielen. Angesichts von Verschwörungstheorien und populären Erzählungen, die zwischen Fakt und Fiktion zu verschwimmen scheinen, birgt dies besondere Herausforderungen. Mit den Gästen auf unserem Podium diskutieren wir über die Möglichkeiten und Grenzen der Methode des kontrafaktischen Fragens in der Geschichte. Damit verbunden sind ganz grundsätzliche Überlegungen zur Beschaffenheit von Fakten und deren Bedeutung für Erkenntnisgewinn, zu Telos, Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten in der Geschichte sowie auch ein Nachdenken darüber, wie wir historisches Wissen verstehen und wie wir es vermitteln.

 

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