Eröffnungsvortrag: Fake News und Verschwörungstheorien in der Geschichte der USA – Ein Problemaufriss

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Volker Depkat

Weder „fake news“ noch die populistischen Verschwörungstheorien eines Donald Trump sind neue Phänomene in der US-amerikanischen Geschichte; vielmehr durchziehen sie die Geschichte der USA seit ihren kolonialen Anfängen wie ein roter Faden. Angefangen bei den Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts im puritanischen Salem und Präsident Andrew Jacksons Krieg gegen die Nationalbank in den 1830er Jahren, über die vermeintliche Verschwörung der Katholiken gegen das freiheitlich-protestantische Amerika, die John F. Kennedy fast die Präsidentschaft gekostet hätte, bis hin zu den UFOs und Aliens in der Populärkultur des Kalten Krieges und der aktuellen rechtspopulistischen Kampagne gegen den „Maßnahmenstaat“ – Falschnachrichten und Verschwörungstheorien sind geradezu ein Kontinuum der US-amerikanischen Geschichte. Dies ist kein Zufall. Vielmehr scheint es einen Zusammenhang zwischen der im Prinzip individueller Selbstbestimmung gründenden pluralistisch-offenen Gesellschaftsordnung der USA und dem schon wiederholt hervorgehobenen „paranoid style“ der US-amerikanischen Kultur zu geben. Ziel des Vortrags ist es, diesen Zusammenhang in einer Reihe von quellengesättigten historischen Fallstudien zu erörtern.

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