Partnerland

Das Partnerland des 51. Deutschen Historikertages 2016 ist Indien. 

Abseits von den gefestigten wirtschaftlichen Beziehungen forcieren sowohl Indien als auch Europa in der jüngsten Vergangenheit die kulturellen und wissenschaftlichen Verbindungen. Mit der Wahl des Partnerlandes möchte der Historikertag einen Impuls für eine Anbahnung und Festigung der internationalen akademischen Beziehungen im Bereich der Geisteswissenschaften geben.

Indien ist auf vielfältige Weise im Rahmen des Kongresses präsent: Themen aus allen Epochen zum südasiatischen Subkontinent sind Bestandteil des Wissenschaftsprogramms. Auch im Schülerprogramm und auf dem an (Geschichts)Lehrer/innen gerichteten Forum für Geschichte in Wissenschaft und Unterricht wird der Blick nach Indien und auf den Indischen Ozean gerichtet. Als Festredner auf unserer Preisverleihungsfeier am Donnerstagabend begrüßen wir Sanjay Subrahmanyam. Madhavan Palat wird eine der ZEIT-Public Lectures halten.  Außerdem ist auf der Fachausstellung ein Themenbereich Indien eingerichtet, und eine Ausstellung in der Handelskammer widmet sich den Spuren deutsch-indischen Austausches in Hamburg.

 

Vortragsveranstaltung im Rahmen der India Week 2015

Unter dem Titel „Das Land der Wunder. Europäer im Indischen Ozean der Vormoderne“ lud der Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg am 3. November 2015 in den Galionsfigurensaal des Altonaer Museums ein. Die Abendveranstaltung war Bestandteil der India Week 2015 und gleichzeitig ein Vorausblick auf den 51. Deutschen Historikertag, dessen Partnerland Indien ist. Auf der von Prof. Jürgen Zimmerer (Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ an der Universität Hamburg) moderierten Vortragsveranstaltung sprachen Prof. Jürgen Sarnowsky (Universität Hamburg) über portugiesische Handels- und Forschungsexpeditionen der frühen Neuzeit in den Indischen Ozean sowie Prof. Martin Krieger (Christian-Albrechts-Universität Kiel) über dänischen Kolonialismus auf dem Subkontinent.

Jürgen Sarnowsky zeichnete die ersten Begegnungen der europäischen Expeditionsteilnehmer mit den lokalen Akteuren, den bestehenden sozialen Gefügen und wirtschaftlichen Netzwerken nach. Deutlich wurde der lange und mühsame Weg zum Aufbau rentabler ökonomischer Verbindungen auf den Routen zwischen Europa und dem indischen Subkontinent.

Martin Krieger zeigte anschaulich, wie in ehemaligen dänischen Standorten mit kolonialen Relikten umgegangen wird und wie auf Grundlage dieser Relikte eine geschichtswissenschaftliche
Zusammenarbeit zwischen indischen und europäischen Historikern und Historikerinnen aussehen kann.

An die Vorträge schloss sich eine Diskussionsrunde mit dem Publikum an, zu dem insbesondere Studierende gehörten.  Erörtert wurden vor allem postkoloniale Perspektiven auf die Beziehungsgeschichte zwischen Indien und Europa. Die Frage nach den Gründen für das oft gewaltsame Vorgehen der vorgestellten Protagonisten bildete dabei einen Kernpunkt der Diskussion und öffnete den Blick auf ein lohnendes Forschungsfeld. Im Anschluss an das Vortragsprogramm wurde den Gästen das Corporate Design und das Konzept des Fachkongresses vorgestellt.