Die Abstracts der Sektionen wurden aktualisiert |
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Der Berichtsband erscheint voraussichtlich im Sommer 2009. Wir werden Sie an dieser Stelle weiterhin informieren. |
Reisen für Alle? Tourismus in den USA und Deutschland im 20. Jahrhundert
Leitung: Heike Bungert, Münster / Anke Ortlepp, Washigton
Abstract zur Sektion
Historische Tourismusforschung erfährt in den USA und Deutschland zunehmende Aufmerksamkeit. Ein Vergleich beider Länder ist reizvoll, da sie ähnliche Wege bei der Ausgestaltung von Prozessen historischen Wandels der Moderne wählten. Wertet man die Entstehung einer Konsumgesellschaft als ein Erkennungsmerkmal moderner Gesellschaften, wohnt der Untersuchung eines Konsumgutes wie des Reisens das Potential inne, der Verfasstheit gesellschaftlicher Gruppen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Partizipationsmustern sowie kulturellem Wertewandel auf die Spur zu kommen.
Diese Sektion interessiert besonders, inwieweit Tourismus gesellschaftliche Ungleichheiten produzierte, verfestigte oder auch beseitigte. Zudem fragt sie danach, wie sich Rassen-, Klassen- und Geschlechterzugehörigkeit in touristische Praxis einschrieben und die Möglichkeit der Teilhabe an der jeweiligen Freizeitgesellschaft beförderten oder beschränkten. Beleuchtet werden in dieser Sektion für die jeweiligen Länder typische touristische Praktiken. Für die USA werden Flugreisen und Reisen zu historischen Stätten (heritage tourism) untersucht, für Deutschland Reisen in Seebäder und Pauschaltourismus.
Ziel der Sektion ist es, die im Entstehen begriffene Tourismusforschung in der Bundesrepublik zu fördern. Dazu sollen vor allem entsprechende Ansätze in der Kulturgeschichte auf der einen und der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte auf der anderen Seite zusammengeführt werden. Zudem soll eine neue Herangehensweise in der Tourismusforschung angestoßen werden, weg von einer reinen Wirtschafts- und Konsumgeschichte und von einer Betrachtung der symbolischen Praktiken hin zu einer Berücksichtigung der Kategorien Klasse, Geschlecht und ethnisch-rassische Diskriminierung.